Die Ansprüche an den innerbetrieblichen Materialfluss wachsen stetig. Paletten, Gitterboxen und andere Stückgüter müssen im Sekundentakt von links nach rechts und von oben nach unten befördert werden. Das klingt im ersten Moment nach einem üblichen Szenario. Allerdings übersehen viele dabei ein entscheidendes Detail: In den meisten industriellen Umgebungen wird noch immer auf einen zumindest teilweise manuellen Einsatz durch Gabelstapler und Mitarbeiter gesetzt.
Lastenaufzüge, Hubwagen und Gabelstapler mögen zwar einen Teil des Prozesses rationalisieren, doch sie müssen stets durch Mitarbeiter bedient werden. So war die Situation auch bei der BASF Catalysts Germany GmbH am Standort in Nienburg, als sich die Verantwortlichen mit einer Anfrage an die Rüthener Haro-Gruppe wandten. Im Rahmen eines Investitionsprojekts war das Unternehmen auf der Suche nach einem Warenlift, mit dem verschiedene Rohstoffe zwischen zwei Ebenen im Produktionsgebäude transportiert werden sollten.
Mit mehr als 117.000 Mitarbeitern weltweit zählt die BASF-Gruppe zu den führenden Chemieunternehmen. In Nienburg, einer von 400 weltweiten Standorten, werden Abgaskatalysatoren und Rußpartikelfilter hergestellt. In der Anfrage des Chemieunternehmens an Haro war die Forderung klar formuliert: „Im Produktionsverfahren werden verschiedene Rohstoffe verwendet, die sich auf zwei Ebenen im Produktionsgebäude befinden, sodass ein Warenlift benötigt wird“.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Lastenaufzügen zeichnet sich der Haro-Vertikalförderer durch einen hohen Automatisierungsgrad mit entsprechender Kosteneinsparung aus. Dort, wo Lastenaufzüge an allen Türen einen Mitarbeiter erfordern, der die Ware ein- und auslädt, arbeitet der Vertikalförderer von Haro dank einer speziell für dieses System entwickelten Steuerung vollständig automatisch. Für die BASF-Gruppe war das ein entscheidendes Argument. In einer gemeinschaftlichen Zusammenarbeit mit dem künftigen Anwender entwarfen die Spezialisten aus Rüthen ein Konzept, das die Anforderungen des Chemieunternehmens erfüllen konnte. Dabei reiht sich der eingesetzte Vertikalförderer für BASF genau in das Kernprofil der Haro-Gruppe ein: Mit Europaletten als Fördergut und einer maximalen Belastung von 3000 kg lässt sich eine Taktleistung von rund 20 Paletten pro Stunde realisieren.
Eine Besonderheit weist der neue Förderer aber dennoch auf. So ist der Senkrechtförderer auf Wunsch des Kunden vollständig verkleidet. „Ein verkleideter Vertikalförderer ersetzt die Schutzzäune, die ansonsten zu Sicherheitszwecken um die Anlage montiert werden müssen“, erklärt Konstruktionsleiter Markus Löseke die Vorteile der Lösung. „Das spart nicht nur Platz, sondern auch etwas Zeit bei der Montage.“ Zudem verhindere die Verkleidung einen Luftaustausch und damit strömende Zugluft im Vertikalförderer.
Im Vergleich zu gewöhnlichen Lastenauszügen ist das System von Haro nach eigenen Angaben wesentlich leichter zu bedienen. Über eine gerade Ebene kann das Fördergut unkompliziert hineingefahren werden. Die Tür wird dabei über einen einfachen Tastendruck geöffnet. Auf die gleiche Weise kann der Anwender die Zieletage auswählen und der Fahrkorb des Vertikalförderers setzt sich in Gang. Schwenkgittertüren, die mit Sicherheitsschaltern versehen sind, garantieren einen maximalen Schutz für die beteiligten Werker. Die Türen lassen sich nur öffnen, wenn der Fahrkorb in der jeweiligen Etage steht. „Natürlich läuft die Anlage auch im Reversierbetrieb“, ergänzt Markus Löseke. „Das bedeutet, dass die Ware vom Erdgeschoss ins Obergeschoss und umgekehrt transportiert werden kann.“
Der Vertikalförderer überzeugt bei BASF, weil das Modell die Vorteile eines Lastenaufzugs mit den Anforderungen einer modernen Automatisierung nach dem Prinzip von Industrie 4.0 paart. Zwar hat sich die BASF-Gruppe bewusst für ein manuelles Hineinfahren des Förderguts entschieden, aber der Fördertechnikhersteller aus dem Sauerland hat auch eine vollständig automatisierte Alternative im Portfolio. In Kombination mit weiteren Fördertechnik-Komponenten wie Rollenbahnen, Ketten- und Gliederbandförderern sowie Hub- und Richtungswechseleinheiten kann der gesamte Produktionsfluss bei Bedarf automatisiert werden, sodass lästige Laufwege für Mitarbeiter entfallen und dadurch viel Zeit gespart werden kann.
„Auf langfristige Sicht garantiert die Investition in einen Vertikalförderer erhebliche Kosteneinsparungen“, verspricht Christoph Hackländer, Geschäftsführer bei Haro mit Blick auf eine schnelle Amortisation. Ebenso entfallen etwaige Produktionsausfälle aufgrund von Montagezeiten. Schließlich kann der Vertikalförderer in der Regel ohne erhöhten Aufwand in bereits bestehende Produktionsprozesse eingesetzt und kurzfristig integriert werden. So werden die komplexen Systeme zum Beispiel oft mit Hilfe eines Krans durch die Dachhaut in bereits vorhandene Schächte eingebaut. (us)
Kontakt:
HaRo Anlagen- und Fördertechnik GmbH
Industriestraße 30
59602 Rüthen
Abwärts
Nicht selten müssen Materialien über Stockwerke transportiert werden. Das funktioniert am besten mit einem automatischen Vertikalförderer.