Skeptiker, die so gar nicht auf die automobile Zukunft wetten wollen, sehen sich bestätigt: Der Ölpreis-Verfall und die niedrigen Preise an den Tankstellen machen Elektroautos noch unattraktiver. Wer dennoch auf den Zukunftsantrieb setzt – vom Autoriesen bis zum Quereinsteiger als Lieferant innovativer Antriebskonzepte –, für den verfinstern sich derzeit die Aussichten. Und fahrerloses Fahren, Roboterautos gar, die Passagiere ohne menschliches Zutun chauffieren? Braucht die Welt nicht, wettern die Anti-Utopisten. Den Beweis liefert ihnen die Detroit Motor Show. Dort wird derzeit gezeigt, wo es lang geht: größer, schneller und noch mehr Leistung.
Was den Autoverkehr künftig völlig verändern wird, zeigte ein Teil der Motor-Show-Aussteller indes auf der Consumer Electronic Show CES. In Las Vegas demonstrierten Premiumhersteller wie Audi, BMW, Mercedes & Co. ihre Vision vom unfallfreien Fortbewegen auf vier Rädern. Da Auto- fahren zunehmend digital und vernetzt wird, wird die Bande zwischen OEM und Elektronikfirmen immer enger gezurrt. Die Konzerne müssen sich beeilen und in Vorleistung gehen, wollen sie das Feld nicht der IT- und Software-Konkurrenz überlassen.
Wie schnell Branchenfremde in ein angestammtes Terrain dringen können, hat Tesla gezeigt. Nach dem Bau von Luxus-Elektroboliden wollen die Kalifornier auch bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien den Takt vorgeben. Da bei Fahrzeugvernetzung und autonomem Fahren neue Konkurrenten wie Google bereits an Bord sind, wird der Wettlauf der Systeme eher morgen als übermorgen entschieden. Vieles ist technisch bereits möglich. Wollen die alten Herren der Autowelt auch die neuen sein, müssen sie Gas geben. •
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