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Instandhaltung: Tiefe Einblicke ins Hydrauliksystem

Vom Messgerät zum vielseitigen Datenlogger
Tiefe Einblicke ins Hydrauliksystem

Sie messen und zeichnen auch auf: Die Digitalmanometer der neuesten Generation von Stauff lassen sich optional mit einem Datenlogger und einer USB-Schnittstelle ausrüsten. So können Instandhalter die Messwerte vielfältig nutzen.

Oliver Wagner
Entwicklung Elektrotechnik/Elektronik, Walter Stauffenberg GmbH in Werdohl
Thorsten Kinkel
Vertriebsingenieur, Walter Stauffenberg GmbH in Werdohl

Druck und Volumenstrom sind in einem Hydrauliksystem die beiden Führungsgrößen, um einen ersten Überblick über den Systemzustand zu erhalten oder um gezielt der Ursache für Unregelmäßigkeiten auf den Grund zu gehen. Fest installierte Manometer gehören deshalb zur Basisausstattung von Hydraulikaggregaten, die Servicetechniker sind mit mobilen Druckmessgeräten unterwegs. Für diesen Fall bildet eine Rohrleitungskomponente von Stauff die Schnittstelle: Messkupplungen ermöglichen den schnellen Anschluss eines Manometers.

Vom Rohrfeder- zum Digitalmanometer

Zwar leistet das klassische Rohrfeder- oder Glyzerinmanometer in diesen Fällen gute Dienste. Doch viele Anwender setzen digitale Manometer ein, da diese besser und eindeutiger ablesbar sind als analoge Messinstrumente. Überdies sind sie in der Lage, Minimal- und Spitzenwerte im Messzeitraum zu erfassen und anzuzeigen. Wenn es sich um ein System mit schnellen Druckschwankungen handelt, sind die Ergebnisse präziser – oder es wird überhaupt erst eine signifikante Messung ermöglicht, auf deren Basis das Hydraulik- oder auch Schmierstoffsystem optimiert oder Fehler beseitigt werden können. Digitalmanometer sind wichtige Hilfsmittel bei der Instandhaltung und Optimierung von Hydraulikanlagen – und ein fester Bestandteil des Stauff-Produktbereichs „Diagtronics“, der Messgeräte für die wichtigsten Parameter der Industrie- und Mobilhydraulik (Druck, Differenzdruck, Temperatur, Volumenstrom, Verschmutzung) anbietet.

Fehlerursachen schnell auffinden

Ein typischer Anwendungsfall: Ein Hersteller von Spritzgussteilen stellt Qualitätsmängel wie etwa Grate an einem Serienteil fest. Er vermutet einen zu geringen Schließdruck beim Zufahren der Werkzeughälften. Die Maschine, deren Schließzylinder mit einem Sensor ausgestattet ist, gibt aber keine Fehlermeldung aus. Der Instandhalter des Unternehmens schließt ein Manometer aus dem Diagtronics-Programm an und stellt fest, dass der tatsächliche Schließdruck bei 80 bar und damit unterhalb der erforderlichen 100 bar liegt. Die Fehlerquelle ist also schnell gefunden: Der interne Drucksensor ist defekt und muss ausgetauscht werden.

Neu: Nicht nur Messen, sondern auch Aufzeichnen

Für die Druckmessung sind im Produktbereich Diagtronics neben den Analogmanometern für den stationären Einsatz auch die Digitalmanometer der Serie SPG-Digi verfügbar. Sie werden an unterschiedlichen Messpunkten eingesetzt, bewähren sich in großer Stückzahl in der Industrie und gehören zur „Grundausstattung“ des Instandhaltungspersonals in vielen Betrieben. Die neueste Generation der Serie SPG-Digi kann Druckspitzen und -abfälle im System nicht nur erfassen und anzeigen, sondern optional auch zwischenspeichern. Die Voraussetzung dafür schafft ein integrierter Datenlogger, der bis zu zehn Messreihen mit einer maximalen Messdauer von 24 h speichern kann.

Mehrwert: Umfassende Nutzung der Messdaten

Zur Aufzeichnung kommt eine zweite Funktion, die die erste erst wirklich sinnvoll macht: Eine optionale USB-Schnittstelle schafft die Voraussetzung dafür, dass die aufgezeichneten Werte später darüber mit jedem beliebigen PC oder Laptop ohne zusätzliche Software ausgelesen werden können. Zur Auswertung kann jedes gängige Tabellenkalkulationsprogramm verwenden werden.

