Die Antriebsstrangproduktion bleibt bei zunehmendem Aufkommen „grüner“ Technologien beschäftigungswirksam. Damit erweist sich das E-Auto nicht als Jobkiller – zumindest bis 2030. Diese Langfristperspektive zeichnet eine vom Daimler-Betriebsrat initiierte Studie.
Der Übergang vom Verbrennungsmotor zu alternativen Antrieben dürfte sich für die Beschäftigten im Automobilsektor nicht negativ auswirken. Im Gegenteil: Eine „stabile bis steigende Gesamtbeschäftigung“ bis 2030 prognostiziert die ELAB-Studie. Das Kürzel steht für „Auswirkungen der Elektrifizierung des Antriebsstrangs auf Beschäftigung und Standortumgebung“. Forscher des Fraunhofer IAO, des IMU Instituts und des DLR-Instituts für Fahrzeugkonzepte haben darin die Beschäftigungschancen in der gesamten automobilen Wertschöpfungskette abgeschätzt.
Fakt ist, dass die Veränderung der Antriebstechnologien über einen sehr langen Zeitraum mehrgleisig laufen wird. So ist davon auszugehen, dass der Verbrennungsmotor auch in Zukunft Garant für positive Beschäftigungseffekte sein wird. Gleichwohl hat der vermeintlich einfachere elektrische Antriebsstrang das Zeug, sich zu einem Treiber des Arbeitsmarktes zu entwickeln. Beim Übergang zu verschiedenen „grünen“ Technologien wie Mild-, Full- und Plug-in-Hybrid, Range Extender, reiner E-Antrieb mit Batterie und Brennstoffzelle und damit verbundenen Arbeitsplätzen würden „nicht nur in der F+E Arbeitsplätze entstehen, sondern auch in der Produktion“, sagt IAO-Leiter Prof. Dr. Dieter Spath. Antriebsstrangproduzenten, die neben den konventionellen auch die nicht nicht-konventionellen Antriebsstrangkomponenten wettbewerbsfähig herstellen könnten, könnten mit mindestens gleichbleibender Beschäftigung rechnen.
Hellhörig werden dürfte hier der Initiator der Studie: der Gesamtbetriebsrat der Daimler AG, der die Untersuchung gemeinsam mit Daimler, der IG Metall Baden-Württemberg und der Hans-Böckler-Stiftung im Dezember 2010 gestartet hat. Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm erfreuen zwar die positiven Beschäftigungsprognosen. Damit, so Klemm, sei jedoch keine Aussage darüber getroffen, wie sicher die Arbeitsplätze in den bestehenden Aggregatwerken wären. Darüber würden die Unternehmen durch die Festlegung der Fertigungstiefe und der regionalen Produktionsstrukturen entscheiden. dk
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