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Retrofit ist ein Vitaminstoß für die Wettbewerbsfähigkeit

Intralogistik
Retrofit ist ein Vitaminstoß für die Wettbewerbsfähigkeit

Schnelle Lieferungen und stabile Lieferketten sind nur möglich, wenn die Intralogistik-Systeme auf dem neuesten Stand der Technik sind. Wer ein Retrofitprojekt plant, muss dabei einige Regeln beachten und sich vor allem einen kompetenten Partner mit ins Boot holen.

Vor 60 Jahren wurde das erste Hochregallager eröffnet. Die Mutter aller Anlagen ist das 1962 von Bertelsmann in Betrieb genommene „Büchersilo“. Seither wurden tausende solcher Systeme gebaut und manche davon werden seit Jahrzehnten betrieben. Es gibt allerdings so gut wie kein Lager, das noch so genutzt wird wie bei der Eröffnung. Die Stahlkomponenten sind robust. Doch die Mechatronik und die Steuerungselemente müssen regelmäßig auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Und wenn sich das Artikelspektrum oder die Kundenanforderungen ändern, ist eine Modernisierung oder Erweiterung unumgänglich.

Grundsätzlich lässt sich das Thema Retrofit in die drei Unterpunkte Anpassung, Erweiterung und Modernisierung gliedern. Eine Anpassung kann schon wenige Monate nach der Inbetriebnahme nötig werden, um das Unternehmen auf neue Marktanforderungen auszurichten. Erweiterungen sind vor allem für Firmen unumgänglich, die nach dem Go-Live stark wachsen. Und regelmäßige Modernisierungen der Steuerung und der IT sind grundsätzlich alle vier bis fünf Jahre fällig, weil sich diese Technik mit Abstand am schnellsten ändert. Die Mechanik steht oft erst nach zehn oder mehr Jahren zur Erneuerung an.

Wachsender Onlinehandel und zunehmende Automatisierung steigern den Durchsatz in den Logistiksystemen und damit wächst auch der Retrofitmarkt. Das Unternehmen TGW wickelt heute jährlich fünfmal so viele Projekte ab wie noch vor zehn Jahren. Ein wichtiger Treiber ist auch die Erkenntnis der Anwender, dass sie nur wettbewerbsfähig bleiben, wenn sie sich den Bedürfnissen der Kunden anpassen. Und wer immer kürzere Lieferversprechen macht, muss eine resiliente Supply Chain aufbauen. Lange Durchlaufzeiten sind ein klarer Wettbewerbsnachteil und ungeplante Stillstände der Alptraum für jeden Logistikleiter.

Wer das Thema Retrofit auf die lange Bank schiebt, geht gleich mehrere Risiken ein. Zum einen könnten Ersatzteile auslaufen oder Technologien nicht mehr verfügbar sein. Zum anderen geht im Laufe der Jahre Wissen verloren, weil IT-Experten in den Ruhestand gehen, die beispielsweise noch mit den Programmiersprachen C und C++ umgehen konnten. Ähnliche Themen kennt man aus der Welt der Steuerung.

Wenn die Anlage bereits am Anschlag läuft, ist es zu spät

Weil der Technologiewandel immer schneller wird, rüsten sich viele Unternehmen mit Retrofit-Projekten für die Zukunft. Allein das Software-Upgrade liefert einen Funktionalitätszuwachs.

Ein neues Lagerverwaltungssystem bietet eine bessere Konnektivität und damit einen durchgängigeren Datenfluss. Das Ziel dabei ist, dass Daten entlang der Wertschöpfungskette in Echtzeit ausgetauscht werden. Immer öfter wollen Unternehmen autonome Technologien wie fahrerlose Transportsysteme und Roboter in ihre Gesamtlösung integrieren. Das funktioniert nur dann, wenn die Anlage auf dem neuesten Stand der Technik ist.

Moderne Lagerverwaltungssysteme lassen sich über Touchscreens steuern. Dadurch vereinfacht sich die Bedienung und die Einarbeitungszeiten für die Mitarbeiter verkürzen sich. Die Visualisierung der Anlage wird durch ein stufenloses Zoomen verbessert. Der Nutzer kann bis auf die Sensorebene in das System eindringen, um beispielsweise defekte Komponenten zu lokalisieren. Auch Wartungsarbeiten lassen sich nach einem Retrofit einfacher und schneller durchführen, weil moderne Komponenten integriert wurden.

Das Thema Nachhaltigkeit ist inzwischen ein weiterer Treiber im Retrofitbereich. Die Projekte sind allein deshalb eine nachhaltige Investition, weil Firmen dadurch die Lebensdauer ihrer Anlage verlängern und zugleich die Effizienz steigern. Viele Unternehmen verfolgen in diesem Zusammenhang ehrgeizige Programme. Sie gehen mit Ressourcen bewusster um und nehmen jedes Glied in der Supply Chain unter die Lupe, um Einsparmöglichkeiten zu identifizieren. Dabei tauchen sie tief in die Strukturen ein und vergleichen den Energieverbrauch von Regelbediengeräten und Fördertechnik.

Unternehmen sollten also nicht überlegen, ob sie ein Retrofit durchführen wollen, sondern wann und wie. Natürlich muss dafür ein Budget eingeplant werden, doch was ist die Alternative? Wenn der Wettbewerb schneller und besser ist, gehen unweigerlich Kunden verloren. Im digitalen Zeitalter ist die Konkurrenz nur einen Mausklick entfernt. Früher reichte dem Abnehmer eine Lieferung mit 50 Positionen. Heute will er den Auftrag mit dem gleichen Volumen an zehn verschiedene Orte zu zehn unterschiedlichen Zeiten geliefert haben. Wer sich das vor Augen hält, sieht die Investition in ein Retrofit in einem anderen Licht.

Wer ein Retrofit angehen will, braucht dafür den richtigen Partner. Hinzu kommen erfahrene Projektmanager, ein strukturierter Plan, ein Pflichtenheft und definierte Migrationsschritten. Zudem muss der richtige Zeitpunkt für ein Retrofit gefunden werden. Wenn die Anlage bereits am Anschlag läuft, ist es zu spät, denn die Vorlaufzeit für ein Projekt kann bis zu einem Jahr betragen. (us)

Kontakt:
TGW Logistics Group GmbH
Ludwig Szinicz Straße 3
A-4614 Marchtrenk
www.tgw-group.com


So gelingt das Retrofit

  • Vorlaufzeit beachten und rechtzeitig starten
  • Erfahrene Partner und Projektmanager wählen
  • Ausführliches Pflichtenheft erstellen
  • Migrationsschritte genau definieren
  • Mitarbeiter intensiv schulen
  • Strukturierten Plan erarbeiten
  • Nur spezielle Retrofitlösungen integrieren
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