Mit der rein servomotorisch angetriebenen Thermoformanlage T10 landete die Geiss AG einen Coup vor vier Jahren. Schnelligkeit, Präzision, hohe Energieeffizienz und eine kaum zu quantifizierende Variantenvielfalt (wie bei Geiss üblich) zeichnen sie aus. „Keine Anlage gleicht der anderen, bei uns wird jede an die Wünsche des Kunden angepasst“, erklärt dazu Vorstand Klaus-Peter Welsch. Die Ironie des Schicksals wollte es, dass Geiss just ein Jahr später die günstigeren „U“-Anlagen mit pneumatischem Antrieb „sterben lassen“ musste. Sie entsprachen nicht mehr den verschärften Sicherheitsanforderungen. Aber gerade diese günstigeren Anlagen reichten für die Anforderungen etlicher Stammkunden völlig aus und fehlten nun im Portfolio.
„Mach doch mal aus der T-Reihe eine abgespeckte Version wie die frühere U“, stachelte Welsch den Chefkonstrukteur an – bei Geiss in Seßlach sind alle „per Du“ miteinander. Nun, zur Fakuma 2018, konnten die Franken das Ergebnis präsentieren: die Ts1, wobei „s“ für „small“ steht. Sie richtet sich an Thermoformer, für die die große T10 „oversized“ ist. Wobei Welsch wichtig ist, dass es an der Qualität keine Abstriche gibt. Deswegen sei die Ts1 auch der früheren U überlegen. „Sie hat alle Vorteile der T10, aber nicht alle Optionen.“
Ts1 ist servomotorisch angetrieben wie die große Anlage T10
Beispielsweise operiere sie voll servomotorisch mit derselben Steuerung, verfüge über dieselbe steife Rahmenkonstruktion und biete dieselbe hohe Produktivität. Die Schließkraft beträgt 20 kN, die maximale Ziehtiefe liegt bei 450 mm. Bei den Wärmequellen hat der Kunde die Wahl zwischen Quarz- und Halogenstrahlern bis 650 W Leistung. „Kleine Schwester“ bleibt die Ts1 aber, weil sie sich nach oben nicht ausbauen lässt. Die abgespeckte Version erlaubt keine verstärkten Schließkräfte, kein Twin Sheet und keine größeren Plattenabmessungen als 1500 x 1000 mm².
Klaus-Peter Welsch lässt keinen Zweifel: „Bei der Ts1 geht es uns um den Preis. Wir wollen den Kundenstamm nicht verlieren, der begrenzte Ansprüche an die Maschinen hat und mit weniger Funktionalität auskommt.“ Um eine vage Vorstellung von den Preisvorteilen zu geben, nennt er eine Hausnummer – vage, weil jede Maschine ein Unikat ist. Er vergleicht die größte Ts1 mit der kleinsten T10 für 1500 x 1000 mm² ohne jegliche Zusatzausrüstung. „Dann könnte die Ts1 zwischen zehn und dreißig Prozent günstiger sein, je nach Ausstattung.“
Die Fakuma 2018 markierte noch aus anderem Grund einen denkwürdigen Zeitpunkt für das Unternehmen. Neben der Ts1 stellte Geiss die neue Fräsmaschine CNC 10 vor – beide Maschinen in einem neuen, gefälligen Design. Es wird einfließen in das moderne Corporate Design, an dem die Designer schon arbeiten. Vielleicht noch 2018 wird es auch die Website modernisieren, verrät Welsch.
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