Die Diskussion um eine Digitalisierung der Produktion weckt in vielen Fertigungsbetrieben große Erwartungen und zeigt neue Herausforderungen auf: Wie können die Firmen eine digitale Vernetzung dazu nutzen, die eigene Fertigung zu analysieren und interne Prozesse zu verbessern? Welche Software- und Hardware-Lösungen sind für ihre Zwecke geeignet? Und wie steht es um die Datensicherheit und den Schutz des eigenen Know-hows?
Heidenhain beantwortet diese Fragen mit dem Funktionenpaket Connected Machining. Es stellt den Anwender über die Steuerung seiner Fräs- oder Drehmaschine ins Zentrum des digitalen Auftragsmanagements. Die Vernetzung der Heidenhain-Steuerung mit allen produktionsbegleitenden Bereichen im Unternehmen erfolgt ganz individuell. Sie ist abgestimmt auf die bereits bestehenden Strukturen und offen für zukünftige Anforderungen und Entwicklungen. Die Optionen, Software- und Hardware-Lösungen von Connected Machining eröffnen dem Anwender von der Heidenhain-Steuerung aus den komfortablen Zugriff auf alle Informationen im Firmennetzwerk, die er für seine Arbeit tatsächlich benötigt. Gleichzeitig kann er Daten aus der Fertigung in die Prozesskette zurückspielen, damit alle Beteiligten ebenfalls immer mit Realdaten aus der Fertigung arbeiten können.
Schon eine ganz einfach über Ethernet in das Firmennetzwerk eingebundene TNC-Steuerung bietet mit ihren Standardfunktionen vielfältige Möglichkeiten, digitale Auftragsdaten direkt an der Steuerung zu empfangen und zu nutzen. Darüber hinaus stehen mit Connected Machining folgende Lösungen und Optionen zur Verfügung:
- die Software StateMonitor
- der Remote Desktop Manager
- die Schnittstelle Heidenhain DNC
- die erweiterte Anzeige Extended Workspace
Die Vorteile sind Arbeitserleichterungen durch einfache Datennutzung, zeitsparende Abläufe und transparente Prozesse in den relevanten Bereichen des Unternehmens: natürlich in der Werkstatt, aber auch in der Konstruktion und Arbeitsvorbereitung, in der Verwaltung, in der Logistik, im Service etc. Räumliche und zeitliche Distanzen zwischen Administration und Fertigung werden überwunden. Wegezeiten entfallen, Fehler sind durch den Direktzugriff auf Daten nahezu ausgeschlossen. Produktivität wird gesteigert, Prozesse werden verschlankt. So unterstützt und ergänzt das durchgängig digital vernetzte Auftragsmanagement mit Connected Machining die fertigungstechnischen Stärken moderner Maschinen und Anlagen:
Auftragsdaten und Termine
Wichtige Informationen wie Auftragsnummer, gewünschter Liefertermin, Auftragsvolumen und benötigte Materialien kann der TNC-Anwender mit dem integrierten Web-Browser der Heidenhain-Steuerungen und entsprechenden Web-Applikationen oder mit Hilfe des Remote Desktop Managers direkt am Auftragsserver einsehen. Die Vorbereitungen an der Maschine erfolgen schnell und papierlos ohne Laufzettel.
Vorbereitung der Fertigung
Die notwendigen Fertigungsdaten wie NC-Programme, Aufspann- und Prüfpläne, 2D- und 3D-Daten können über die DNC-Schnittstelle digital an die Steuerung übermittelt werden. Im Standard bieten Heidenhain-Steuerungen bereits eine Bildanzeige sowie PDF- und DXF-Viewer, um diese Daten anschauen zu können. Kommunikationsschnittstellen ermöglichen Werkzeug-Managementsystemen einen direkten Datenabgleich mit der Steuerung. Auch die Rückmeldung von fertigen Aufträgen ist über die Steuerung möglich: automatisch per Heidenhain DNC-Schnittstelle oder über die Software StateMonitor, manuell durch den Anwender per Web-Browser mit geeigneten MES- und ERP-Systemen.
Datenzugriff im Produktivbetrieb
Eine schnelle und flexible Reaktion auf Änderungen erfordert eine übersichtliche und jederzeit verfügbare Datenbereitstellung. Passen zum Beispiel Bearbeitungsstrategien nicht oder muss das Bearbeitungsprogramm detaillierter untersucht und sogar angepasst werden, kann der TNC-Anwender über den Remote Desktop Manager von der Steuerung aus auf die Daten des CAM-Systems zugreifen. Mit der erweiterten Anzeige Extended Workspace steht ihm eine zusätzliche Arbeitsfläche zur Verfügung, auf der er das CAM-System gezielt aufrufen kann. Das laufende NC-Programm hat er parallel auf dem Steuerungsbildschirm im Blick.
Überblick und Dokumentation im Produktivbetrieb
Extended Workspace ermöglicht es darüber hinaus auch, andere Anwendungen wie Prozessüberwachung, Monitoring und Statusinformationen darzustellen. Ob Arbeitsraumkamera oder Anzeige eines Mehrmaschinen-Status auf Knopfdruck – die klare Übersicht unterstützt den Anwender dabei, Probleme an einer Maschine wie einen Werkzeugausfall schnell zu lokalisieren und zu beheben. StateMonitor kann auch gezielte Statusmeldungen zu Ereignissen per E-Mail versenden. Ereignisse und Empfänger der Status-E-Mails können frei konfiguriert werden.
Einfache Arbeitsvorbereitung
Connected Machining unterstützt auch die Arbeitsvorbereitung. Sind alle fertigungsrelevanten Daten für einen Auftrag bekannt und vorbereitet, können die Auftragsdaten per DNC-Schnittstelle an die Werkzeugmaschine übermittelt oder auf einem Server zur Abholung bereitgestellt werden. Der Anwender erhält Informationen digital per E-Mail oder über den Web-Browser der Steuerung. Kommunikations- und Papieraufwand werden reduziert.
Datenaustausch für eine lückenlose horizontale Integration
In einer automatisierten Fertigung kann Connected Machining über die DNC-Schnittstelle einen gezielten Datenaustausch umsetzen. Damit stehen zum Beispiel Übergabeeinheiten oder Werkzeug- und Werkstückhandlingsystemen immer die richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung, um den Automatisierungsfluss störungsfrei zu gestalten. Die Kommunikation erfolgt über die Ethernet-Schnittstelle, unterstützt durch marktübliche Feldbussysteme.
Abgestimmte Auftrags- und Fertigungsplanung
Ein wertvolles Werkzeug für die Arbeitsvorbereitung ist auch die ständige Information über die laufenden Produktionsaufträge. Diese können schnell und unkompliziert über die Maschinendatenerfassung von StateMonitor dargestellt und verfolgt werden. StateMonitor visualisiert Maschinendaten aber nicht nur. Die Software erlaubt auch deren Auswertung und die Kommentierung von Ereignissen. So stehen wichtige Informationen für die Optimierung des organisatorischen Ablaufs einer Fertigung zur Verfügung. Ein guter Überblick über das aktuelle Produktionsgeschehen erleichtert auch die weiteren Planungen, zum Beispiel für die Beschaffung von Werkzeugen, die Vorbereitung von Folgeaufträgen oder die Logistik rund um die fertigen Teile.
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