Ob Fräsen, Gewinden oder Drehen, der Werkstoff Titan stellt hohe Anforderungen an die Werkzeuge. Ein stabiler, schwingungsdämpfeder Aufbau der Tools ist ebenso wichtig wie spezielle Schneidstoffe oder Beschichtungen.
Titan gewinnt als Werkstoff in vielen Branchen an Bedeutung, von der Luft- und Raumfahrt über die Automobilindustrie bis zur Medizintechnik. Seinen – im Verhältnis zur geringen spezifischen Dichte – günstigen mechanischen Eigenschaften steht jedoch die Tatsache gegenüber, dass das Metall schwierig zu zerspanen ist. Wegen der hohen Temperaturbildung an der Schneide erfordert der langspanende Werkstoff niedrige Schnittgeschwindigkeiten. Zudem müssen Werkzeuge, Aufspannung und Bearbeitung absolut stabil sein, da sonst leicht Schwingungen auftreten können.
Fürs Schlichtfräsen von Titan bietet Mapal einen Wechselkopf-Fräser mit Torque-Transfer-Schnittstelle an, der eine sehr gute Drehmomentübergabe mit hoher Produktionssicherheit durch niedrige Rundlauffehler verbindet. Die Wechsel-Fräsköpfe sind einfach zu montieren. Am Halter ist eine Modul-Schnittstelle der Aalener verbaut, durch die Rundlauffehler ausgeglichen werden können. Für Reibbearbeitungen in Titan sind die Hochleistungs-Reibahlen aus dem HPR-Programm von Mapal prädestiniert. Sie erlauben hohe Schnittgeschwindigkeiten und Vorschübe.
Fürs Gewindebohren in klemmenden Titanlegierungen oder gar reinem Titan bietet die Tübinger Walter AG zwei Werkzeugreihen an: Prototex TiNi Plus für Durchgangslöcher und Paradur Ti Plus für Grundlöcher. Waren die Werkzeuge bislang vor allem für die Luft- und Raumfahrtindustrie gedacht, werden sie durch die Erweiterung auf metrische und feinmetrische Gewinde zwischen M2 und M20 zunehmend auch für andere Branchen, etwa die Medizintechnik, interessant. Das Geheimnis der beiden HSS-E-PM Gewindebohrer liegt laut Hersteller in ihrer optimierten Hartstoffbeschichtung auf AlCrN-Basis. Durch ein speziell entwickeltes Verfahren verfügt diese Beschichtung über eine extrem glatte Oberfläche. Um die Reibung weiter zu reduzieren, wurden beide Werkzeuge mit einem sehr hohen Hinterschliff ausgestattet. Kurze Spannuten sowie ein großer Seelendurchmesser sorgen für die nötige Stabilität der Gewindebohrer und damit auch für hohe Prozesssicherheit.
Als eine neue Ära in der ISO-Drehbearbeitung sieht Kennametal die Beyond-Schneidstoffe. Mit KCS10 stellt der Fürther Schneidstoffspezialist nun eine Sorte vor, die für anspruchsvolle Titanbearbeitungen entwickelt wurde. Produktionssteigerungen von bis zu 50 % seien damit durch höhere Schnittgeschwindigkeiten und längere Standzeiten möglich. Ein extra feinkörniges Hartmetallsubstrat und die PVD-Beschichtung wurden bei Beyond KCS10 speziell für die Titanbearbeitung aufeinander abgestimmt. Kombiniert mit der neu entwickelten MP-Spanformgeometrie wird eine sehr gute Spankontrolle erreicht. Dies wiederum führt zu einer verbesserten Oberflächenqualität und minimierter Nacharbeit. Außerdem sollen sich Maschinenausfälle durch Spänestaus vermeiden lassen. In intensiven Tests konnte nachgewiesen werden, dass die Sorte KCS10 mit der MP-Geometrie auch bei hohen Schnittgeschwindigkeiten eine lange Lebensdauer aufweist. hw
Mapal, Aalen, Tel. (07361) 585-0 Walter, Tübingen, Tel. (07071) 701-0 Kennametal, Fürth, Tel. (0911) 9735-0
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