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Fertigung: VDW-Chef Dr. Schäfer über Neues rund um die Messe Metav

Werkzeugmaschinen
VDW-Chef Dr. Wilfried Schäfer über Neues rund um die Messe Metav

VDW-Chef Dr. Wilfried Schäfer über Neues rund um die Messe Metav
„Anders als die Spezialmessen zu unseren Area-Themen – etwa die Formnext im Bereich Additive Manufacturing – bildet die Metav auch vor- und nachgelagerte Prozesse ab“, sagt Dr. Wilfried Schäfer. Er ist Geschäftsführer beim Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW), Frankfurt/M., der die Düsseldorfer Fachmesse für Produktionstechnik veranstaltet. Bild: VDW
Digitalisierung und Vernetzung sind auch auf der Metav wieder die zentralen Themen. Das vor zwei Jahren eingeführte Area-Konzept kam bei Ausstellern und Besuchern laut VDW-Chef Dr. Wilfried Schäfer gut an. ❧

Mona Willrett

Herr Dr. Schäfer, welche Erwartungen verbindet der VDW mit der Metav 2018?

Für unsere Aussteller wünschen wir uns natürlich viele gute und erfolgreiche Gespräche mit den Fachbesuchern. Alle Zahlen belegen, das konjunkturelle Umfeld für Geschäftsabschlüsse ist bestens, insbesondere auch im Inland. Und dann erwarten wir, dass sich das neue, vor zwei Jahren eingeführte Messekonzept weiter etabliert und viele Besucher kommen.

Was werden in diesem Jahr die zentralen Themen der Messe sein?

Kernthemen sind – wie bereits vor einem halben Jahr auf der EMO Hannover – die Digitalisierung und Vernetzung der Fertigungsprozesse. Hier werden wir, speziell in den Bereichen Software und Service, sicher die eine oder andere Premiere erleben. Ansonsten werden viele Aussteller ihre EMO-Neuheiten in Düsseldorf einem anderen Publikum präsentieren. So kurz nach der Weltleitmesse für die Metallbearbeitung wird kaum ein Werkzeugmaschinen-Hersteller ein komplett neues Produkt zeigen können.

Vor zwei Jahren hat der VDW als Veranstalter die Metav quasi neu erfunden. Wie war die Reaktion der Aussteller im Vorfeld der diesjährigen Messe?

Wir erhielten nur positive Rückmeldungen auf das neue Konzept. Es gab keine Änderungswünsche. Große Neuerungen von einer Messe zur nächsten sind auch nicht sinnvoll. Das würde Aussteller und Besucher nur irritieren.

Haben Sie an kleineren Stellschrauben gedreht, um das Konzept zu optimieren?

Nein. Das Area-Konzept ist ebenso unverändert wie die begleitenden Konferenzen. Einige Neuerungen und Erweiterungen gibt es beim Rahmenprogramm. Beispiele dafür sind die erweiterte internationale Fachkonferenz Inside 3D Printing oder das erstmals stattfindende Anwendungsforum Sägetechnik des Stuttgarter Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung. Auch sonst bietet das Rahmenprogramm eine Fülle an spannenden Informationen – vom 7. Dortmunder Schleifseminar über das VDMA-Forum Spanntechnik bis hin zum VDW-Technologietag Brand- und Explosionsschutz.

Welchen Einfluss hat der Austragungsort der Weltleitmesse EMO auf die Metav?

Das ist für uns schon lange ein natürlicher Effekt: Nach einer EMO in Mailand wird die Metav stärker gebucht. Das ist auch logisch: Nur etwa ein Drittel der heimischen Aussteller einer EMO in Hannover präsentieren ihre Produkte und Leistungen auch in Mailand. Von den übrigen zwei Dritteln nutzen viele Aussteller im Folgejahr die Chance, ihre Neuheiten in Düsseldorf zu zeigen. Ein Teil dieser Unternehmen fehlt auf der Metav nach einer EMO in Hannover.

