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Testlauf für nachhaltige städtische Mobilität

Städte und Stadtwerke als Katalysator für E-Mobility
Testlauf für nachhaltige städtische Mobilität

Testlauf für nachhaltige städtische Mobilität
Die Stadt Köln und die Rheinenergie AG kümmern sich um die Infrastruktur für das Vorhaben ColognE-mobil der Ford Werke Bild: Stadt Köln
Das Programm Modellregionen Elektromobilität des BMVBS (Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung) hat zum Ziel, Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität zu entwickeln. Dazu soll die Elektromobilität im öffentlichen Raum verankert und zunächst auf regionaler Ebene vorangetrieben werden.

Eine McKinsey-Studie prognostiziert zur Mobilität in Megastädten für 2015 in New York 70 000 E-Mobile (vorwiegend kleine elektrische Stadtautos, Electric City Cars) und Hybridfahrzeuge entsprechend einem Marktanteil bis zu 16 % der Neuzulassungen. Gleichwohl kommt die Studie zu dem Schluss, dass in den nächsten fünf Jahren kein dichtes öffentliches Ladenetz notwendig sein wird. In einem nächsten Schritt seien Initiativen von Dienstleistungs- oder Handelsunternehmen vorstellbar, etwa Supermärkte, Parkhäuser oder Restaurants sowie größere Betriebe, die für ihre Kunden beziehungsweise Mitarbeiter eigenständig Lademöglichkeiten schaffen.

In Deutschland sind Aktivitäten zur Schaffung eines solchen Netzes von Ladestationen längst im Gange – mehr noch: insgesamt ist das Engagement für die Elektromobilität bundesweit deutlich zu registrieren.
Stawag mit Elektrorollern
Eine führende Rolle wollen hier Stadtwerke und Energieversorger einnehmen. Andreas Pfeiffer, Unternehmensentwickler bei der E.V.A. Aachen, einer Dachgesellschaft, zu der auch die Stadtwerke Aachen AG (Stawag) gehört, vertritt die Ansicht, dass für ein kommunal verbundenes Stadtwerk das Kernprodukt Strom im Zuge der steigenden öffentlichen Wahrnehmung einen umweltfreundlichen und geräuscharmen Antrieb im urbanen Individualverkehr ist.
„Kommunen sollten gemeinsam mit ihren Stadtwerken – als Partnern vor Ort – und gemeinsam mit den übrigen Akteuren die Entwicklung des elektromobilen Verkehrs unterstützen und weiter vorantreiben“, meint Pfeiffer. So baut die Stawag ein lokales Ladenetz auf; darüber hinaus sind verschiedene Elektroroller (Vmax 25/ 45 km/h, bis 90 km Reichweite) im Rahmen des „Feldversuchs Elektromobilität“ im Einsatz.
Das „E3“ auf Oldenburgs
Straßen
Der E-Mobilitätsbeitrag des Oldenburger Energieversorgers EWE AG ist unter anderem das auf der Hannover Messe 2009 vorgestellte, gemeinsam mit Karmann Osnabrück entwickelte Elektroauto „E3“, das seit Herbst letzten Jahres auf den Straßen zu sehen ist. Der „E3“ ist ein viertüriges, viersitziges Familienauto mit einem wassergekühlten 37 kW/50 PS- bis 58/79 kW/PS-Synchronmotor, der aus Lithium-Ionen-Akkus im Unterboden gespeist wird, die ihm zu 140 km/h Spitze und 170 km Reichweite verhelfen – „… für eine Zukunft, in der Mobilität unter dem Vorzeichen der Nachhaltigkeit stehen wird“, heißt es in der EWE AG-Pressemitteilung dazu.
Köln, Rheinenergie und Ford: Start des „Köln-E-Mobils“
Auch der Startschuss für ein weiteres Elektroauto ist Anfang des Jahres gefallen: Als eines der ersten Projekte im Rahmen der Modellregion Rhein-Ruhr hat das mit 8,8 Mio. Euro geförderte Vorhaben „ColognE-mobil“ der Ford Werke GmbH einen „Letter of Intent“ erhalten. „Das Projekt ColognE-mobil macht Elektromobilität im Alltag sichtbar und anfassbar. Es unterstützt unser Ziel, Nordrhein-Westfalen zur ersten großräumigen Modellregion Europas zu machen und bis 2020 mindestens 250 000 zukunftsfähige Fahrzeuge mit elektrischem Antriebsstrang auf die Straße zu bringen“, betonte NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben im Februar bei der Auftaktveranstaltung im Kölner Rathaus. Weitere Partner des Projektes „ColognE-mobil“ sind die Rheinenergie AG, die Stadt Köln – beide kümmern sich um die Infrastruktur – sowie die Universität Duisburg/Essen (wissenschaftliche Begleitung). Im Rahmen des Vorhabens werden die Partner im Projektzeitraum bis Mitte 2011 insgesamt 25 Elektrofahrzeuge, davon zehn Ford Transit und 15 Ford Focus, unter Alltagsbedingungen erproben.
Strom-Laden in Waiblingen
Im baden-württembergischen Waiblingen bietet Kfz-Meister Andreas Becker die erste öffentliche Stromladestelle an, die nach dem Park&Charge-System funktioniert: Mit 60 Euro kauft sich der Kunde einmalig in das System ein, zahlt einen Jahresbeitrag bis zu 18 Euro an den Bundesverband Solare Mobilität – und bekommt dann einen europaweit gültigen Schlüssel, mit dem er an allen Park&Charge-Stationen Strom tanken kann. Der Ladevorgang dauert nicht mehr als zwei Stunden.
Klaus Diebold Fachjournalist in Nürnberg

