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Intralogistik: Koenig & Bauer schwört auf Gabelstapler von Hyster

Intralogistik
Koenig & Bauer schwört auf Gabelstapler von Hyster

Der älteste Druckmaschinenhersteller der Welt, die Koenig & Bauer Gruppe in Würzburg, nutzt siebzig neue Gabelstapler von Hyster. Ein innerbetriebliches Staplerleitsystem sorgt dafür, dass die Fahrzeuge rund 200 Bahnhöfe auf dem Betriebsgelände zielsicher ansteuern.

Bedingt durch die fortschreitende Digitalisierung und Einbrüche im Werbemarkt musste der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer in den vergangenen Jahren Kapazitätsanpassungen vornehmen. Das blieb auch für die Intralogistik nicht ohne Folgen. So wurden bereits vor einigen Jahren ein vollautomatisches Kleinteilelager und ein Palettenlager in Betrieb genommen. Im Palettenlager lassen sich bis zu 2,2 m lange Teile lagern und von hier aus per Gabelstapler zum nächsten Bahnhof in die Produktionshalle transportieren.

„Um zusätzlich Betriebskosten zu sparen, entschieden wir uns außerdem für eine grundlegende Modernisierung der Gabelstaplerflotte“, sagt Hermann Schätzlein, Logistikleiter bei Koenig & Bauer in Würzburg. „Wo es möglich war, haben wir alte Dieselstapler gegen moderne emissionsfreie Vierrad-Elektro-Gegengewichtsstapler von Hyster ersetzt, um die Umwelt weniger zu belasten.“ Die Elektrostapler mit einer Tragkraft von 1,8 bis 4,5 t sind die Säule im Betrieb. Die stärkeren Gegengewichtsstapler vom Typ J3.0XN verfügen über einen minimalen Wendekreis und eignen sich dank ihrer Drehstromtechnik für Antrieb und Hubmechanismus auch für anspruchsvolle Anwendungen während langer Schichten. Einige der 3-Tonnen-Stapler wurden zusätzlich mit einem integrierten Zinkenverstellgerät, einem Seitenschub und Teleskopgabeln ausgestattet, sodass Lkw auch von der Seite beladen und entladen werden können. Einige Maschinen haben Gabelklammern, die sich um 360° drehen lassen, um offene Metallboxen zu transportieren und direkt zu entleeren.

Im Werk in Frankenthal ist außerdem das Modell Hyster J4.5XN speziell für schwere Lasten im Einsatz. Die Maschine hat eine Hublast von 4,5 t und eignet sich für den Innen- und Außenbereich. Mit seinem niedrigen Energieverbrauch erreicht der Elektrostapler eine Leistung, die mit verbrennungsmotorischen Staplern vergleichbar ist. Die Modelle sind ebenfalls mit einer drehbaren Gabelklammer ausgestattet und transportieren Metallbehälter und schwere Bauteile für die Druckmaschinen.

„Leerfahrten können wir uns nicht leisten“, sagt Olaf Wittmeier, Transportmanager bei Koenig & Bauer in Würzburg. „Wir wollen immer den Gabelstapler nutzen, der eilige Sendungen bevorzugt abholen und rechtzeitig den Bahnhof anfahren kann, wo der Mitarbeiter bereits auf die Teile wartet.“ Diese Bahnhöfe sind vielfältig und reichen von den Produktionsplätzen für Bogen-, Rollenoffset- und Digitaldruckmaschinen bis hin zu den Spezialmaschinen für die Banknotenproduktion. Hinzu kommen das Lager, die hauseigene Gießerei und die Verwaltung. Für diesen optimierten Transport sind die robusten Stapler in der Kabine mit einem Display ausgestattet, das dem Fahrer direkt die nächsten Aufträge anzeigt. Eine intelligente Steuerungssoftware im Staplerleitsystem berechnet die optimale Fahrtroute und reduziert die Zahl der Leerfahrten auf ein Minimum.

Staplerleitsystem berechnet die optimale Fahrtroute

Während ein Teil der Gabelstaplerflotte per Leitsystem gesteuert wird, sind die anderen Fahrzeuge direkt in den Produktionsprozess eingebunden oder werden für das Beladen und Entladen der Lkw genutzt. Zur Palette der eingesetzten Fahrzeuge gehören der Elektro-Gabelhubwagen P1.8 und der Gabelhochhubwagen S1.6 beziehungsweise S1.5S mit klappbarer Plattform. Hinzu kommen der Doppelstock-Gabelhochhubwagen P2.0SD, ein Elektrogegengewichtsstapler mit 48 und 80 V sowie robuste Dieselstapler wie das Modell H3.0FT oder H5.5FT Advance. Rund ein Jahr nach der Umstellung auf die Fahrzeuge von Hyster kann Schätzlein eine positive Bilanz ziehen. „Wir konnten die Gesamtbetriebskosten deutlich senken“, freut sich der Logistikleiter. „Da die neuen Modelle wartungsärmer sind, muss der Techniker jetzt nur noch an drei Tagen in der Woche kommen.“

Dabei war anfangs überhaupt nicht klar, dass Hyster die Ausschreibung gewinnen würde. Erst in letzter Sekunde gab der Hyster-Händler Jochen Kotschenreuther, Chef der Kotschenreuther Stapler- und Systemtechnik GmbH im oberfränkischen Steinwiesen bei Kronach, das Angebot ab. Durch die Standardisierung der 3-Tonnen-Stapler und ein optimales Full-Service-Angebot konnte sich Kotschenreuther am Ende gegen die Wettbewerber durchsetzen und neben der Geschäftsführung auch den Betriebsrat und die Fahrervertreter überzeugen. „Alles steht und fällt mit dem Service“, sagt Wittmeier. „Das war für uns das überzeugende Argument und deswegen werden wir künftig nur noch Stapler von Hyster in unseren Werken einzusetzen.“

Nach dem Zuschlag musste allerdings alles sehr schnell gehen. Innerhalb von drei Monaten wurden die ersten 50 Stapler ausgetauscht. „Für uns war es eine Herausforderung, in so kurzer Zeit so viele Maschinen zu liefern“, sagt Kotschenreuther. „Um den Bedarf zu decken, mussten wir vorrübergehend auf die eigene Mietflotte zurückgreifen. Am Ende hat alles reibungslos funktioniert, was allerdings nicht ohne die professionellen Vorgaben der Fachleute bei Koenig & Bauer möglich gewesen wäre.“ (ub)


Der Anwender

Die Unternehmensgruppe Koenig & Bauer (KBA) ist der zweitgrößte Druckmaschinenhersteller der Welt und bedeutender Partner der internationalen grafischen Industrie. Kernkompetenz von KBA ist die Entwicklung und Herstellung von innovativen und wirtschaftlichen Drucksystemen inklusive Peripherie. Muttergesellschaft ist die 1817 gegründete Koenig & Bauer AG mit Stammsitz in Würzburg. Um Neuentwicklungen, das operative Geschäft und den Kundenservice kümmern sich rechtlich eigenständige Gesellschaften. Die KBA-Sheetfed Solutions AG & Co. KG in Radebeul verantwortet das Geschäft mit Bogenoffsetmaschinen und die KBA-Digital & Web Solutions AG & Co. KG in Würzburg die Rollenrotationsanlagen für den Digital- und Offsetdruck. Für die Konstruktion der Banknoten- und Wertpapierdruckmaschinen ist die KBA-NotaSys AG & Co. KG in Würzburg zuständig.

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