„3D-as-a-Service“ nennt HP die Kundenangebote, die bis zu einer Art Contracting für die additiven Fertigungsanlagen gehen. In der Variante 3DaaS Base werden Zubehör und Verbrauchsmaterial automatisch aufgefüllt und abgerechnet. Auch Remote-Support und Vor-Ort-Support gehören zum Service-Angebot.
Die Variante 3DaaS Plus geht einen Schritt weiter und schließt auch die Hardware ein. Der Kunde bezahlt letztlich nur den verfügbaren Bauraum. Er muss sich sonst um nichts kümmern. Dieser Service ist vorerst allerdings nur für die kleinere Anlage HP Jet Fusion 340 verfügbar, während 3DaaS Base für alle Multi-Jet-Fusion-Systeme gilt, die Kunststoffteile produzieren.
Noch weitergehende Service-Angebote sind in Aussicht
„Unsere Angebote senken die Akzeptanzschwelle für Industrieunternehmen, damit sie die 3D-Drucklösungen von HP besser einsetzen können“, nennt Ramon Pastor die Intention, Interimspresident 3D Printing and Digital Manufacturing bei der HP Inc. „Und das sind nur die ersten Schritte.“
Mit diesen Maßnahmen bleibt HP seiner Strategie treu, den Markt mit möglichst umfassenden und leicht zu bedienenden Technologien für Additive Manufacturing (AM) zu gewinnen. Dazu tragen auch die integrierten Software-Tools bei.
Noch wichtiger ist den Amerikanern ein Netz an zertifizierten Lohnfertigern und Technologie-Partnern, das weiter ausgebaut wird. So sind aktuell Prototal als europäischer und Solize als japanischer Fertiger hinzugestoßen. Lubrizol ist ein weiterer Materiallieferant für ein neues TPU und die Rösler-Gruppe hat mit ihrer Marke AM Solutions eine Kooperation vereinbart, um das automatisierte Postprocessing weiterzuentwickeln. Bei den Metallsystemen kommt es sogar ausschließlich auf Partner an: Die noch jüngere Metal-Jet-Technologie ist bisher nur ausgewählten Firmen vorbehalten.
HP legt starken Fokus auf Partnerschaften
Diese Allianzen sind auch deswegen wichtig, weil Anwender weitreichende Unterstützung und Impulse für AM brauchen. Dies wurde bei HP erkannt. „Manche Kunden wollen auch Empfehlungen von uns haben, welche Teile sich für den 3D-Druck eignen“, berichtete Philipp Jung auf der Messe, CSO für 3D-Druck. Dass es dafür ein geschultes Auge braucht, weiß er aus eigener Erfahrung: Bei einem internen Projekt identifizierten HP-Konstrukteure etwa 25 Teile, die für AM in Frage kommen, erzählte er. Als ein AM-Expertenteam hinzu stieß, wurden es über 100 …
Beim additiven Engineering arbeitet der Druckerhersteller in der Markterschließung neuerdings mit Siemens zusammen. Diese Partnerschaft trägt sogar Früchte für die eigenen Produkte. Wieder weiß Philipp Jung ein Beispiel: „Bei einem Kühlermodul konnten wir sechs Teile durch ein einziges ersetzen, das wir additiv um 30 Prozent günstiger produzieren. Das optimierte Design erhöht außerdem den Durchfluss um 20 Prozent und lässt den Druckkopf 15 Prozent mehr Leistung bringen.“
HP will sich künftig auf vier Industriesegmente konzentrieren, die – auch aufgrund der Stückzahlen – als besonders erfolgversprechend für AM gelten: Automotive, Footware (orthopädische Schuheinlagen), Dental und Medical. Den additiven Einlagen wird disruptive Wirkung zugetraut, weswegen bei ihnen das Engagement noch weiter gehen könnte: bis zum Bereitstellen der benötigten Scan-Technik durch HP. (os)
Hier finden Sie mehr über: