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Servoleitung: Erfüllen alle wichtige Normen in Europa und USA

Kabelverbindungen
Servoleitungen für Nordamerika und Europa

Servoleitungen für Nordamerika und Europa
Die Ölflex Servo FD 7TCE erfüllt alle wichtigen Normen auch in den USA, wo sie entwickelt wurde und produziert wird. Sie eignet sich für die statische Verlegung wie auch für den bewegten Einsatz in Schleppketten. Bild: Lapp
Die Normenlandschaft in Nordamerika hat ihre eigenen Gesetze. Andere jedenfalls als in Euopa. Maschinen- und Anlagenbauer, die im nordamerikanischen Markt aktiv sind, haben einen echten Wettbewerbsvorteil, wenn sie mit dort zugelassenen oder gelisteten Komponenten arbeiten – etwa mit der Servoleitung Ölflex Servo FD 7TCE von Lapp.

Bernd Müller
Freier Journalist in Bonn

Der Fall ist keineswegs selten: Die neue Anlage läuft einwandfrei, den Sheriff allerdings beeindruckt das wenig. Ehe sie in Betrieb geht, muss er die Anlage abnehmen. Das gehört zu seinem Job. Und er verweigert sein Okay, wenn die eingebauten Leitungen nicht den in den USA geltenden Normen und Regeln entsprechen. Die Folgen: Zeitverzug und zusätzliche Kosten.

Welche Maschine oder Anlage auch immer in den USA oder Kanada installiert wird – sie muss mitsamt ihren Einzelkomponenten den dortigen Regelwerken entsprechen. Die Konformität mit europäischen Normen nützt da herzlich wenig. Lapp hat deshalb viele seiner Kabellösungen in Sachen Normierung internationalisiert. Die neue Servoleitung Ölflex Servo FD 7TCE etwa. Sie entstammt der Core Line Performance-Klasse und erfüllt die gesetzlichen Bestimmungen in Europa, aber eben auch in Nordamerika.

Für viele Szenarien konzipiert

Perfekt für viele Szenarien

Die Ölflex Servo FD 7TCE eignet sich sowohl für die statische Verlegung als auch für den bewegten Einsatz in Schleppketten mit erhöhten Verfahrwegen und Beschleunigungen. Fast selbstverständlich, dass sie auch flammwidrig und ölbeständig ist. Dadurch eignet sich die neue Servoleitung von Lapp ideal für viele Anwendungsszenarien.

Verbindungslösungen zu entwickeln, die nicht nur technisch höchsten Ansprüchen genügen, sondern auch dem nordamerikanischen Normendschungel gerecht werden, sind alles andere als trivial. So müssen Leitungen für die USA und Kanada nach UL beziehungsweise CSA (Underwriters Laboratory / Canadian Standards Association) gelistet sein. Und dann gibt es noch die Richtlinie AWM-Style (Appliance Wiring Material) gemäß UL 758. Sie lässt zwar größere Freiheiten, erlaubt dafür aber nur den Einsatz von Leitungen, die bereits vorinstalliert sind. Wer Leitungen etwa in größeren Anlagen beim Kunden auf amerikanischem Boden einbaut oder auf Kabelpritschen verlegt, fängt mit AWM nichts an.

Normativer Wirrwarr

Der normative Wirrwarr beginnt schon beim Kabelmantel: Höherwertige Leitungen werden in Europa oft mit kerbfestem, ölbeständigem Polyurethan (PUR) ummantelt. Das ist zwar unter technischen Gesichtspunkten optimal, nach den UL- oder CSA-Bestimmungen jedoch nicht erlaubt. Lapp hat das Problem elegant gelöst: mit einer Spezialmischung eines thermoplastischen Elastomers. Ergebnis: Die Ölflex Servo FD 7TCE ist konform mit sämtlichen marktüblichen Richtlinien und Standards für gelistete Leitungsprodukte.

