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Montage: Vakuumtechnik sorgt für ergonomische Prozesse

Montage
Vakuumtechnik sorgt für ergonomische Prozesse

Bei der Capron GmbH im sächsischen Neustadt entstehen jeden Tag rund vierzig hochwertige Wohnmobile. Die vielen, teilweise kniffligen Handhabungsaufgaben meistern die Mitarbeiter mit Schlauchhebern, Vakuum-Greifern und Aufspannlösungen von Schmalz.

Egal ob Alpenpass, Küstenstraße oder Autobahn – das bequeme Bett, die Küche und der Flachbildschirm sind immer dabei. Das ist der entscheidende Vorteil eines Wohnmobils, das derzeit immer beliebter wird. Der Caravaning-Industrieverband CIVD hat errechnet, dass im vergangenen Jahr die Zahl der Zulassungen für Reisemobile in Deutschland um ein Viertel auf rund 35 000 gestiegen ist. Diese Entwicklung spürt auch die Capron GmbH mit Sitz im sächsischen Neustadt. Das Mitglied der Erwin-Hymer-Group wächst kontinuierlich und bietet eine Palette vom Kompakt-Fahrzeug bis zum üppig ausgestatteten Familienmodell mit sechs Schlafplätzen. Die Reisemobile der Marken Carado und Sunlight werden in über 30 Ländern vertrieben. Der Hauptabsatzmarkt ist dabei Europa. Wenn die Planung aufgeht, werden im aktuellen Geschäftsjahr 2017 rund 8500 Fahrzeuge das Werk verlassen.

Capron fertigt die Modelle unter anderem auf einer 450 m langen Produktionslinie, der längsten ihrer Art in Europa. Täglich entstehen über 40 Fahrzeuge in der 37 000 m² großen Halle. Mehr als 600 Mitarbeiter erfüllen die verschiedenen Kundenwünsche und sorgen so für Mobilität mit individueller Note. Von Anfang an setzte der Hersteller auf schlanke Produktionsprozesse, qualifizierte Mitarbeiter und hohe Flexibilität. Seit das erste Fahrzeug 2006 die Fabrikhalle in Neustadt verlassen hat, spielt die Vakuumtechnik des Herstellers Schmalz in der Fertigung eine wichtige Rolle. Das Knowhow der Spezialisten aus Glatten kommt dabei entlang der gesamten Wertschöpfungskette zum Einsatz. Rund 30 Schlauchheber, Vakuum-Greifer und Aufspannlösungen sorgen für stabile, schnelle und ergonomische Prozesse vom Fräsen der Regalböden bis zur Dachmontage.

Begonnen hat alles mit Aufspannsystemen für verschiedene Arbeitsschritte in der Vorfertigung. Capron setzt eine hohe Fertigungstiefe um und stellt das Interieur aus Holz selbst her. Die Palette reicht dabei vom Bodenbelag bis zur Wandverkleidung. An sechs Bearbeitungsmaschinen kommen rund 200 Blocksauger von Schmalz zum Einsatz. Bis die einzelnen Bauteile einbaufertig sind, müssen einige davon manuell nachbearbeitet werden. Auch dafür bietet Schmalz mit einem Vakuum-Spanntisch das passende Hilfsmittel. „Die Technik fixiert sicher und ermöglicht den freien Zugang zum Werkstück“, freut sich Toni Pietsch, Leiter Projektmanagement bei Capron. „Wir können zügig arbeiten ohne zeitaufwendiges Umspannen.“

Regalböden, Schranktüren oder Tischplatten werden aus großformatigen Holzplatten auf sogenannten Nestingmaschinen herausgefräst. Deren Beladung übernimmt ein Schlauchheber mit der Modellbezeichnung Jumbo. „Unsere Mitarbeiter schätzen die einfache Handhabung und die ergonomische Konstruktion der Bedienelemente“, weiß Pietsch. Weil die Mitarbeiter Werkstücke unterschiedlicher Größe und Beschaffenheit handhaben müssen, sind viele Sondergreifer an den Hebegeräten im Einsatz. Als Spezialist für Systemlösungen liefert Schmalz auch mehrere leichtgängige Säulenschwenkkrane, die in Kombination mit den Hebegeräten auf die jeweilige Anwendung ausgelegt sind. Auch bei der Ausstattung der Wohnmobile mit Elektrogeräten vertrauen die Sachsen auf Vakuumtechnik von Schmalz. Mit dem Schlauchheber JumboErgo werden zum Beispiel Kühlschränke schonend und passgenau eingebaut.

