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Anwenderforum Textilforschung: Smart Textiles für die Industrie

Anwenderforum Smart Textiles
Textilien mit Intelligenz

Ideen und Impulse für Innovationen sind die Perlen, die Mittelständler auf dem 7. Anwenderforum Smart Textiles sammeln können. Sie ergeben sich fast zwangsläufig aus den F+E-Ergebnissen deutscher Textilforscher.

Hans-Werner Oertel
Technologiejournalist in Berlin

Intelligente Textilien halten neuerdings Einzug in Produktion und Logistik. Ob Hightech-Handschuhe für den Einsatz im Fahrzeugbau, textile Touchscreens zum Steuern von Maschinen oder auch textile Sensoren für das Screening von Bauteilen oder menschlichen Gesundheitsdaten: Smarte Textilien sind im Kommen und erfahren als Bereich der Technischen Textilien starken Input insbesondere aus dem deutschsprachigen Raum.

Die jüngsten Trends stellt Ende Februar das 7. Anwenderforum Smart Textiles in Bad Waldsee vor. Auch der gastgebende Caravan- und Reisemobilhersteller Hymer zeigt sich interessiert an den neuesten Forschungsergebnissen für Produkte mit intelligenten Funktionen, wie sie die Textilforschungsinstitute wie Denkendorf (DITF), Aachen (ITA), Chemnitz (STFI), Dresden (ITM) oder Greiz (TITV) liefern.

„Das interdisziplinäre Forum will Anregungen für neue Produkte, Dienstleistungen und Technologien geben und zugleich die Smart-Textiles-Kompetenzen in der Dach-Region bündeln“, sagt Veranstalter Professor Götz T. Gresser von den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung (DITF). Jüngste smarttextile Lösung am größten europäischen Forschungsstandort ist zum Beispiel „SensHand“ – ein sensorischer Handschuh, der Lageristen beim Heben von Lasten unterstützt.

Deutsche Industrie führend bei Technischen Textilien

Die deutsche Textilindustrie hat sich nach tiefgreifendem Strukturwandel im vergleichsweise jungen Geschäftsfeld Technische Textilien eine international führende Position erarbeitet. Analysten sind sich weltweit einig, trotz unterschiedlicher Zahlenansätze: Dieser Markt wird weiter stark anwachsen.

Prognosen zufolge wird die Nachfrage aus Anwendungsfeldern wie Architektur, Fashion, Automotive, Verteidigung, Sport und Fitness oder dem Medizinbereich für Europa bis 2022 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von über 25 % bringen. Neue technologische Möglichkeiten etwa bei der textilen Sensorik, Thermoenergieerzeugung oder bei technotextilen Beleuchtungslösungen sollen schon bis 2021 eine Verdopplung des Weltmarktvolumens gegenüber 2016 bewirken.

Damit Deutschland seine Spitzenposition hält, muss vor allem beim Transfer der Lösungen in den Markt Tempo aufgenommen werden. Das hilft auch Mittelständlern, die nach innovativen Ansätzen in ihren Produktfeldern und neuartige Anwendungen suchen. Zu diesem Zweck stellen Entwickler ihre smarttextilen Innovationen in Bad Waldsee vor:

Larissa Pogacnik, Produktmanagerin mit Schwerpunkt Smart Textiles bei Eschler in Balingen, wird neue Lösungen bei elektrisch leitfähigen Gewirken präsentieren, die heizen, leuchten oder sensorische Eigenschaften besitzen. Dazu gehört ein gemeinsam mit der Schoeller Textil AG entwickeltes beheizbares Softshell-Material. Konzipiert als Meterware, lässt es sich individuell zuschneiden.

Für textile Beleuchtungslösungen entstand ein intelligenter Schichtaufbau, der das ursprünglich punktuelle Licht integrierter LEDs homogen verteilt und so ein stimmungsvolles Ambiente erzeugt. Dank strukturierter Stoffe lässt sich die Oberfläche dabei individuell gestalten.

Individuelles Stricken in der Adidas-Storefactory

Die smarte Servicewelt von morgen wird in der Storefactory von Adidas erlebbar. Als Branchenbeispiel für Industrialisierung 4.0 wurde in Berlin der Produktionsprozess Stricken in der gesamten Prozesskette digital abgebildet. Dr. Timm Wagner vom Adidas-Future-Team erläutert in Bad Waldsee, wie Losgrößen 1 möglich werden: Die Storefactory bietet dem Kunden die Möglichkeit, Produkte im Laden nach eigenen Wünschen zu gestalten und sofort produzieren zu lassen.

Nach dem Motto „Challenging Limits – vom Sensor zum Geschäftsmodell“ steht die intelligente Interpretation technotextiler Sensordaten im Mittelpunkt des Beitrags von Christian Wenner. Der Bereichsleiter Strategie & Portfoliomanagement der Kapsch BusinessCom AG, Wien, geht auf Entwicklungsmöglichkeiten von End-2-End-Lösungen in der gesamten Breite textiler Anwendungsfälle ein – darunter das Monitoring menschlicher Vitaldaten, die Überwachung von Dachbelastungen mit Schnee oder Feuchtigkeit oder die textilbasierte Überwachung von Maschinen.

Textilindustrie 4.0

Martin Legner informiert bei dem Expertentreffen über die neuartige Flachstricktechnologie der H. Stoll AG & Co. KG. Der Bereichsleiter Technical Textiles Application des Reutlinger Unternehmens geht dabei besonders auf die Formbildungsfähigkeiten und Optionen zur Strukturausgestaltung ein, die fortgeschrittene Halb- oder Fertigprodukte ermöglichen. Sie bieten Eigenschaften zwischen gestrickten, gewirkten und gewebten Textilqualitäten. Die Breite der verwendbaren Materialien, ihre technologische Variabilität je nach Einsatzbereich der Produkte sowie die Industrie-4.0-Konformität der Fertigung spiegeln den Anspruch der Entwickler auf eine im Wortsinn smarte Lösung wider.


7. Anwenderforum Smart Textiles

Wann: 27. und 28. Februar 2019

Wo: Bad Waldsee

Programm: https://bit.ly/2rv2ESt

Infos: Sabine Keller,

Tel. +49 711 9340-505,

E-Mail: veranstaltung@ditf.de

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