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Gas geben wie beim Motorrad

Wickeder Westfalenstahl setzt auf flexiblen Schlauchheber
Gas geben wie beim Motorrad

Gas geben wie beim Motorrad
Der Schlauchheber ist eine mobile Einheit, die mit einem Stapler von einer Halle zur anderen gefahren werden kann Bild: Aerolift
Das Team des Kaltbandherstellers Wickeder Westfalenstahl wurde durch eine Entwicklung aus Schwaben verstärkt. Dank eines Vakuum-Schlauchhebers müssen die Kollegen in der Verpackung keine 100 kg schweren Kistendeckel mehr von Hand wuchten.

Die Wickeder Westfalenstahl GmbH mit Sitz in Wickede (Ruhr) ist Hersteller von Kaltband und plattierten Werkstoffen, die in verschiedenen Branchen zum Einsatz kommen. Hierzu zählen zum Beispiel die Automobil- und Elektroindustrie sowie der Energiesektor. Zur Unternehmensphilosophie gehört auch, dass Produktionsabläufe und Arbeitsplatzqualität ständig optimiert werden. Im Bereich Verpackung wurde das Heben der bis zu 100 kg schweren Kistendeckel und Paletten bis vor kurzem noch von Hand bewerkstelligt. Teamleiter Dr. Arnd Gritzan sah hier eine Möglichkeit, die Produktivität zu steigern, den Workflow zu fördern und den Mitarbeitern ein passendes Werkzeug zu bieten.

Zusammen mit den Mitarbeitern des Hebezeug-Spezialisten Aero-Lift mit Sitz in Geislingen wurde eine entsprechende Lösung entwickelt. Den schwäbischen Entwicklern war schnell klar, dass kein Standardgerät das Problem lösen konnte. Die Aufgabe war nicht zuletzt deshalb eine Herausforderung, weil die Deckel unterschiedlich groß und schwer sind. Zudem erwartete der Auftraggeber einen flexiblen Schlauchheber, mit dem schnell vom Paletten- zum Deckelgreifer gewechselt werden kann. In diesem Fall gab es kein Produkt von der Stange, vielmehr war eine Maßanfertigung gefragt. So entstand ein Schlaucheber für alle Fälle.
Die Produkte von Aero-Lift verfügen über ein durchdachtes Sicherheitssystem. Über einen stabilen Neopren-Gewebehubschlauch mit innenliegender Drahtspirale und vulkanisierten Enden wird der komplette Hub ausgeführt. Ein Kettenzug oder andere zusätzliche Hebemittel werden bei der Schlauchheber-Technik nicht mehr benötigt. Über ein Hochleistungs-Vakuumgebläse wird ein starker Volumenstrom erzeugt, der über eine Zuleitung in den Hubschlauch geleitet wird. Das Gebläse mit einem 3-kW-Elektromotor ist das Herzstück des Schlauchhebers und hält große Leistungsreserven bereit. Das Vakuumtriebwerk wird auf maximal 5800 min-1 beschleunigt. Daraus resultiert eine gute Arbeitsdynamik, die ein leistungsstarkes Endvakuum erzeugt. Die Vakuumgebläse überzeugen durch Laufruhe, Dynamik und hohe Kraftreserven. Der erzeugte Unterdruck gelangt über eine stahlwendelverstärkte Zuleitung in den Vakuum-Hubschlauch. In Studien und Feldversuchen entwickelten die Spezialisten aus Geislingen einen ergonomisch optimierten Bediengriff, der ähnlich wie ein Motorrad- Gasgriff funktioniert. Angelehnt an die motorischen Bewegungsabläufe des Mitarbeiters kann der komplette Schlauchheber durch Drehen des Griffs manövriert und gesteuert werden. Über zahlreiche und teilweise angepasste Saugfüße kann der Anwender die Last schnell und präzise greifen. Das Material wird geschont und die Materialflusslücken werden geschlossen.
Die Schwaben entwickelten für Wickeder Westfalenstahl einen Bajonett-Verschluss, sprich eine Verbindung, die schnell hergestellt und wieder gelöst werden kann. Dieser Schnellwechselmodus bewährt sich seither täglich. Ein weiterer Vorteil des Schlauchebers ist sein außergewöhnlicher Aktionsradius. Durch einen Säulenschwenkkran, den beiden Vakuumschläuche und einer langen Auslegung wird am Einsatzort ein großer Laufbereich abgedeckt. Zugleich ist der Schlauchheber eine mobile Einheit, die mit einem Gabelstapler problemlos von einer Produktionshalle zur anderen gefahren und so an jedem beliebigen Ort eingesetzt werden kann. ub
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