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Sägetechnik: Trennen von Sonderwerkstoffen erfordert spezielle Lösungen

Sägetechnik
Trennen von Sonderwerkstoffen erfordert spezielle Lösungen

Das Konfektionieren von Sonderwerkstoffen erfordert leistungsfähige, teilweise extra angepasste Maschinen und setzt viel Fachwissen voraus.

Seit Jahren arbeitet der Sägemaschinenhersteller Behringer GmbH mit Kunden, Lieferanten und Forschungseinrichtungen zusammen, die auf dem Gebiet der Schwerzerspanung tätig sind oder das Zerspanungsverhalten von Sonderlegierungen erforschen. Sonderwerkstoffe haben besondere Materialeigenschaften und eignen sich für spezielle Einsatzgebiete. Je nach Anforderungen gibt es besonders belastbare, hochfeste, leichte oder beständige Materialien, die chemisch, thermisch oder mechanisch extrem widerstandsfähig sind. „Konkret handelt es sich hier um hoch- und höchstschmelzende Metalle, Edelstähle, Pulverstähle oder Nickel-Basis-Legierungen, die beispielsweise auf Grund ihrer thermischen Widerstandsfähigkeit im Turbinenbau Einsatz finden“, sagt Christian Behringer, Geschäftsführender Gesellschafter beim Kirchardter Sägenspezialisten.

Die Neu- und Weiterentwicklung moderner Werkstoffe stellt die Hersteller von Bearbeitungsmaschinen und -werkzeugen vor Herausforderungen. In der Anarbeitung müssen Standards eingehalten werden, die auch für konventionelle Werkstoffe gelten: sicheres, präzises Zerspanen, eine hohe Lebensdauer von Maschinenkomponenten und Werkzeugen sowie günstige Bearbeitungskosten. Daneben gilt es ständig, die Produktivität zu erhöhen, die Zykluszeiten zu reduzieren und den Verbrauch der teuren Rohmaterialien zu senken. „Die Forderung, Kosten zu senken und die Produktivität zu steigern gilt auch – oder besonders – beim Zerspanen von Sonderwerkstoffen. Gerade in diesem Bereich ist es wichtig, Maschine und Werkzeug anwendungsgerecht auszulegen“, betont Behringer.

Perfekte Konfiguration sorgt für beste Ergebnisse

Um schwer zerspanbare Werkstoffe prozesssicher und effizient trennen zu können, müssen Werkzeug, Maschine und das Know-how des Bedienpersonals perfekt aufeinander abgestimmt sein. Dreh- und Angelpunkt beim Hochleistungszerspanen ist die Stabilität der Sägemaschine. Bei Behringer bestehen deshalb alle wesentlichen Bauteile aus schwingungsdämpfenden Graugusskomponenten. Auch die Sägevorschubsteuerung mit Kugelumlaufspindel und Servo-Motor trägt wesentlich dazu bei, einen gleichmäßigen Spanabtrag zu gewährleisten und die Werkzeuge effizient einsetzen zu können.

Die serienmäßige Schnittdrucksteuerung beugt dabei einer Überlastung des Sägebandes vor, etwa wenn Einschlüsse im Material vorhanden sind oder wenn unterschiedliche Zahnbelastungen durch Höhendifferenzen an der Schweißnaht der Sägebänder auftreten. „Zahlreiche Versuche sowie die Erfahrungen unserer Kunden belegen, dass unser geregeltes Servo-Vorschubsystem über Kugelrollspindel Vorteile gegenüber dem hydraulischen Sägevorschubsystem hat – insbesondere in Bezug auf Schnittleistungen und Sägebandstandzeiten“, erklärt der Sägenexperte. „Beim Einsatz von Servotechnik im Sägebereich kann unser Unternehmen auf jahrelange Forschungen zurückgreifen.“ Die Auto-Feed-Control errechnet die Technologiewerte dabei grundsätzlich aufgrund der Materialeigenschaften und verifiziert diese permanent mit der Schnittkrafterfassung zur Steuerung des Sägeprozesses.

Zuverlässigkeit im bedienerarmen Betrieb

Neben der Maschine liegt auch ein besonderes Augenmerk auf dem Werkzeug. Es kommen speziell auf die Anwendung abgestimmte Sägebänder zum Einsatz, die durch angepasste Zahngeometrie und Schneidwerkstoffe auf die zu sägenden Materialeigenschaften eingestellt sind. Anwendungstechniker des Maschinenherstellers und des Werkzeuglieferanten erarbeiten gemeinsam die perfekte Kombination aus Sägemaschine und Band für den jeweiligen Anwendungsfall.

Voraussetzungen für einen störungsfreien Betrieb der Bandsägemaschine ist das zuverlässige Entsorgen der Sägespäne, die bei längerem Einsatz oftmals in großen Mengen anfallen. Durch den Einsatz von Hartmetallsägebändern sind die Prozessreste meist langspanig, oder sie liegen als Wollspäne oder Späneknäuel vor. „Ein trichterförmiges Maschinenbett sowie freier Späneflug in den Förderer ermöglichen einen mannarmen Betrieb“, erläutert Behringer. Um die teuren Hartmetallwerkzeuge zu schonen, ist eine effektive Kühlung unerlässlich. Deshalb wird die Kühlemulsion direkt in den Schnittspalt eingebracht. Voraussetzung hierfür sind Speed-Cutting-Kühlmitteldüsen in Kombination mit einer leistungsfähigen Kühlmittelpumpe.

Perfekte Ergänzung für Anwender, die häufig Sonderwerkstoffe zerspanen oder stark verzundertes Material sägen, ist ein Bandfilter. Er befreit das umlaufende Kühlmittel zuverlässig von winzigen Metallpartikeln, die stark abrasiv sind. Sie zerstören, wenn sie wieder mit dem Kühlmittel in den Schnittspalt gelangen, die Beschichtung des Sägebandes. In Kombination mit leistungsfähigen Spänebürsten, die das Band von anhaftenden Spänen reinigen, ist damit eine Grundvoraussetzung zum Hochleistungssägen erfüllt. Durch die spezielle Anstellung der Bürsten zum Band wird eine bessere Reinigungswirkung erreicht. (mw)

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