Innovative Produkte zu entwickeln, erfordert neue Denkstrukturen. Es gilt, ausgetretene Pfade zu verlassen und kalkulierbare Risiken bewusst zu akzeptieren.
Der Druck auf Unternehmen, immer schneller, günstiger und radikaler zu innovieren, ist in den letzten Jahren signifikant gestiegen. Nach wie vor tun sich insbesondere etablierte Unternehmen schwer, diesen Forderungen gerecht zu werden. Beeinflusst durch menschliche Verhaltensmuster und historisch gewachsene Strukturen in der Produktentwicklung sehen sich die Unternehmen oft nicht in der Lage, die an sie gestellten Herausforderungen umzusetzen. Im Rahmen dieses Vortrags werden fünf Paradigmen der agilen Produktentwicklung aufgezeigt, die es ermöglichen, die bestehenden Strukturen aufzubrechen.
Der menschliche Verstand ist an evolutionäre Entwicklungen gewöhnt und denkt bei der Neuentwicklung von Produkten in bekannten Verhaltensmustern. Das wirkt einer radikalen Innovation entgegen. Daher stehen am Anfang der agilen Produktentwicklung User Stories. Sie müssen auf der Basis von Markt- und Technologiekenntnissen intern – ohne Einbeziehen des Kunden – definiert werden und die Kundenbedürfnisse beschreiben. Sie spannen den Lösungsraum für die agile Produktentwicklung auf, der auch gegen Widerstände im Projektverlauf eingehalten werden sollte.
Jede dieser User Stories beinhaltet Fragestellungen, die es im Rahmen der Entwicklung in priorisierter Reihenfolge zu beantworten gilt. Dabei werden bewusst unvollständige Produktumfänge entwickelt, die sich ausschließlich auf die für das Beantworten der Fragestellung notwendigen Umfänge des Produkts beschränken. Durch eine iterative Identifikation, Priorisierung und Beantwortung von Fragestellungen wird dabei die Taktung des agilen Entwicklungsprozesses vorgegeben.
Die zunehmende Interdisziplinarität in der Entwicklung führt zu steigenden Verständnisproblemen zwischen Fachdisziplinen. Das hat eine fachspezifische Optimierung von Produktumfängen zur Folge. Diese semantischen Konflikte können durch interdisziplinäre Entwicklungsteams und eine fachübergreifende Datendurchgängigkeit adressiert werden.
Neben einer Adaption der Unternehmensstrukturen erfordert die agile Produktentwicklung auch einen Wandel der Verhaltensmuster der Mitarbeiter. Das Handeln in etablierten Unternehmen ist oftmals durch eine Mentalität der Absicherung und Risikoaversion geprägt. Die Konsequenz ist das Denken in Standards und das Verfolgen bekannter Lösungsmuster. Um innovative Produkte zu schaffen, müssen aber bekannte Wege verlassen und kalkulierbare Risiken bewusst akzeptiert werden.
Agile Unternehmen benötigen darüber hinaus die Fähigkeit, aus den eigenen Erfahrungen zu lernen und Änderungen schnell umzusetzen. Hierfür sind durchgängige und echtzeitfähige Datenstrukturen notwendig. Unternehmensweit einheitliche Informationsstände führen zur Reduktion von Informationsbeschaffungszeiten und ermöglichen in Kombination mit flexiblen Produktionstechnologien das hochfrequente Umsetzen von Änderungsaufträgen. (mw)
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