Rollerkäufer erhalten Gratisstrom

Stadtwerke Nürtingen machen mit Solarstrom und Kaufanreizen für Roller e-mobil

Die Stadt Nürtingen geht bei der Elektromobilität voran. Der auf kommunalen Dächern per Photovoltaik gewonnene Strom liefert so viel Energie, dass 1000 Elektroroller je 5000 km jährlich fahren können. An den Stromtankstellen der Stadtwerke kann kostenlos geladen werden.
Allein die im letzten Jahr errichteten Photovoltaikanlagen liefern ausreichend CO2-freien Strom, um damit mehr als 100 Mal die Erde zu umrunden. Die umweltfreundlich produzierte Energie soll in der schwäbischen Kreisstadt jetzt Käufern von Elektrorollern zugute kommen. Oberbürgermeister Otmar Heinrich und Stadtwerke-Geschäftsführer Volkmar Klaußer haben ein Angebotspaket geschnürt, das in den kommenden Jahren möglichst viele Verkehrsteilnehmer zum Umstieg auf das E-Bike bewegen soll.
Wer bei der Stadtwerke Nürtingen GmbH (SWN) eines von vier verschiedenen Elektrorollermodellen kauft – vom Elbike (750 W, bis zu 40 km Reichweite, 1780 Euro) bis zum Scootix-E-Roller (3000 W, bis zu 130 km Reichweite, 3450 Euro), kann an den kommunalen Stromtankstellen kostenfrei tanken. Derzeit sind drei Zapfanlagen an zentral und gut erreichbaren Standorten der Stadt am Neckar installiert.
Mit Nachdruck fördert der Oberbürgermeister jetzt den Bau weiterer Stromtankstellen. „Damit schaffen wir die nötige Infrastruktur für umweltbewusste und kostengünstige Mobilität in Nürtingen“ steckt Heirich sein Ziel ab. Getankt wird mittels eines Transponders, der an jeden Schlüsselbund passt und mit dem eine Tankstelle geöffnet und geschlossen wird. Je nach Ladezustand der Batterie beim Laden, ist diese in sechs bis acht Stunden gefüllt. Wie es heißt, ergibt eine Stunde Ladezeit eine Reichweite von etwa 7 km.
Die Tankstellen sind so konzipiert, dass durch einfache Umbaumaßnahmen künftig auch Elektroautos angeschlossen werden könnten, sofern der Standort dafür geeignet ist.
Abgerundet wird das städtische Elektromobilitätskonzept mit dem passenden Stromtarif „TempusPrivate E-Mobil“. Wer einen E-Roller erwirbt, bekommt 500 Euro gutgeschrieben. dk
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