Die Dachmontage bei den Fahrzeugen gehört zu den kniffligen Handhabungsaufgaben. Dabei müssen die bis zu 120 kg schweren Dächer auf die Fahrzeuge gehoben und eingesetzt werden. Für diesen Arbeitsschritt setzt Capron auf das Vakuum-Hebegerät VacuMaster. Es verfügt über eine robuste, etwa 7 m lange Lasttraverse aus Stahl mit sechs Saugpunkten. Trotz der enormen Größe des Dachs reicht ein Mitarbeiter am Boden aus, um den Greifer passgenau auf dem Bauteil zu platzieren. Mit Hilfe einer Fernsteuerung aktiviert der Werker das Vakuum und richtet das Dach zunächst um 90 Grad auf, um die Oberlichter zu montieren. Danach schwenkt er das Dach erneut um 90 Grad und setzt es feinfühlig auf das Fahrzeug. Über ein Handschiebeventil ist das Vakuum, das von einer Pumpe erzeugt wird, schnell wieder abgebaut und der Greifer löst sich vom Bauteil. Anschließend werden das Dach und die Seitenwände noch verklebt und abgedichtet. „Die Dachmontage stellt hohe Anforderungen an die Handhabungstechnik“, weiß Pietsch. „Mit der Technik von Schmalz läuft dieser Prozess zuverlässig ab und nicht zuletzt wird dabei die Gesundheit unserer Mitarbeiter geschont.“

Der Einsatz von Vakuumtechnik entlang der Wertschöpfungskette hat sich für den Wohnmobil-Hersteller voll gelohnt. Insgesamt sind rund 30 Hebegeräte von Schmalz in der Produktion im Einsatz. „Wir erzielen damit deutliche Prozessvorteile“, versichert Pietsch, der möglichst viele Arbeitsgänge technisch unterstützen will. „Früher waren zwei Mitarbeiter erforderlich, um schwere Güter zu transportieren. Mit den Hebegeräten sparen wir Personal, verbessern die Arbeitsplatzergonomie und sind auch noch schneller.“ Zudem sorge die Vakuumtechnik für stabile Prozesse und hohe Qualität.

Die gute Zusammenarbeit mit dem Projektpartner ist den Sachsen wichtig. Vertrauen und fachliche Beratung spielen dabei eine entscheidende Rolle. „Die Kooperation mit Schmalz und der Service funktionieren vorbildlich“, lobt Pietsch. Verschleißteile wie Blocksauger oder Saugplatten werden einfach nach Glatten geschickt. Die Schwarzwälder sorgen dann für schnellen Ersatz oder reparieren die Modelle, falls das möglich ist. Auf der Suche nach weiteren Prozess-Optimierungen dürfte die Vakuumtechnik auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. „Neue Herausforderungen gehen wir gemeinsam an und Schmalz sorgt dann für die adäquate Umsetzung“, bringt es Pietsch auf den Punkt. (ub)


Die Vakuum-Profis

Bei der Automatisierung mit Vakuum ist Schmalz nach eigenen Angaben Marktführer. Zu den Produkten des Familienunternehmens mit Sitz in Glatten zählen einzelne Komponenten wie Sauggreifer und Vakuum-Erzeuger, aber auch komplette Greifsysteme und Spannlösungen zum Festhalten von Werkstücken. Die Spezialisten aus dem Schwarzwald bedienen verschiedene Branchen. Hierzu zählen die Logistik, die Automobilindustrie, die Elektronikbranche und die Möbelproduktion. Schmalz beschäftigt weltweit rund 1200 Mitarbeiter.

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