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Intralogistik ist Trendsetter der Industrie 4.0

Logistik
Intralogistik ist Trendsetter der Industrie 4.0

Intralogistik ist Trendsetter der Industrie 4.0
Rund 50 000 Behälterplätze bietet das vollautomatische Kleinteilelager von Balluff in Neuhausen. Unter anderem führt die Schnittstellenvielfalt bei den Sensorik-Produkten zu einer hohen Variantenvielfalt, so dass möglichst effiziente Fertigungsstrategien gefragt sind – ein intelligenter Materialfluss spielt hier eine entscheidende Rolle. Bilder: Balluff
Industrie 4.0 | Nun wird es möglich, Wertschöpfungsketten hin zu Wertschöpfungsnetzwerken weiterzuentwickeln. Intensiv an der Umsetzung arbeitet Balluff in Neuhausen zusammen mit den Intralogistik-Spezialisten von Viastore Systems. Beide Unternehmen zeigen das auch vor Ort am 24. Juni 2014 zusammen mit weiteren Automatisierungsanbietern.

Michael Corban Chefredakteur elektro Automation, die wie die Industrielogistik in der Konradin Mediengruppe erscheint

In der gegenwärtigen Diskussion rund um Industrie 4.0 lohnt es sich, ausgehend vom derzeit Machbaren einen Blick auf das zukünftig Denkbare zu werfen. Hilfreich ist auch, sich den evolutionären Charakter dieser Entwicklung vor Augen zu führen: Der Begriff des ‚Internets der Dinge‘, sprich der Allgegenwärtigkeit von Daten, wurde speziell in der Intralogistik schon vor rund zehn Jahren aufgegriffen.
Eines der Ziele war es bereits damals, zentrale Steuerungsinstanzen durch lokale Intelligenz zu ersetzen, um so mehr Flexibilität und damit Reaktionsfähigkeit in technischen Systemen zu erreichen (siehe Industrieanzeiger, Ausgabe 46/2004, ‚Nicht alle Agenten gehören zu Scotland Yard‘). Auch das Zusammenwachsen der realen Welt und ihres digitalen virtuellen Abbilds wurde bezüglich Cyber-physischer Systeme schon 2006 in Amerika beschrieben.
Beides – die Allgegenwärtigkeit von Informationen (Big Data) und die digitale Abbildung und Planung von Produkt und Produktion – kennzeichnen Industrie-4.0-Konzepte. Ziel ist stets, vorhandene Ressourcen effizienter einzusetzen (was neben Maschinen und Anlagen auch den Material- und Energieverbrauch einschließt), ohne dabei auf eine möglichst weitgehende Anpassung an kundenspezifische Bedürfnisse (Stichwort Losgröße 1) verzichten zu müssen.
Ein Blick auf die Abläufe bei den Sensorikspezialisten von Balluff zeigt, dass dies sowohl unternehmensübergreifend zu einer intensiveren Zusammenarbeit (sprich Vernetzung) mit Kunden und Transportdienstleitern führen kann, parallel dazu aber auch den unternehmensinternen Materialfluss (die Intralogistik) und damit die vertikale Vernetzung bis hinunter auf die Feldebene in der Produktion tangiert.
Hohes Potenzial bei Kanban-Konzepten
„Meine persönliche Vision für Industrie 4.0 ist, dass wir beispielsweise beim Paketversand den immensen Aufwand bei allen Beteiligten reduzieren können“, betont etwa Hondo Santos, Director Logistics bei Balluff in Neuhausen. „Versehen wir jedes Paket mit einem RFID-Tag, den wir ERP-konform mit Angaben zum Inhalt und den Routing-Informationen bis zum Kunden beschreiben, können sowohl der Transport als auch die Vereinnahmung beim Kunden erheblich vereinfacht werden.“ Der heute noch hohe manuelle Aufwand würde entfallen, auch beim Transportdienstleiter, wenn sich das Paket selbst den Weg durch das Verteilzentrum beziehungsweise Lager suche.
Über den effizienteren Transport von Ware zum Kunden hinaus denkt man in Neuhausen aber wesentlich weiter – bis hin zur Steuerung der eigenen Produktion in Abhängigkeit vom Verbrauch bei den Kunden im Sinne einer vorausschauenden Produktionsplanung. Voraussetzung ist allerdings die softwaregestützte Einbindung aller Beteiligten einschließlich des Speditions-Dienstleisters, der bereit heute beispielsweise die Kanban-Versorgung sicherstellt. Die Wirkung von Produkten, die per RFID-Tag zu ‚smarten‘ Produkten werden, kann auf diese Weise bis hinein in die Fertigungsplanung beim Hersteller reichen, in dem etwa ‚automatisch‘ Rohmaterialien bestellt und Fertigungskapazitäten eingeplant werden. Für Jürgen Gutekunst, Geschäftsbereichsleiter Networking/Systeme bei Balluff, sind genau das die interessanten Ansatzpunkte für Industrie 4.0:
  • Die Optimierung der Wertschöpfungskette hin zum Kunden – unter Einbeziehung von dessen Abläufen.
  • Die Optimierung der eigenen Fertigung, die damit flexibler und am Ende auch unempfindlicher gegenüber Störungen wird.
Hintergrund sei, so Gutekunst, dass „die auch weltweit steigenden Bedürfnisse ein sowohl produktions- als auch logistikseitig erheblich reaktiveres System erfordern – und Industrie 4.0 ist darauf ausgerichtet, diesen Anforderungen zu begegnen“. Bei Kunden und Hersteller löse das Produkt dazu automatisch Beschaffungs- und Fertigungsprozesse aus. „RFID wird hier vor dem Hintergrund der Entwicklung von Industrie-4.0-Szenarien eine wichtige Rolle spielen, ergänzend wird aber auch zusätzliche Sensorik für die intelligente Erfassung von Informationen erforderlich sein, was bis hin zur Bildverarbeitung reicht.“
Welche Szenarien sich Balluff und Viastore vor dem Hintergrund der Industrie-4.0-Diskussion vorstellen können, erläutern Vertreter der Unternehmen zusammen mit Spezialisten unter anderem von Mitsubishi Electric und Phoenix Contact am 24. Juni 2014 vor Ort in Neuhausen (siehe Kasten). Dort besteht auch die Möglichkeit, Lager und Fördertechnik samt Steuerungstechnik zu besichtigen. •
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