Der Vorteil der Messwertspeicherung und -übertragung liegt auf der Hand: Das Servicepersonal kann Messwerte im Feld „einsammeln“ und sie später beispielsweise in Dokumentationen einfügen. Ebenso lassen sich die Werte in Software-Tools für die präventive Instandhaltung speichen. Die aufgezeichneten Messwerte sind auch deshalb aussagekräftig, weil die Abtastrate mit 10 ms sehr kurz ist. Das heißt: Auch sehr kurze Druckspitzen werden registriert. Überdies kann der Anwender eine „Tara“-Funktion betätigen, die ihm nur die Druckentwicklung anzeigt

Neue Variante für Niederdruckmessung

Neu in der SPG-Digi-Serie ist eine Variante für den Druckbereich von -1… 5 bar. Mit ihr lässt sich das Druckniveau bei Niederdruck-Anwendung exakter erfassen. Die bisherigen Varianten mit Messbereichen von -1 … 16 bar, 0 … 100 bar, 0 … 400 bar und 0 … 600 bar bleiben im Programm. Die Messgenauigkeit aller Varianten liegt bei maximal 0,5 % (0,25 % typisch, jeweils bezogen auf den Messbereichsendwert). Das mehrzeilige und hinterleuchtete Display erlaubt die Anzeige von Ist-, Min- und Max-Werten in bar, PSI, Mpa, kPa und mbar. Weitere Konstruktionsmerkmale sind das robuste Gehäuse aus Aluminiumdruckguss und die Stromversorgung über eine AA-Standardbatterie.

Datenlogger für die vorbeugende Instandhaltung

Mit den neuen Funktionen werden die Geräte der SPG-Digi-Serie vom flexibel einsetzbaren Messgerät zum Datenlogger, der eine schnelle Fehleranalyse und die Integration in übergeordnete Software erlaubt. Die neue Modellgeneration kann mit verschiedenen Adaptern geliefert werden, etwa für den Anschluss der Hydraulik-Messkupplungen „Stauff Test“. Zu den typischen Anwendern dieser Messgeräte gehören die Hersteller anspruchsvoller Maschinen und Anlagen, die mit den Manometern die Hydrauliksysteme neuer Maschinen testen.

Die Hauptanwendungsfelder sind aber die Instandhalter sowohl in der Industrie als auch beispielsweis in Bergbau- und Gewinnungsbetrieben. Bei ihnen sind große Flotten von mobilen Arbeitsmaschinen im Einsatz, die hohe Anforderungen an die Verfügbarkeit erfüllen müssen. Mit den Digitalmanometern lässt sich vor Ort ein Schnell-Check durchführen, um die Ursache von Fehlfunktionen oder Ausfällen zu finden und, vereinfacht gesagt, dem Hydrauliksystem den Puls zu fühlen.

Kontakt:

Walter Stauffenberg GmbH & Co. KG

Im Ehrenfeld 4

58791 Werdohl

Tel. +49 2392 916–0

www.stauff.com


Stauff-Diagtronics im Überblick

Unter dem Begriff „Diagtronics“ – die Kombination von Diagnose und Elektronik – bietet Stauff Anlagenbetreibern, Instandhaltern und Wartungsfachkräften die Möglichkeit, die wichtigsten Parameter von Hydrauliksystemen zu erfassen und zu überwachen: Betriebsdruck, Spitzendruck, Differenzdruck, Medientemperatur, Durchflussmenge, Drehzahl, Verschmutzung und vieles mehr. Das Angebot reicht von analogen und digitalen Manometern, die wahlweise einzeln oder in Form praktischer Messboxen mit dem notwendigen Anschlusszubehör ausgeliefert werden, bis hin zu leistungsfähigen Handmessgeräten der Baureihe PPC, die speziell für die stetig steigenden Anforderungen der Industrie entwickelt wurden und (in Kombination mit den geeigneten Sensoren) eine Vielzahl von Parametern erfassen können: Druck, Temperatur, Durchfluss, Drehzahl, Stromspannung, …

Bei den Druckaufnehmern und Lesegeräten der Baureihe PT-RF hat Stauff ebenfalls die Vorbereitung zur digitalen Dokumentation getroffen: Über berührungslose RFID-Technologie kann der Anwender ohne aufwändige Schulung und binnen weniger Sekunden mit nur einem Knopfdruck eine Druckmessung initiieren und prozesssicher dokumentieren – ohne temporäre Öffnung des Systems. Potenzielle Gefahren für Mensch, Maschine und Umwelt können ebenso wie Schmutzeintrag ins System faktisch ausgeschlossen werden.

Ein weiteres Aufgabenfeld von Stauff Diagtronics ist die Verschmutzungsanalyse der Hydraulikflüssigkeit (einschließlich Feuchte) ohne Öffnung des Systems. Eine frühzeitige Erkennung von Systemverschmutzung vermeidet teure Reparaturen und Ausfälle.

Partikelzähler und -monitore von Stauff für den mobilen oder stationären Einsatz ermöglichen die präzise Bestimmung der Reinheitsklassen gemäß internationaler Normen und tragen damit dazu bei, dass teure Reparaturen und Ausfälle vermieden werden.

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