Hat sich die Ausstellerstruktur verändert?

Nein. Das können wir nicht erkennen. Eine gewisse Fluktuation gehört zum normalen Messegeschäft. In den Areas Quality und Additive Manufacturing, die wir bereits 2014 eingeführt hatten, konnten wir 2016 einen starken Teilnehmerzuwachs verzeichnen. 2018 bewegt sich das auf dem gleichen Niveau. Es zeigt, dass die Aussteller zufrieden waren. Auch von den Besuchern haben wir positive Rückmeldungen auf das Area-Konzept erhalten. Die Themen Additive, Quality, Moulding und Medical gehören auf eine Metallbearbeitungsmesse. Sie werden auf keiner anderen Veranstaltung so konzentriert abgebildet – insbesondere auch mit den vor- und nachgelagerten Prozessen.

Inwieweit beeinflussen neue Spezialmessen wie die Moulding Expo oder die Formnext das Area-Konzept?

Als wir mit diesem Konzept in den Markt gingen, wussten wir bereits von diesen Messen. Insofern sehe ich da keine Einflüsse. Wenn wir beispielsweise die Formnext mit ihrem Kernthema Additive Manufacturing betrachten, dann fehlen dort die ganzen vor- und nachgelagerten Prozesse und der Fokus auf die Fertigung metallischer Bauteile. Mit den Zerspanern und den Werkzeugbauern erreichen diese Aussteller auf der Metav potenzielle Kunden, die sie auf einer Formnext nicht finden. Und unsere Moulding Area war von vornherein als Ergänzung zur Moulding Expo konzipiert – im jährlichen Wechsel und adressiert an Kunden aus den nördlichen und westlichen Bundesländern.

Welche Rolle spielen die Trendthemen Industrie 4.0 oder Additive Manufacturing außerhalb der Sonderflächen?

Digitalisierung ist ein Thema, dem man sicher durchgängig auf der ganzen Messe immer wieder begegnen wird. Bei den Areas muss man berücksichtigen, dass sie nicht auf den jeweiligen Gemeinschaftsstand beschränkt sind. Vielmehr sind auch die betreffenden Einzelaussteller und die jeweiligen Fachforen in diesen Bereichen platziert, die jeweils durch eine andere Teppichfarbe gekennzeichnet sind. Die Areas unterscheiden sich vom Themenpark Industrie 4.0 auch dadurch, dass ihnen die entsprechenden Produktbereiche zugeordnet sind.

Noch zwei Fragen an Sie als Chef des Verbands der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie: Wie geht es der Branche derzeit?

Unseren Mitgliedern geht es gut. Sie sind gut aufgestellt und blicken durchweg zufrieden auf ein erfolgreiches Jahr 2017. Die Branche konnte um vier Prozent zulegen. Nach den vorläufigen Zahlen haben die deutschen Werkzeugmaschinenhersteller im vergangenen Jahr ein Volumen von 15,7 Milliarden Euro erzielt. Dabei war der Export wieder einmal der Treiber der Entwicklung – 71 Prozent der deutschen Werkzeugmaschinen wurden im Ausland verkauft. Auch für 2018 sind wir sehr zuversichtlich. Wir erwarten ein weiteres Produktionsplus von rund fünf Prozent.

Welchen Herausforderungen müssen sich die Betriebe in absehbarer Zeit stellen?

Das alles überstrahlende Thema wird die Digitalisierung und Vernetzung sein. Jeder muss sich damit intensiv auseinandersetzen – sowohl, um die eigenen Prozesse flexibler, effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten, als auch, um neue Produkte und Services zu entwickeln und anzubieten. Nach wie vor eine große Herausforderung sind der Fachkräftemangel und die Nachwuchsförderung. Deshalb werden wir auf der Metav auch wieder einen großen Nachwuchsstand haben, mit dem wir aber nicht nur die Jugendlichen selbst ansprechen wollen, sondern vor allem auch Ausbilder und Lehrer, die als Multiplikatoren dienen können.

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