Ähnliches gilt für die Isolierung. Leitungen, die für die Verlegung auf einer Kabelpritsche oder zum Einsatz in einer Industriemaschine gelistet sind, werden in den USA meist mit einer PVC-Schicht isoliert. Um die Ölbeständigkeit zu verbessern, liegt darüber häufig eine dünne Schicht aus Nylon. Das ist eine aus europäischer Sicht recht eigenwillige Lösung. Denn PVC ist im Brandfall zwar selbstverlöschend, bildet aber ätzende Dämpfe und – in Verbindung mit Löschwasser – korrosive Salzsäure. Außerdem isoliert PVC nicht besonders gut. Große Distanzen können solche Leitungen nicht verlustfrei überbrücken. PVC-Nylon-isolierte Leitungen mit langen Wegen werden deshalb in den USA gelegentlich auf eine kapazitätsärmere AWM-Leitung mit entsprechender Aderisolation umgesteckt. Und das, obwohl diese AWM-Leitung – siehe oben – für die Vor-Ort-Verkabelung gar nicht zugelassen ist.

Sondermaterial umgeht US-Restriktionen

Bei Leitungen mit einer Isolierung aus Polypropylen (PP), wie sie in Europa üblich ist, stellt sich das Ganze deutlich einfacher dar. Denn mit PP lassen sich problemlos auch größere Distanzen überbrücken. Allerdings ist PP laut US-Normung nicht ohne Weiteres als gelistetes Adermaterial für die Verlegung im offenen Kabelkanal vorgesehen. Auch beim oft für die Verkabelung von Industriemaschinen geforderten MTW Listing (Machine Tool Wire) gibt es Restriktionen. Um sie zu umgehen, nutzt Lapp USA ein Sondermaterial aus XLPE für die Isolierung der fest verlegbaren Ölflex Servo 7TCE. Bei dieser neuen schleppkettentauglichen Variante mit feinstdrähtigem Leiter besteht die Isolierung aus vernetztem Ethylenpropylen (EPR). Das steigert die Flexibilität des Kabels.

Beste elektrische Eigenschaften

Beide Kunststoffe ermöglichen bis zu 40 % längere Leitungen als Kabel mit PVC-Nylon-Isolierung – und beide sind in den USA gelistet. Damit garantiert das von Lapp verwendete Adermaterial auch für den nordamerikanischen Markt beste elektrische Eigenschaften.

Übrigens: „In den USA entscheiden die Bundesstaaten, wann sie neue Normen in geltendes Recht überführen“, erklärt Frank Hörtnagl, Produktmanager für Ölflex Servo bei Lapp. Ein Beispiel dafür sind die Fachnormen für die Verkabelung von Industriemaschinen in den USA: Die Editionen 2012 und 2015 der NFPA 79 (National Fire Protection Association) stehen in enger Wechselwirkung mit dem National Electric Code (NEC), dem wohl wichtigsten Regelwerk für exportierende Maschinen- und Anlagenbauer. Zudem kann jeder Bundesstaat weitere Richtlinien und Anforderungen als verbindlich erklären – manchmal sogar auf lokaler oder regionaler Ebene.

Um Sicherheit für Kunden und Anwender zu schaffen, produziert Lapp die Ölflex Servo FD 7TCE in New Jersey, wo sie auch entwickelt wurde. Die dortigen Experten haben langjährige Erfahrung mit US-amerikanischen Normen, einige von ihnen waren früher direkt für die UL-Behörde tätig. Ihre Arbeit hat sich gelohnt: Obwohl die neue Servoleitung nicht eben günstig ist – ihre Fertigung ist besonders wegen der Vernetzung des Aderkunststoffs sehr aufwändig –, steigt die Nachfrage stetig. Sie lässt sich relativ einfach verlegen und ist in vielen anerkannten UL & CSA Listings vertreten. Damit deckt diese Ölflex Servo ein breites Einsatzspektrum ab.

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