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Servicecenter bringt altgediente Roboter wieder auf den neuesten Stand

Instandhaltung
Servicecenter bringt altgediente Roboter wieder auf den neuesten Stand

Auch nach einer Generalüberholung im Servicecenter Bayreuth macht sich die hohe Qualität der Roboter des Herstellers Stäubli für den Anwender bezahlt. Danach sind die Modelle leistungsfähiger denn je und bereit für neue Einsätze.

Die Roboter von Stäubli arbeiten zuverlässig und zeichnen sich durch eine lange Lebensdauer aus. Diese Merkmale kommen nicht von ungefähr, sondern sind das Ergebnis einer strengen Qualitätssicherung sowie einer soliden Konstruktion und Verarbeitung. Hinzu kommt die hauseigene Antriebstechnik, die nicht nur schnell und präzise arbeitet, sondern in der Szene als nahezu unzerstörbar eingestuft wird.

Natürlich spielen auch die Einsatzbedingungen eine entscheidende Rolle für die Haltbarkeit eines Roboters. Ein Sechsachser im Reinraum wird wesentlich geringer durch die Umgebung belastet als einer, der eine Werkzeugmaschine beschickt und dabei permanent den Emulsionen ausgesetzt ist. Die stählernen Werker aus den Höllen der Metallbearbeitung müssen natürlich schneller an die Box als die deutlich weniger belasteten Modelle.

Klaus Schuster ist Leiter des Servicecenters von Stäubli in Bayreuth. Er kennt sich in der Materie bestens aus und kann daher beurteilen, dass sich die Generalüberholung eines Roboters aus der Fertigung seines Arbeitgebers fast immer rentiert. „Je nach Beanspruchung kommen die Maschinen zwischen fünfzig und hunderttausend Betriebsstunden zu uns zur Generalüberholung“, erzählt der Robotik-Experte. „Während Roboter der unteren Preisklasse solche Einsatzzeiten kaum erreichen, geht es für unsere Maschinen nach der Komplettüberholung in die zweite Runde.“

Komplettüberholung heißt im fränkischen Servicecenter aber nicht, dass alle Komponenten ohne Rücksicht auf die Kosten einfach getauscht werden. Im Gegenteil: Die ankommenden Roboter durchlaufen im ersten Schritt eine Demontage, bei der genau untersucht wird, welche Bauteile sinnvollerweise zu tauschen sind.

Bei der genauen Analyse hilft den Technikern auch ein Blick in die Lebensakte des Roboters. Im CRM-System können sie anhand der Seriennummer jedes Ereignis der Maschine genau nachvollziehen. Welche Teile wurden bereits im Rahmen regulärer Wartungen getauscht? Gab es werksseitige Rückrufmaßnahmen oder Reparaturfälle beispielsweise auf Grund von Kollisionen? Die exakte Dokumentation liefert Antworten auf diese Fragen und trägt zu einer beispielhaften Transparenz bei. Nur so lässt sich ein maßgeschneidertes Komplettpaket für die Überholung schnüren.

Der Kunde erhält vor Beginn der Arbeiten ein detailliertes Angebot und kann über die Ausführung einzelner Maßnahmen selbst entscheiden. Die meisten Anwender vertrauen bei der Überholung allerdings auf die Kompetenz der Bayreuther. „Wir kennen unsere Roboter genau und machen unseren Kunden entsprechende Vorschläge“, weiß Schuster. „Der Austausch von Getrieben steht dabei so gut wie nie auf der Liste, denn die JCS-Antriebe, die zu den teuersten Komponenten eines Roboters zählen, haben im Grunde ein ewiges Leben.“

Das gilt auch bei Einsätzen unter Extrembedingungen wie zum Beispiel bei der Automatisierung von Werkzeugmaschinen. Bei solchen Anwendungen sind die Roboter oft in die Werkzeugmaschine integriert und kommen permanent mit Spänen und Kühlschmiermitteln in Kontakt. Das verlangt dem Roboter natürlich alles ab und dennoch halten sie bis zu 60.000 Stunden durch, ehe eine Überholung im Bayreuther Servicecenter ansteht. Danach sind sie wie neu und gehen wieder mit Garantieverlängerung an den aufreibenden Job.

