Mobiler Wartungsstand | Was für den Bahntechnik-Spezialisten Alstom wie ein Wunschtraum klang, wurde real: Eine mobile, Akku-betriebene Arbeitsbühne macht die Arbeiten jetzt so flexibel und sicher wie noch nie.
„Bei einem Aufkommen von etwa 1500 Kessel- und Schüttgutwagen im Jahr wurde es zwingend erforderlich, dass wir auf allen drei Wartungsgleisen in unserer Halle gleichzeitig arbeiten können“, sagt Bruno Hartmann, Industrial Manager bei der Alstom Transport Deutschland GmbH. „Dank des neuen Dacharbeitsstands aus Günzburg ist das jetzt möglich, sogar kabellos. Wir sind wirklich stolz auf unsere Neuheit.“
Auf dem mittleren Gleis konnten anders als auf den beiden äußeren Gleisen bislang keine umfangreichen Wartungsarbeiten an Kesselwagen ausgeführt werden, weil dort keine Sicherungsschienen angebracht waren. „Eine dachseitige Sicherung schied aus, weil wir sonst unseren Hallenkran nicht mehr uneingeschränkt nutzen könnten“, erklärt Hartmann. Die Lösung der Günzburger Steigtechnik GmbH erwies sich als ideal für die Bahntechnik-Spezialisten.
Die Akku-betriebene Arbeitsbühne lässt sich ohne Stromkabel entlang dem gesamten, 120 m langen Wartungsgleis verfahren. Die Mitarbeiter werden viel flexibler. Sie können ohne Sicherungsgeschirr arbeiten und auch mal das Werkzeug neben sich ablegen.
Bis zu drei Mann können sich gleichzeitig auf der Wartungsbühne aufhalten, die ihnen ein hohes Maß an Arbeitssicherheit bietet. Die beidseitigen Arbeitsplattformen lassen sich in der Höhe elektrisch stufenlos verfahren und über mehrere manuelle Ausschübe so in der Breite variieren, dass sie direkt an die Außenhaut der Kesselwagens andocken. Völlig unabhängig von der Form des Wagens.
„Wir können vom kleinsten Kesselwagen bis hin zum größten Schüttgutwagen alles abdecken. Dank der Höhenverfahrung und den Ausschüben erreichen wir freizügig jedes bekannte Profil“, betont der Alstom-Wartungsprofi. Besonderer Clou: Da die mittleren fünf Ausschübe nur 200 mm breit sind, können Aufbauten an Kesselwagen wie Treppen oder Geländer beim Andocken der Arbeitsbühne ausgespart werden. Insgesamt lässt sich mit den Ausschüben die Arbeitsfläche um 50 % erweitern.
Für Günzburger Steigtechnik ist die Alstom-Bühne die erste Wartungsbühne im kabellosen Akku-Betrieb. „Wir freuen uns, dass wir mit unserem Kunden in das Zeitalter Wartung 2.0 einsteigen, denn natürlich lassen sich auch andere Arbeitsbühnen mit dieser Form der Elektromobilität ausstatten“, sagt Ferdinand Munk, Geschäftsführer von Günzburger Steigtechnik. „Diese Technik bietet ein Höchstmaß an Flexibilität und Unabhängigkeit vom Stromnetz.“
Der Steigtechnik-Hersteller wurde zuletzt mit dem Titel „Bayerns Best 50“ ausgezeichnet. Wie innovativ die Günzburger sind, zeigten sie auch bei dem Alstom-Projekt: Damit die Bühne im Ein-Mann-Betrieb verfahren und bedient werden kann, wurde sie mit Kameraüberwachung, mehreren Monitoren, Laserscannern und Auto-Stopp ausgestattet.
Noch einige interessante Details: Der mobile Dacharbeitsstand besteht aus zwei Einzelbühnen, der Aufstieg erfolgt über eine höhenverstellbare Treppe. Die Gesamtlänge der Konstruktion beträgt 8700 mm. Die Stromversorgung erfolgt über ein wartungsfreies Hochleistungs-Akku-Paket mit einer Leistungsdauer von 8 h im Normalbetrieb, die Ladezeit beträgt rund 8 h, ein Überladungsschutz ist vorhanden. (os) •
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