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Weg mit den Datensilos

Datenmanagement bei Lenze
Weg mit den Datensilos

Unternehmen müssen mit einem wachsenden Datenvolumen umgehen. Doch der Wert von Daten steigt erst, wenn diese bereichsübergreifend verfügbar sind – etwa mit einem intelligentes Stammdatenmanagement, für das sich der Automatisierungsspezialist Lenze entschieden hat.

Christian Oertzen
President EMEA & APAC und Geschäftsführer Stibo Systems Deutschland

Experten rechnen für Unternehmensdaten mit einer jährlichen Wachstumsrate von 40 %. Ursachen dafür sind Big Data, das Internet der Dinge (IoT) und maschinell erstellte Informationen. Auch dem Automatisierungsunternehmen Lenze, das in 60 Ländern aktiv ist, machte dass immer größere Datenvolumen bei steigenden Kundenanforderungen an digitale Produktdaten zu schaffen.

Im Zusammenhang mit der Digitalisierung sahen sich die Verantwortlichen bei Lenze mit vielen Fragen konfrontiert, etwa: Wie funktioniert die Verbindung und Zentralisierung von digitalen Produktdaten? Wie lässt sich die für Industrie 4.0 nötige Zuverlässigkeit und Aktualität der digitalen Produktdaten sicherstellen, und wie das globale Management der Daten organisieren?

Große Menge an Produktdaten muss
abgebildet werden

Bei einer Überprüfung der Datensilos ergaben sich einige typische Problemfelder: isoliert gespeicherte, doppelt vorhandene sowie fehlerhafte und nicht vertrauenswürdige Produktdaten. Bei Lenze kam noch eine Besonderheit hinzu, denn die hergestellten Produkte für Antriebe, Antriebstechnik in Fabrikautomation, Controller, Frequenzumrichter und Motoren weisen eine extreme Komplexität und Varianz auf. Allein vom Inverter-Stromerzeuger gibt es sieben verschiedene Produktfamilien.

Genaugenommen sind es 40 physikalische Leistungsstufen pro Familie, was rechnerisch 280 mögliche Grundausführungen ergibt. Dabei sind jeweils 20 weitere Ausführungen möglich, das ergibt 5600 Varianten. Und bei jeder dieser Ausführungen stehen wiederum 150 Motoren und 9000 Getriebe zur Auswahl. Summa Summarum ergibt dies über 1,3 Mio. mögliche Ausführungen. Die Verwaltung all dieser Produkte mit komplexen Hierarchien und Eigenschaften ist eine große Herausforderung. Die Niedersachsen wollten zudem die vorhandenen Daten im gesamten Unternehmen effizient teilen und die Produktdaten für mehrere Vertriebskanäle syndizieren. Ziel war es, den Kunden digitale Daten und Informationen so zur Verfügung zu stellen, dass auch sie die Vorteile nutzen können.

Effiziente Stammdatenverwaltung als
Basis digitaler Produktdaten

Für die Verbindung und Zentralisierung sowie die Zuverlässigkeit und Aktualität der digitalen Produktdaten gab es eine Lösung: Die Einführung einer effizienten Produktstammdatenverwaltung. Lenze entschied sich für die Master Data Management (MDM)-Plattform Step von Stibo Systems, die die Firmengruppe auf dem Weg zum digitalisierten Unternehmen mit weitgehender Automatisierung aller Geschäftsprozesse unterstützen soll. Um dieses Vorhaben zu realisieren, musste Lenze alle Produktdaten erfassen und organisieren, um diese an die unterschiedlichen Anforderungen anzupassen. Inzwischen werden die Daten im gesamten Unternehmen nahezu redundanzfrei gemanagt.

Stibo Systems hat dafür zusammen mit dem Anwender einen Lösungsansatz erarbeitet: Die Entwicklung eines internen Datenmodells, das unabhängig von Datenlieferanten und -abnehmern standardisiert, normalisiert und redundanzfrei Daten an Abnehmer liefert. Interne Daten werden für einzelne Abnehmergruppen zusammengestellt und an den Abnehmer übergeben. Interne Abnehmer der Daten sind bei Lenze zum Beispiel das ERP-System, der Webshop sowie einige technische Tools. Externe Abnehmer sind fremde Webshops von Händlern sowie Bereitstellungen in den Datenaustauschformaten ETIM und eCl@ss in verschiedenen Versionen und Datenstrukturen. Das Datenmodell kann auch Terminologie-Management für unterschiedliche Begriffe aus Technik und Marketing übernehmen, rund 20 Fremdsprachen bearbeiten und den Input per WEB-UI optimieren.

Organisierte Komplexität

Grundsätzlich geht es bei der Digitalisierung und der Vorbereitung auf Industrie 4.0 mit einem intelligenten Datenmodell nicht darum, Daten zu sammeln, sondern vor allem darum, sie zu organisieren und zu managen. Mit anderen Worten: Komplexität muss organisiert werden. Cleveres Datenmanagement ist die Voraussetzung für Digitalisierung, IoT und letztlich auch für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning. Der Stibo-Ansatz reduziert dabei die im Unternehmen vorhandenen, riesigen Datenmengen durch Standardisierung, Normalisierung und Wiederverwendung in einem optimierten Datenmodell.

Stammdatenmanagement ist der Schlüssel, um die Datenqualität zu verbessern, Daten aus verschiedenen Silos im Unternehmen zusammenzuführen, zu bereinigen, anzureichern und zu validieren. Von den dadurch erzielten einheitlichen Datensätzen profitieren letztlich alle Unternehmensbereiche. Intelligentes Stammdatenmanagement bedeutet auch einen minimierten Pflegeaufwand und Speicherverbrauch und ermöglicht langfristig eine Kostenreduzierung des Aufwands für die Datenpflege.

Die digitale Transformation verändert die grundlegenden Rahmenbedingungen für alle Produktionsunternehmen. Denn die Fähigkeit zur Spezifikation, Entwicklung, Implementierung, Lieferung und Instandhaltung umfassender Software-Systeme und insbesondere interoperabler, digitaler Produkte wird für sie in einem digital transformierten Markt von entscheidender Bedeutung sein.

Alles spricht für das Niederreißen der bestehenden Datensilos und für die digitale Transformation mit intelligenten Lösungen auf Grundlage einer speziell entwickelten Stammdaten-Plattform. Die Lenze-Gruppe kann ihren Kunden dank der Umstellung nun neue Leistungen schneller zur Verfügung stellen und sich dadurch Wettbewerbsvorteile im Bereich Digitalisierung verschaffen.

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