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AMB-Messeüberblick: Taktgeber für agile Produktionskonzepte

AMB-Messeüberblick
Taktgeber für agile Produktionskonzepte

Der Trend zur Digitalisierung in der zerspanenden Fertigung manifestiert sich klar im Messeprogramm der AMB 2018. Die greifbare Weiterentwicklung der Maschinentechnik wird in Stuttgart aber nicht weniger präsent sein. ❧

Dietmar Kieser

Vor zwölf Jahren ist die AMB, die Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung, vom Killesberg umgezogen und hat vom Start weg mit 800 Ausstellern die Hallen des neuen Stuttgarter Messegeländes beim Flughafen gefüllt. Nur sechs Ausgaben später, in diesem September, hat die zweijährlich stattfindende Fachschau ihre Ausstellerzahl nahezu verdoppelt.

Dank der neuen, 15.000 m² großen Halle 10 erwartet der Veranstalter, die Landesmesse Stuttgart, in diesem Jahr rund 1500 Aussteller, davon mehr als 400 internationale. „Mit der neuen Paul-Horn-Halle und der Sonderschau Digital Way sowie dem dazugehörigen Kongress haben wir die besten Voraussetzungen geschaffen, um die AMB 2018 noch größer und besser aufzustellen“, sagt Ulrich Kromer von Baerle. Der Stuttgarter Messechef erwartet in den fünf Messetagen vom 18. bis 22. September rund 90.000 Fachbesucher.

Doch trotz des Flächenzuwachses auf mehr als 120.000 m² Bruttoausstellungsfläche in zehn Hallen und dem Konferenzkomplex ICS, wird wie in den Vorjahren die volle Geländefläche belegt sein. Kromer versichert, der Ausstellernachfrage gerecht geworden zu sein. Zudem würde durch noch mehr Produkte und Innovationen die Attraktivität für die Besucher gesteigert. Dazu beitragen soll auch eine optimierte Verteilung der Themenfelder. So sind Werkzeugmaschinen jetzt auf beiden Geländespangen präsent (siehe Hallenplan auf Seite 30). In Halle 7 findet die Messtechnik ihr neues Zuhause. Auf der gleichen Spangenseite, in Halle 1 und 3, sind die Hersteller von Bearbeitungswerkzeugen und Spannzeugen näher zusammengerückt. Dies zeigt: Auch mit vergrößerter Ausstellungsfläche wird die AMB im Kern die spanenden Verfahren mit Werkzeugmaschinen und Präzisionswerkzeugen abbilden.

Digital Way will Orientierung geben

Mit der erstmals im ICS stattfindenden Sonderschau „Digital Way“ und dem angeschlossenen zweitägigen Kongress (siehe Seite 34) will die AMB Wege aufzeigen, wie Industrieunternehmen mithilfe aktueller Informationstechnologie die Potenziale der Digitalisierung heben können. Schließlich gebe es den einen richtigen Weg nicht, argumentiert Kromer die Ausrichtung. Ziel ist es, mit der AMB als Plattform für Anbieter und Anwender Orientierung zu geben, wie die Forderungen nach mehr Umsatzwachstum sowie Kostenersparnis, insbesondere durch eine erhöhte Produktivität der Mitarbeiter und eine Effizienzsteigerung der Maschinen, erfüllt werden können. „Unternehmer wollen wissen, wie Industrie 4.0 und die Digitalisierung in der Fertigung umgesetzt werden können. Welche Anbieter haben bereits erfolgreich Projekte realisiert? Welche Anwendungen oder Modelle gibt es und welche sind für das jeweilige Unternehmen relevant? Mit dem Digital Way zur AMB 2018 bringen wir lösungsorientierte Angebote und Nachfrage zusammen“, konkretisiert Gunnar Mey, Abteilungsleiter Industrie bei der Messe Stuttgart.