Beim Refit spielt der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle, denn der Anwender will die Maschinen natürlich so schnell wie möglich wieder im Einsatz haben. Deshalb bevorzugt man bei Stäubli fest eingetaktete, geplante Überholungen, die ohne zeitliche Verzögerungen ausgeführt werden können. Je nach Aufwand nimmt eine solche Komplettüberholung bis zu 40 Arbeitsstunden in Anspruch. Dass sich die Sache dennoch rechnet, hat mehrere Gründe. Einer davon ist die Performance der überholten Roboter, die in vielen Fällen die ursprüngliche Leistungsfähigkeit übertrifft.

Da stellt sich natürlich sofort die Frage, wie das sein kann. Der Grund ist einfach, denn während ihres Fertigungszyklus werden die Roboter permanent verbessert. Wichtige Hinweise liefern dabei die Anwender. Und kommen in der Produktion verbesserte Komponenten zum Einsatz, profitieren natürlich auch die gebrauchten Roboter bei ihrer Überholung von diesen Leistungssteigerungen. Das kann Soft- und Hardware-Komponenten gleichermaßen betreffen. Zudem bekommt der Anwender mit der Generalüberholung auch wieder eine Werksgarantie.

Ein weiterer Aspekt, der die Entscheidung für ein Refit maßgeblich beeinflussen kann, ist die Kompatibilität. „Unserer Roboter arbeiten oft viele Jahre in bewährten Produktionslinien“, erklärt Klaus Schuster den Hintergrund. „Fällt hier ein nicht mehr lieferbarer Roboter aus, steht die komplette Linie.“ In diesem Fall ist die Generalüberholung des Modells die einzige Möglichkeit, mit vorhandenen Produktionsmitteln weiter zu arbeiten und den Anwender vor immensen Investitionen zu schützen. Die Alternative wäre, dass ein defekter Sechsachser, der in einer Linie mit vielen gleichen Robotern arbeitet, den Austausch aller Roboter und zudem viele Änderungen inklusive Neuprogrammierung der kompletten Anlage nach sich ziehen würde. Die Generalüberholung des defekten Roboters ist im Vergleich dazu in jedem Fall ein wirtschaftlicher Volltreffer.

Dass man mit dieser Strategie die Wünsche der Anwender erfüllen kann, belegen viele Beispiele aus der Automobilindustrie. Aufgrund der guten Performance der Stäubli Roboter sehen immer mehr Anwender auch nach vielen Jahren keinen Grund zum Austausch der Maschinen. „Stattdessen lassen sie die lang gedienten Roboter komplett überholen und können anschließend auf die gleiche Zuverlässigkeit vertrauen wie bei Neugeräten“, versichert Schuster. „Das ist günstig und effizient.“

Neben der Wirtschaftlichkeit spielt die Nachhaltigkeit eine zunehmend wichtige Rolle. Viele Unternehmen achten gerade im Produktionsumfeld auf eine möglichst positive CO2-Bilanz. Um die Umweltbelastungen, die mit der Produktion neuer Maschinen einhergehen, zu vermeiden, bietet sich das Refit als ressourcenschonende Alternative an. Vor allem dann, wenn das Produkt nach der Überholung leistungsfähiger ist als zuvor.

Für den Roboterbauer Stäubli gibt es also entscheidende Gründe, den Ausbau des Servicecenters in Bayreuth voranzutreiben. In nächster Zeit sollen zusätzliche Investitionen in die personelle Verstärkung und in räumliche Erweiterungen fließen. Zudem stellt man die Verfügbarkeit von Teilen, Komponenten und Steuerungen über einen immer längeren Zeitraum sicher.

„Wir wissen, dass unsere Roboter ihre ursprünglich prognostizierte Lebenserwartung oft übertreffen“, so Schuster. „Darauf reagieren wir mit einer verbesserten Ersatzteilverfügbarkeit und mit attraktiven Überholungsangeboten.“ Oft können für den Überholungszeitraum sogar Ersatzroboter zur Verfügung gestellt werden. Das Ziel sei dabei immer, die Erwartungen der Anwender mit einem zuverlässigen Produkt und einem guten Service zu übertreffen. (us)

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