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Drehtechnik: Werkzeugkonzept erlaubt Spanen in alle Richtungen

Drehtechnik
Werkzeugkonzept erlaubt Spanen in alle Richtungen

Werkzeugkonzept erlaubt Spanen in alle Richtungen
Sandvik Coromant ermöglicht mit seiner neuen Prime Turning-Methode und seinen Coro Turn Prime-Werkzeugen die Drehbearbeitung in alle Richtungen. Bild: Sandvik Coromant
Deutliche Verbesserungen in puncto Flexibilität, Produktivität und Standzeit verspricht Sandvik Coromant den Nutzern der PrimeTurn-Methode. Sie soll Drehen in allen Richtungen erlauben.

Im Gegensatz zur lange Zeit weitgehend unveränderten konventionellen Drehbearbeitung ermöglicht Prime Turning laut Sandvik Coromant mit nur einem Werkzeug das Längs- (vorwärts und rückwärts), Plan- und Profildrehen. Die neue Methode basiert auf einem Werkzeug, das nahe des Spannfutters ins Werkstück eintritt und das Material abträgt während es in Richtung Reitstock verfährt. So sind Bearbeitungen mit kleinem Einstellwinkel und größerem Eintrittswinkel sowie das Zerspanen mit höheren Schnittparametern möglich. Außerdem kann mit den gleichen Werkzeugen herkömmlich zerspant werden, also die Drehbearbeitung vom Werkstückende in Richtung Spannfutter erfolgen.
Mit Prime Turning lassen sich Produktivitätssteigerungen von über 50 % realisieren, teilt der Werkzeughersteller mit. Die Verbesserungen lassen sich auch auf den kleinen Einstellwinkel und den größeren Eintrittswinkel zurückführen. Hierdurch werden dünnere und breitere Späne produziert, die die Last und die Hitze weg vom Schneidenradius führen. Dies führt zu höheren Schnittdaten und längeren Standzeiten. Weil beim Prime Turning von der Schulter weg bearbeitet wird, besteht nicht die Gefahr von Späneklemmern – ein häufiger und unerwünschter Effekt beim konventionellen Längsdrehen. Eine höhere Maschinenauslastung aufgrund reduzierter Rüstzeiten und weniger Nebenzeiten für Werkzeugwechsel erhöhen die Gesamtproduktivität.
Insbesondere fertigungsintensive Industrien wie die Automobil- und Luftfahrtindustrie sollen vom neuen Konzept profitieren – überall dort, wo Außendrehbearbeitungen im Rahmen von Großserienfertigungen durchgeführt werden oder wo mehrere Set-ups und häufige Werkzeugwechsel gefordert sind.
„Erfahrene Anwender wissen, dass ein kleiner Einstellwinkel höhere Vorschubgeschwindigkeiten ermöglicht“, sagt Håkan Ericksson, Leiter der Anwendungstechnik bei Sandvik Coromant. „Dennoch sind bei der konventionellen Drehbearbeitung Winkel von etwa 90 Grad notwendig, um die Schulter zu erreichen und die langen, gewölbten Späne, die ein kleiner Einstellwinkel typischerweise liefert, zu vermeiden. Prime Turning löst diese Probleme durch die Kombination aus einer perfekten Reichweite an der Schulter und einem Einstellwinkel von 25 bis 30 Grad mit sehr guter Spankontrolle und engen Toleranzen. Diese Innovation steht für viele Möglichkeiten, Drehprozesse effizienter und produktiver zu machen. Es ist nicht nur ein neues Werkzeug, sondern eine neue Art der Drehbearbeitung.“
Codegenerator sorgt für maximalen Output
Sandvik Coromant führt zunächst zwei Coro Turn Prime-Drehwerkzeuge und den Prime Turning-Codegenerator ein, der optimierte Programmiercodes und Techniken liefert. Die speziellen Coro Turn Prime-Wendeschneidplatten verfügen für eine effiziente Schneidkantenausnutzung und längere Standzeiten über drei Schneidkanten je Schneidenecke: eine fürs Längsdrehen, eine fürs Plandrehen und eine fürs Profildrehen.
Die neue Wendeschneidplattensorte Coro Turn Prime A-Type verfügt über drei 35°-Schneidenecken. Sie ist für leichtes Schruppen, die Schlichtbearbeitung und das Profildrehen konzipiert. Coro Turn Prime B-Type-Platten bieten ultra-robuste Schneiden und wurden speziell für die Schruppbearbeitung entwickelt. Derzeit sind neun Coro Turn Prime A-Type und sechs Coro Turn Prime B-Type Schneidplatten erhältlich; geeignet für ISO P (Stahl)-, ISO S (hitzebeständige Superlegierungen und Titan)- und ISO M (Edelstahl)-Materialien – Lösungen für weitere Werkstoffgruppen sind bereits in Planung. Darüber hinaus sind 52 verschiedene Werkzeughalter lieferbar.
Der Codegenerator sorgt für einen maximalen Output – und dank angepasster Parameter – auch für Prozesssicherheit. Er erzeugt ISO-Codes, die mit verschiedenen CNC-Systemen kompatibel sind. (mw)
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