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Krantechnik auf drei Ebenen

Effizientes Turbinen-Handling bei Siemens
Krantechnik auf drei Ebenen

Eine Gesamtlösung für das Schwerlasthandling hat Demag bei Siemens in Görlitz realisiert. In einer neuen Montagehalle für Turbinen unterstützen zwei Prozesskrane, drei Standard-Laufkrane und sieben Wandschwenkkrane auf drei Ebenen den Produktionsablauf.

Die Krananlagen übernehmen die Bereitstellung der Einbauteile an den Arbeitsplätzen, unterstützen die Montagearbeiten und übernehmen den Transport der bis zu 190 t schweren, versandfertigen Turbinen-Packages zum Warenausgang. Der Betreiber profitiert von einer guten Raumnutzung und effizienteren Arbeitsabläufen.

Mit dem Bau der neuen Montagehalle, die eine Grundfläche von 3000 m²besitzt, reagierte Siemens auf die wachsende Nachfrage nach Industrie-Dampfturbinen. In der Halle wird jedem Auftrag bis zur Fertigstellung ein fester Montageplatz zugewiesen, wo schrittweise die Elemente der Turbine aufgebaut werden. Auf der oberen Ebene verfahren zwei Prozesskrane mit MPW-Windwerkkatzen und einem Spurmittenmaß von 24 m.
Der mit 80/32 t Tragfähigkeit ausgelegte Kran bewegt verschiedene Turbinenteile. Dies kann zum Beispiel der Grundrahmen sein. Der größere Kran mit einem Haupthubwerk mit 200 t und einem zweitem Hubwerk mit 100 t Tragfähigkeit transportiert zudem die fertigen Turbinen-Packages. Die Krane sind mit einer lastabhängigen Geschwindigkeitsregulierung beim Heben ausgestattet. Mit dieser Technik lassen sich die schweren Teile präzise handeln und auch im Millimeterbereich exakt positionieren. Der Haupthub hat eine Hubgeschwindigkeit bei Nennlast von 0 bis 2,1 m/min und bei Teillast von 0 bis 3,3 m/min. Bei einer Traglast bis 59 t hebt und senkt das zweite Windwerk mit 0 bis 5,0 m/min und mit 0 bis 3,1 m/min im Volllastbetrieb. Die Geschwindigkeit für Katzfahrten beträgt je Katze 0 bis 20,0 m/min, bei Kranfahrten bis zu 40 m/min.
Für effizientere Arbeitsabläufe wurden die beiden Katzen des großen Prozesskrans für das sichere Wenden von Werkstücken ausgelegt. Dieser Arbeitsschritt, der bei einigen Turbinentypen notwendig ist, konnte in der Vergangenheit nur mit einem Autokran realisiert werden. Um Zeit zu sparen wurden die Krane zudem mit einer exakten Lastermittlung ausgerüstet. Das vorab nur theoretisch ermittelte Gesamtgewicht eines Packages lässt sich so bereits während der Montagephase zuverlässig berechnen. Damit kann die im Vorfeld erteilte Transportgenehmigung im Bedarfsfall frühzeitig aktualisiert werden. Auf diese Weise lässt sich der lange zuvor festgelegte Zeitplan für den Transport einhalten.
Auf der mittleren Ebene sorgen drei Standard-Laufkrane in Zweiträgerausführung für die Nachschubversorgung der 20 Montageplätze. Die Krane haben ein Spurmittenmaß von 23,1 m und besitzen eine Tragfähigkeit von 20/12,5 beziehungsweise 32/16 t. Durch die kompakte Bauform der Katzen, die mit Seilzügen der Sorte DR-Pro ausgestattet sind, wird Hubhöhe gewonnen. Die Geschwindigkeiten sind in allen drei Richtungen über einen Umrichter gesteuert. Damit ist für einen sicheren Transport und ein feinfühliges Lastenhandling gesorgt. Die Hubgeschwindigkeiten liegen bei 0,5 bis 8 m/min. Die Katzen fahren mit 5 bis 25 m/min und die stufenlosen Geschwindigkeit für Kranfahrten betragen 3 bis 40 m/min.
Auf der unteren Ebene unterstützen sieben Wandschwenkkrane mit einer Traglast von je 1000 kg die Montagearbeiten. Die 5 m langen Ausleger können um 180° manuell geschwenkt werden und verfügen über Kettenzüge der Sorte DC-Pro mit Katze, die über DST-Steuerschalter verfahren werden. Die Krane sind raumsparend an den Hallenstützen montiert. Dadurch kann die Bodenfläche komplett für die Montagearbeiten genutzt werden. Die Entscheidung für eine Komplettausstattung mit Krantechnik von Demag kam nicht von ungefähr. Siemens hatte in der Vergangenheit am gleichen Standort bereits gute Erfahrungen mit den Produkten machen können.
Christoph Kreutzenbeck Demag Cranes AG, Düsseldorf
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