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C-Technik: Generatives Design als Turbo für die Digitalisierung

C-Technik
Generatives Design als Turbo für die digitale Transformation

Wie Autodesk die Anwender mithilfe von generativem Design bei der digitalen Transformation unterstützt, war Thema der Autodesk University in London. ❧

Nora Nuissl

„Wir müssen die Herausforderungen von morgen mittels Technologie lösen. Die Frage ist aber: Wie schaffen wir das, ohne unseren Planeten weiter zu belasten?“ Mit dieser philosophisch anmutenden Frage eröffnete Sam Ramji, Vice President Cloud Platform bei Autodesk, die diesjährige Anwenderkonferenz des auf Konstruktionssoftware-spezialisierten US-Unternehmens in London.

Knapp 2000 Fachleute aus über 55 Ländern verfolgen den US-Amerikaner, wie er über die Holzbühne in den ehemaligen Lagerhallen der Tobacco Docks in der britischen Metropole tigert. Videoleinwände schleudern den Teilnehmern währenddessen Firmennamen entgegen: Magna Steyr, österreichischer Automobilhersteller, und Claudius Peters, Schüttgutspezialist in der Bauindustrie aus Buxtehude. Beide Unternehmen haben eines gemeinsam: Sie haben die Simulationslösungen von Autodesk eingesetzt, um ihre Produktionsprozesse zu durchleuchten und besser zu verstehen. Damit konnten sie ihre Prozesse um bis zu 50 % effizienter gestalten, erklärt Ramji mit leuchtenden Augen.

Generatives Design im Fokus der Anwenderkonferenz von Autodesk

Was simpel klingt, ist es laut Autodesk auch. Der Softwarehersteller hat vergangenes Jahr mit dem 3D-Tool ‚Generative Design‘ ein Produkt auf den Markt gebracht, das Konstrukteuren, Ingenieuren und Produktgestaltern während des Konstruktionsprozesses zahlreiche Entwurfsalternativen in Form von Design- oder Materialvariationen vorschlägt. Möglich wird das durch den Einsatz künstlicher Intelligenz und Cloud-Computing-Kapazitäten.

Bei der Autodesk University in London, der zweitgrößten Anwenderveranstaltung des Anbieters, steht die Praxis im Fokus. In Hands-On-Workshops erklären Mitarbeiter die neuen Funktionen der Software. Machine-Learning-Algorithmen erkennen Dopplungen im Prozess, vergleichen die Bauteile via Cloud-Anbindung mit früheren Projekten und blenden vorherige Lösungsansätze zum Vergleich oder Optimierungsvorschläge ein. Damit könne man seine Projektanzahl fast verdoppeln, freut sich ein Teilnehmer.

Dass sich generative Gestaltung auch ohne Fachwissen schnell erlernen ließe, demonstriert Ramji am Beispiel des Anbieter-eigenen Digital-Catalaysts-Program. Da gerade kleine und mittlere Unternehmen meist weder die Zeit noch das Wissen hätten, ihr traditionelles Geschäft in die digitale Zukunft zu überführen, hat Autodesk 2018 erstmalig ausgewählte Studierende (die sie als Digital Catalysts bezeichnen) des renommierten Imperial College in London an Maschinenbauunternehmen in Großbritannien vermittelt, um diese bei ihrer digitalen Transformation zu unterstützen.

Win-Win: Firmen sparen Kosten, Studierende sammeln Praxiserfahrung

„Innerhalb von 80 Stunden haben wir das Gewicht eines Bauteils durch generatives Design um die Hälfte reduzieren können“, erzählt Nicole Pellizzon. Die Britin studiert im zweiten Jahr Luftfahrttechnik am Imperial College und hat als eine der Pilotinnen des Programms bei Atago, einem britischen Start-up für Elektroroller, gearbeitet. Mit der Konstruktionssoftware ‚Generative Design‘ hatte Pellizzon bis dato keine Berührungspunkte. Das sieht die Studentin aber als Vorteil: „Ich kenne den traditionellen Weg von Design nicht. Daher fällt es mir leichter, mich in die neue Denkweise einzufinden.“ Rund 50 Stunden dauerte es, um die Prozesse im Unternehmen kennenzulernen sowie die Software anwenden zu können, so Pellizzon.

Von dem Programm profitieren beide Seiten: Firmen sparen Kosten und können ihre Prozesse optimieren, die Studierenden erhalten die Möglichkeit, Praxiserfahrungen zu sammeln. Das sei gerade in Großbritannien eine große Chance, betont die Luftfahrttechnikstudentin: „Die Konkurrenz im Industriemarkt ist sehr groß. Es ist ziemlich entmutigend, auch als Studierender einer Elite-Universität, fast keine Chance in der Praxis zu erhalten“, sagt sie.

Bei dem Programm geht es laut Ramji aber nicht nur um Produktivitätssteigerungen, sondern auch um neue Denkweisen. „Wir wollen Unternehmen Möglichkeiten aufzeigen, wie sie ihre Prozesse mithilfe digitaler Tools innovativ und mit bestehenden Mitteln gestalten können“, bilanziert der Vice President. Aufgrund der bisherigen positiven Rückmeldungen soll das Programm in diesem Jahr auf 50 aufgestockt werden.

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