Um die Abläufe bei der Montage von Antriebskomponenten zu verbessern, führte die Liebherr-Werk Biberach GmbH eine Regaltechnik von Bito ein. Und für den Transport der Getriebeteile lieferten die Meisenheimer Spezialisten zudem die geeigneten Ladungsträger.
Das Regalsystem und die Behälter von Bito kommen bei Liebherr in Biberach in der Bandmontage von Planetengetrieben zum Einsatz. Die Drehantriebe werden in großen Stückzahlen an die Windkraftindustrie geliefert, wo sie in den Anlagen für die Rotorblatt- und Azimutverstellung eingesetzt werden. Seit den ersten Lieferungen Anfang der neunziger Jahre hat sich Liebherr zu einem führenden Anbieter von Verstellsystemen für Rotorblätter und Windrichtungsnachführung entwickelt. Liebherr ist dabei der einzige Anbieter, der nicht nur Antriebe und Elektromotoren, sondern mit den zugehörigen Großwälzlagern das gesamte System aus einer Hand anbieten kann.
Ausschlaggebend ist bei diesen Systemen die Qualität der Bauteile. Windkraftanlagen werden auf eine Lebensdauer von 20 Jahren ausgelegt und auch nach dieser Zeit müssen die Verstellsysteme, die entscheidend für die Effizienz und Sicherheit der Anlage sind, noch einwandfrei funktionieren. Durchdachte Konstruktionen und eine durchgehende Qualitätssicherung gewährleisten eine hohe Güte der Produkte. Neben der Qualität ist auch die Wirtschaftlichkeit ein wichtiges Kriterium. Produktionsprozesse werden daher beständig optimiert und die Fertigungsanlagen und Montagelinien durch kontinuierliche Investitionen immer auf dem neuesten Stand der Technik gehalten.
Vor diesem Hintergrund hat das Liebherr-Werk in Biberach in ein effizientes Regalsystem und qualitativ hochwertige Lager- und Transportbehälter investiert. Die Planetengetriebe für Windkraftanlagen werden zwar in größeren Losgrößen montiert, unterscheiden sich aber je nach Kunde erheblich voneinander. Die Einzelteile werden deshalb vorkommissioniert und den Arbeitern direkt neben der Montagelinie in Regalen bereit gestellt.
Die Regaltechnik für die insgesamt drei Montagestraßen hat die Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH mit Sitz in Meisenheim geliefert. Jede Straße besteht aus zwei gegenüberliegenden Regalzeilen mit jeweils drei Blöcken von Paletten-Durchlaufregalen. Die beiden unteren Ebenen sind als Zufuhrrollenbahnen ausgelegt und je nach Bedarf 3000 oder 4000 mm tief. Überbaut sind diese Durchlaufebenen mit statischen Paletten-Regalebenen, die als Zwischenlager dienen und je Block Stellplätze für drei Paletten nebeneinander und drei übereinander bieten. Jede Regalzeile ist dabei rund 18 m lang.
Im Gang zwischen den beiden Regalen, wo die Mitarbeiter montieren, laufen schienengeführte Montagewagen. Alle Zufuhrbahnen der untersten Ebene sind mit einem ausziehbaren Palettenplatz ausgestattet. Der erste Palettenplatz im Durchlaufkanal ist eine selbstständige Einheit auf Rädern, die mit Hilfe einer Zugstange in den Gang gezogen werden kann. Die Palette ist dabei von drei Seiten zugänglich. Auf diese Weise können die Mitarbeiter in ergonomischer Haltung direkt von der Palette kommissionieren. Ist der Vorgang abgeschlossen, wird die Einheit in das Regal zurückgeschoben. Die Anordnung und Ausstattung der Bereitstellregale und die Gestaltung der Montagestraße hat dabei die Durchlaufzeiten verkürzt.
Neben der durchdachten Gestaltung der Montagelinie hat Liebherr auch in geeignete Ladungsträger investiert, um die einzelnen Komponenten bereitzuhalten. Größtenteils setzt das Unternehmen Paletten ein, die teilweise mit Holzrahmen ausgestattet sind. Diese sind jedoch für den Transport und die Bereitstellung von Getriebeteilen nicht immer zweckmäßig. Die Getriebeteile werden teils in anderen Hallen innerhalb des Werks und teils bei externen Dienstleistungsunternehmen vormontiert und dann zur weiteren Verwendung zu den Montagelinien gebracht. Paletten sind für diesen Einsatzzweck zu groß, können nicht platzsparend gestapelt werden und bieten keinen Staubschutz. Dieser ist bei den Getriebeteilen allerdings unbedingt erforderlich – denn Sand im Getriebe ist das letzte, was die Biberacher gebrauchen können. Auf der Suche nach einem Behälter, der diesen Anforderungen gerecht wird, ist Liebherr ebenfalls bei Bito fündig geworden. Denn die Meisenheimer haben auch entsprechende Behältersysteme im Programm.
Als Ladungsträger für diese Anwendung lieferte Bito den Großbehälter XL mit einem Grundmaß von 800 x 600 mm mit Kufen und anscharniertem Klappdeckel. Der Behälter ist trotz seiner leichten Bauweise stabil und für eine Inhaltsbelastung bis zu 200 kg ausgelegt. Dank der Kufen lässt er sich mit Staplern oder Hubwagen einfach transportieren und kann im Leerzustand platzsparend gestapelt werden. Der Klappdeckel sorgt dafür, dass die Artikel beim Transport vor Staub geschützt sind. Die Behälter verfügen über ein großes Innenvolumen und lassen sich mit individuellen Einsätzen für Teile wie beispielsweise Zahnräder ausstatten. Und nicht zuletzt laufen die Kisten sehr gut auf den Rollenbahnen. Ein Umpacken der vormontierten Teile ist nicht mehr erforderlich. Das Modell XL im Großformat ist so robust, dass selbst das kontinuierliche Handling mit schweren Teilen den Behältern nicht schadet. Bei der Liebherr-Werk GmbH haben sich die Behälter bewährt. Inzwischen sind mehrere hundert Einheiten im Umlauf.
Dr. Matthias Schweizer Fachjournalist in Filderstadt
Regale für alle Branchen
Bito-Lagertechnik Bittmann
Bito mit Hauptsitz in Meisenheim ist auf Lager- und Betriebseinrichtungen sowie auf Kommissioniertechnik spezialisiert. Das Unternehmen bietet Regale und Regalsysteme, Lager- und Kommissioniersysteme, Kästen und Behälter sowie Lagereinrichtungen und Zubehör für sämtliche Branchen. Die Kunden erhalten selbst entwickelte und hergestellte Standardprodukte und projektspezifische Lösungen aus einer Hand. Das mittelständische Unternehmen hat Fertigungswerke in Deutschland und ein Joint Venture mit Produktion in Indien. 13 Tochtergesellschaften in West- und Osteuropa sowie eine Tochtergesellschaft in Dubai gehören zur Gruppe. Dazu kommen Vertriebsniederlassungen in Österreich, Bulgarien und Russland. 720 Beschäftigte erwirtschafteten 2009 einen Umsatz von 125 Mio. Euro.
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