Zink taugt auch für Dekoratives

Eine der wesentlichen Innovationen der Galvanotechnik geht auf den Druck der EU zurück: Seit Juli letzten Jahres müssen Automobilhersteller im Zug der EU-Altauto-Verordnung auf bisher übliche Chrom(VI)-haltige Passivierungen verzichten. Ab dem 1. Juli dieses Jahres gilt dies auch für mit dem Fahrzeugchassis verbundene Verbindungselemente. Entsprechend haben die Anbieter im Galvanikumfeld reagiert. WHW Hillebrand Galvanotechnik GmbH & Co. KG, Wickede/Ruhr, hat Zinklamellenbeschichtungen ins Programm genommen, um dem vielfachen Wunsch der Kunden nach kathodischem Korrosionsschutz nachzukommen. Die meist silberfarbenen und schwarzen Oberflächen werden dabei CR(VI)-frei ausgeliefert.

Auch die Holzapfel-Gruppe mit Sitz in Herborn und Sinn hat eine ganze Reihe CR(VI)-freier, korrosionsschützender Oberflächen im Programm. Dazu gehört der Zink-Nickel Flexkorr, eine biegefähige und verformbare Oberfläche mit Korrosionsschutz in dünnen Schichtstärken. Damit lassen sich Rohrleitungen wirtschaftlich im geraden Zustand beschichten, bevor sie anschließend gebogen werden. Somit kann der Beschichtungsprozess an die im Produktionsprozess kostengünstigste Position rücken. Außerdem benötigt das Produkt keine Versiegelung mehr.

Als einer der ersten Anbieter setzt die MVA Metallveredlung Ansorge, Landau i.d. Pfalz, seit Januar saure und ammoniumfreie Zink-Nickel-Verfahren für Schüttgut in Serienfertigung ein. Die Vorteile gegenüber dem alkalischen Verfahren liegen in der hohen Deckfähigkeit und der Möglichkeit der Direktbeschichtung ohne Guss.

Für dekorative Anwendungen hat die Coventya GmbH, Gütersloh, hochglänzende alkalische cyanidfreie Zinksysteme entwickelt. Die damit erzielte Optik ähnelt der saurer Glanzzinksysteme – doch kommen im Gegensatz dazu die Vorteile alkalischer Zinksysteme zum Tragen: Nämlich hoher Korrosionsschutz, einfaches Handling, sehr gute Metallverteilung, Duktilität und Streufähigkeit. sk/os