Für lange Wege hat Igus jetzt eine E-Kette mit eigenem Antrieb entwickelt. Sie sorgt für deutlich höhere Laufzeiten auf extrem langen Verfahrwegen, weil kaum Belastungen durch Zug- und Schubkräfte auf die E-Kette wirken. Profitieren sollen davon zum Beispiel schienengebundene Automatisierte Stapelkrane (ASC) in den Häfen dieser Welt. Die großen Brückenkrane legen auf Schienen inzwischen Strecken von mehreren hundert Metern und mehr zurück. In vielen Fällen folgen die Motorleitungen der Bewegung der ASC-Krane. Dabei wirken allerdings enorme Schub- und Zugkräfte auf die E-Ketten.
Motorbetriebene Reibräder auf der unteren Schiene
Die neuen E-Kette „drive chain“ funktioniert wie folgt: Im Außenradius sind sogenannte Antriebsschwerter montiert, mit denen die E-Kette im Untertrum angetrieben wird. Auf der unteren Schiene befinden sich motorbetriebene Reibräder an den Seiten und Rollen auf der Oberseite. Fährt der Kran los, starten auch die Reibräder ihre Motoren. Das Untertrum bewegt sich über die Schiene. Eine synchronisierte Bewegung, bei der über den Mitnehmer kaum noch Schub- und Zugkräfte auf die Kettenglieder wirken.
Alternative zu Motortrommeln aus Stahl
Energieführungen mit eigenem Antrieb sind daher laut Anbieter eine wirtschaftliche Alternative zu einer klassischen Energieführung, die seit Jahrzehnten in ASC-Kranen zum Einsatz kommt: Kabeltrommeln aus Stahl, welche die Motorleitungen auf- und abwickeln – oftmals in zwei Richtungen, wenn der Fixpunkt der Leitung in der Mitte der Wegstrecke liegt. Das Problem: Nähert sich der Kran diesem Fixpunkt, muss er abbremsen, um das Umschwenken der Leitungsführung zu ermöglichen. Dabei geht Zeit verloren. Darüber hinaus bringen Motortrommeln 4 bis 6 Tonnen Gewicht auf die Waage. Eine Zuladung, die den Energieverbrauch des Krans deutlich erhöht. (kf)
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