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Elektromobilität: Ladesäulen für Elektroautos im Unternehmen

Elektromobilität
Phoenix Contact bietet Ladesäulen für E-Autos von Mitarbeitern

Mit einem Elektromobil stellt sich im Arbeitsalltag oft die Frage nach entsprechenden Vor-Ort-Ladesäulen. Phoenix Contact bietet seinen Mitarbeitern E-Parkplätze.

Peter Töws
Produkt-Marketing Smart Charging, Phoenix Contact E-Mobility, Schieder-Schwalenberg

Seit der Aufdeckung der VW-Abgasaffäre 2015 leidet das Image der klassischen Verbrennungsmotoren, genauso wie das der deutschen Automobilindustrie. Die Elektromobilität zieht ihren Vorteil daraus. Einige Unternehmen, wie Phoenix Contact, greifen diese Mobilitätsentwicklung auf und stellen Mitarbeitern entsprechende Lösungen, beispielsweise Lade-Infrastrukturen, zur Verfügung. Der Blomberger Industrieelektronikhersteller hat auf dem unternehmenseigenen Parkplatz am Standort mittlerweile sechs Ladesäulen installiert, an denen Mitarbeiter ihr Elektroauto mit Strom füttern können.

Einfaches Verbinden mit Ladesäule via Werksausweise

Das Prinzip ist einfach: Hat der Mitarbeiter sein E-Mobil geparkt, verbindet er es mit dem Ladepunkt und identifiziert sich mit seinem Werksausweis am Anmelde-Terminal. Eine intuitive Bedienoberfläche führt ihn in einfachen Schritten über die Wahl des Ladepunktes zum Ladevorgang. Am Terminal kann er den aktuell laufenden Ladevorgang sowie monatliche Abrechnungsdaten einsehen. Den aktuellen Ladestatus kann sich der Mitarbeiter über das Intranet vom Arbeitsplatz aus aufrufen. Bei einigen Fahrzeugen stellt auch der Hersteller eine entsprechende App zur Verfügung.

Stromabrechnung über Terminal einsehbar

Wird der Elektroparkplatz um zusätzliche Ladesäulen erweitert, erkennt die Applikation den neuen Ladepunkt und zeigt ihn in der Oberfläche an. Zudem wurde die App weitgehend modular konzipiert: Neben dem Lastmanagement-Modul ist ein Modul für die Abrechnungsanbindung integriert.

Noch befindet sich die Anlage in Blomberg im Status des Feldversuchs und ist für die Mitarbeiter nach Unterzeichnung einer Nutzungsvereinbarung kostenlos. Das Anmelde-Terminal auf dem Unternehmensparkplatz ist bereits über das zu diesem Zweck übliche Open Charge Point Protocol (OCPP) an ein Abrechnungssystem angebunden worden, an das die aufgezeichneten Ladedaten übermittelt werden. So können die erfassten Energiemengen künftig auch bequem abgerechnet werden.

Laden auf Firmenparkplatz macht Mitarbeiter flexibler

Durch das Laden auf dem Unternehmensparkplatz sind die E-mobilen Mitarbeiter flexibler. Möchte ein Mitarbeiter etwa nach der Arbeit eine längere Fahrstrecke zurücklegen, kann er das ohne zusätzliche Ladepause, da sein Elektroauto stets ausreichend betankt ist. Dadurch sind längere Hin- und Rückwege zum Arbeitsplatz möglich, was für ein Unternehmen in einem eher ländlichen Einzugsgebiet wie im nordrhein-westfälischen Kreis Lippe von Vorteil ist.

Ende 2015 ist der E-Parkplatz für Mitarbeiter in Betrieb gegangen, seitdem steigt die Zahl der Nutzer. Mit dem Parkplatz schafft das Industrieunternehmen Anreize für die Mitarbeiter, sich für ein Elektrofahrzeug zu entscheiden. Wer in seinem Wohngebäude keine oder nur eine eingeschränkte Lademöglichkeit – zum Beispiel über die Schuko-Steckdose – hat, weiß dies zu schätzen. Auch sogenannte Straßenparker nutzen den elektrischen Unternehmensparkplatz, einige Mitarbeiter decken bis zu 80 % ihres Jahresbedarfs dort ab. Das Laden auf dem Unternehmensparkplatz muss allerdings der Bewältigung des Arbeitsweges dienen – das regeln die Nutzungsbedingungen.

Zeitlich flexibler Aufladevorgang von Elektroautos umgeht Energielastspitzen

Eine Herausforderung bei der Elektromobilität ist nach wie vor die Einbindung des Ladevorgangs in das dahinterliegende Energie-Management. In einem produzierenden Unternehmen wie am Blomberger Standort stellt sich permanent die Frage, wie der Energiebedarf am besten geregelt wird. Ist der Energieverbrauch besonders hoch – wenn beispielsweise die Produktion auf Hochtouren läuft –, werden nicht zwangsläufig benötigte Verbraucher gedrosselt oder abgeschaltet. Aufgrund der langen Parkzeiten während der Arbeitszeit werden die Elektrofahrzeuge als „verschiebbare Lasten“ betrachtet. Damit steht ein ausreichendes Zeitfenster zur Verfügung, in dem der Energiebedarf des Fahrzeugs gedeckt und es entsprechend flexibel geladen werden kann.

Lastsynchrones Lademamagement reduziert Energie-Lastspitzen im Betrieb

Mithilfe eines lastsynchronen Lade-Managements können so unerwünschte Lastspitzen im Unternehmen reduziert werden. Die Regelung der Energiezuleitung steht dabei an erster Stelle, immer in Abhängigkeit vom Verbrauchsprofil des Unternehmens. Somit kann dem Elektroparkplatz ein maximaler Energieverbrauch zugewiesen werden, der nicht überschritten werden darf.

Prinzipiell kann jedes Elektrofahrzeug mit einem „bidirektionalen Ladegerät“ ausgestattet sein. So dient das Fahrzeug als mobiler Energiespeicher. Dann kann der Elektroparkplatz bei hohem Energiebedarf im Unternehmen und daraus resultierenden Lastspitzen Energie zur Verfügung stellen, um diese Lastspitzen zu kompensieren.

Lademanagement informiert Fahrzeughalter über Ladekapazität und Reichweite

Um das Fahrzeug zum erwünschten Zeitpunkt fahrbereit zu erhalten, soll der E-Mobilist künftig seine individuellen Wünsche, wie zugeladene Kapazität, Reichweite und Abfahrzeit in das Lade-Management einpflegen. Dazu muss das Fahrzeug dem Management-System alle relevanten Parameter über eine intelligente Schnittstelle übermitteln. Auf Basis dieser Daten kann das System die Ladeströme gezielt regeln, damit die Fahrzeuge zu den benötigten Zeiten mit der erforderlichen Energie fahrbereit sind.

Einfaches Aufsetzen auf vorhandener Infrastruktur an Ladesäulen

Bei der gesamten Technik konnte der Hersteller auf ähnliche Ladesäulen aufsetzen, die im eigenen Haus bereits mehrfach installiert wurden. Auf dem Parkplatz hat man sich für eine Master-Slave-Variante entschieden, da diese mit zunehmender Anzahl an Ladepunkten kostengünstiger wird. Auch bei der Ausgestaltung und Programmierung des Master-Terminals konnte man ein breites internes Know-how nutzen.

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