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Gefahrgut versenden ohne Gefahr

Lagertechnik: Prozess-Steuerung für brisante Stoffe
Gefahrgut versenden ohne Gefahr

Die Spezialisten der Software-Schmiede Gigaton haben ein neues Tool in ihr Lagerorganisations-System Logos integriert. Mit dem Modul lässt sich das Verladen von Gefahrgütern jetzt besser planen und steuern.

Beim Versand von Gefahrgut haben sich die Auflagen in den letzten Jahren deutlich verschärft. Gesetzliche Regelungen schreiben vor, welche gefährlichen Stoffe nicht zusammengeladen werden dürfen. In diesem Zusammenhang sind vor allem die Software- und Steuerungs-Spezialisten gefordert. Auch die Gigaton GmbH aus Viernheim hat auf diese neuesten Entwicklungen reagiert. Das Software-Unternehmen integrierte ein neues Modul in sein Programmpaket Logos. Mit dem Software-Paket lässt sich beim Zusammenladen von Stoffen überwachen, ob alles entsprechend den Vorschriften abläuft.

Das neue Zusatzmodul ist in das Warehouse-Managment-System (WMS) Logos integriert und basiert auf den Bestimmungen zur Zusammenladung nach ADR/RID. Alle im WMS verwalteten gefährlichen Stoffe müssen aus Steuerungs- und Dokumentationsgründen ohnehin über eine Zuordnung zu ADR-Klassen, Verträglichkeitsgruppen und UN-Nummern verfügen. Deshalb kann das Software-Paket automatisch ermitteln, ob ein Zusammenladeverbot oder Trennungsgebot nach ADR/RID besteht.
Das System checkt mögliche Zusammenladungen nach ADR, Unterabschnitt 7.5.2.1. Zudem werden auch so genannte bedingte Zusammenladeverbote nach ADR, Unterabschnitt 7.5.2.2, geprüft. Insbesondere bei Gütern der Klasse 1 werden zusätzlich Verträglichkeitsgruppen und Einschränkungen unter die Lupe genommen.
Es kann der Fall auftreten, dass die Zusammenladung nur eingeschränkt möglich ist, das System eine weitere Prüfung aber nicht mehr durchführen kann. Jetzt müssen die Gefahrgüter und deren spezifische Verpackung durch Spezialisten genauer untersucht werden. Das System gibt in dieser Situation eine Checkliste aus, die auf den gesetzlichen Bestimmungen und Vorgaben basiert. Auf diese Weise sind die weiteren Schritte vorgegeben.
Der Vorteil des neuen Systems besteht nach Ansicht des Software-Herstellers in der nahtlosen Integration in das WMS. Entscheidungen, inwiefern eine Zusammenladung erlaubt oder die Trennung von Gefahrgütern geboten ist, können unmittelbar in die logistischen Prozesse eingebunden werden, denn diese werden komplett durch das WMS gesteuert.
Schon beim Planen der Kommissionierung und bei der Disposition von Lieferungen und Touren wird für jede Position geprüft, ob Zusammenladeverbote oder Trenngebote bestehen. Liegt ein Trenngebot vor, wird dies für den Nutzer anschaulich auf dem Bildschirm angezeigt. Der Verweis auf die jeweilige gesetzliche Grundlage wird gleich mitgeliefert. Mit Hilfe dieser frühzeitigen Information, die in den operativen Ablauf integriert wird, können bei der Kommissionierung, Verpackung und Tourenplanung automatisch die gesetzlichen Vorgaben berücksichtigt werden.
Die Prozess-Steuerung in Lagern mit gefährlichen Stoffen gestaltet sich so nach Herstellerangaben effizienter, weil von vorn herein bekannt ist, welche Stoffe später zusammen verladen werden dürfen. Damit lassen sich Kommissionier- und Packvorgänge sowie Transportkapazitäten besser planen und optimieren.
Pilotanwender des neuen Tools ist der Logistik-Dienstleister KMP Holding GmbH Pfenning Logistics in Viernheim. Die Pfenning-Gruppe beschäftigt 1650 Mitarbeiter, unterhält mehr als 200000 m² Lagerfläche, einen Fuhrpark mit 850 Lkw und ist in Europa an 40 Standorten vertreten. Der Kontrakt-Logistiker übernimmt alle logistischen und logistiknahen Aufgaben entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Uwe Nitzinger, Geschäftsführer Pfenning Logistics in Viernheim, konnte bereits erste Erfahrungen mit dem neuen Modul sammeln: „Für uns als Logistik-Dienstleister, der sich traditionell stark mit Chemie-Logistik beschäftigt, ist es wichtig, frühzeitig eine optimale Tour zusammenstellen zu können. Dadurch lassen sich unsere Transportkapazitäten effizienter auslasten. In diesem Zusammenhang hat uns das neue Tool zum Check von Zusammenlademöglichkeiten geholfen.“
Das WMS Logos ist traditionell auf die Bedürfnisse in der Lagerhaltung für die chemische und pharmazeutische Industrie ausgerichtet. Mit dem neuen Modul bietet das Lagerorganisations-System eine wichtige Komponente, um die Effizienz im Versand zu steigern. ub

Software für Logistiker

Das Viernheimer Softwarehaus Gigaton ist ein führender Anbieter von standardisierten Warehause-Management-Systemen. Die Programmpakete sind speziell auf Logistik-Dienstleister zugeschnitten. Um komplexe logistische Prozesse effiziener zu steuern, wurde das inzwischen breit aufgestellte Lagersteuerungs- und Organisationssystem Logos entwickelt. Zu den Einsatz-Schwerpunkten zählen unter anderem die Branchen Chemie, Pharma, Textil, Elektronik sowie Food- und Nonfood-Handel. Auch die Metall- und Kunststoffbranche zählen dazu. Das mehrmandanten- und mehrlagerfähige System ist europaweit in rund 150 Installationen in Betrieb. Dank des konsequent modularen Aufbaus und eine hohe Parametrisierung lassen sich individuelle Kundenanforderungen schnell umsetzen. Dank der flexiblen Softwarearchitektur kann das System auch im Betrieb jederzeit ergänzt oder an neue Geschäftsprozesse angepasst werden.
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