Fahrplan für Standardisierung

Zu den zentralen Themen der AMB 2018 zählt unter anderem auch die Standardisierung der Schnittstellen zwischen einzelnen Werkzeugmaschinen bei der Industrie 4.0. Um zukünftig noch nennenswerte wirtschaftliche Verbesserungen und damit Wettbewerbsvorteile zu erzielen, braucht es das Zusammenspiel mit den anderen Komponenten des Gesamtsystems und sogar unternehmensübergreifend. Der VDW legt dazu im Rahmen der „Brancheninitiative für Industrie 4.0 einen konkreten Fahrplan vor. „Unser Ziel ist es“, erklärt der Vorsitzende des Branchenverbands VDW, Heinz-Jürgen Prokop, „einen Standard zu erarbeiten und softwaretechnisch zu implementieren, um unterschiedlichste Maschinensteuerungen mit einer gemeinsamen Schnittstelle, einem Connector, an übergeordnete IT-Systeme anbinden zu können.“ Als einheitliche Sprache wurde der Kommunikationsstandard OPC-UA gewählt, der sich derzeit rasant verbreitet.

Auch wenn die Digitalisierung viele Diskussionen dominiert, so können Besucher auf der AMB Hunderte Maschinen live erleben. Wichtige Absatzmärkte Europas befinden sich aktuell in einer Boomphase. In den vergangenen Jahren ist die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie von Rekord zu Rekord geeilt. 2017 ist das Produktionsplus um 7 % auf ein Volumen von über 16 Mrd. Euro gestiegen.

„Die Aussteller bestätigen uns, dass die Kapazitäten in der Industrie derzeit so stark ausgelastet sind wie seit 2008 nicht mehr“, sagt Gunnar Mey. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, Investitionen zu tätigen. Und die AMB präsentiere dafür den aktuellen Stand der Technik und was in puncto Digitalisierung in der Produktion heute möglich sei. „In Stuttgart“, ergänzt Messechef Kromer, „findet der Fachbesucher den richtigen Ansprechpartner, um seine Aufgabenstellung zu besprechen.“

Boombranchen im Fokus

Trotz zahlreicher lösungsorientierter Angebote zum Megathema Digitalisierung – wenn es wie bei der AMB um die Zerspanung geht, darf auch die klassische Mechanik nicht fehlen. Die Bandbreite der Exponate ist groß und fokussiert vornehmlich die Branchen Fahrzeugbau und Automobilindustrie, Maschinenbau, Elektro- und Metallindustrie sowie die Zulieferindustrie.

Gemeinsamer Nenner dieser Branchen ist die Zerspanung als Fertigungstechnologie. Mit komplett automatisierten Bearbeitungszentren, Systemkomponenten für präventive Wartung und gezielt geplanten Reparaturen, mit mehreren Fertigungsverfahren ausgestatteten Systemen, intelligenten Spannmitteln und Greifern oder etwa dem Hobeln als Verfahrenstechnologie in Stahlwerkstoffen begegnen die Hersteller von Maschinen und Werkzeugen Trends, die da heißen: größere Teilevielfalt, sinkende Losgrößen, Reduzierung der Nebenzeiten, zunehmend komplexere Werkstücke und oft schwer zerspanbare Materialien.

Hinzu kommen Roboter und additive Verfahren, die die Effizienz von Werkzeugmaschinen verbessern können. In der Szene gilt das sogenannte Additive Manufacturing (AM) deshalb weniger als Konkurrenz zur klassischen Werkzeugmaschine denn als Ergänzung. Schließlich kommt AM nicht ohne mechanische Bearbeitung aus. Viele AMB-Aussteller haben die Potenziale der additiven Fertigung bereits als Geschäftsfeld entdeckt oder beschäftigen sich inzwischen mit ihnen.


Die um die neue Paul-Horn-Halle (Halle 10) erweiterte AMB 2018 gliedert sich thematisch neu. Auf jetzt mehr als 120.000 m² zeigen über 1500 Aussteller so viele Innovationen und Weiterentwicklungen wie noch nie.

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