Die Deutsche Bahn hat sie längst in ihr Projekt „BeMobility“ einbezogen – die so genannten Pedelecs (Pedal Electric Cycle), Fahrräder mit elektrischer Traktionsunterstützung. Sie sind Hybridfahrzeuge, weil sie zwei Antriebsquellen haben – menschliche Muskelkraft und Strom aus einem Akku.
Pedelecs unterscheiden sich von einem normalen Fahrrad durch einen zusätzlichen Elektromotor, einen Akku, eine Steuerelektronik für den Motor sowie einen Sensor für die Erkennung der Kurbelbewegung. Darüber hinaus sind meist eine Batterieladeanzeige und eine Motorkrafteinstellung verfügbar. Treten muss man aber schon bei den Pedelecs, deshalb sind sie auch nicht führerscheinpflichtig, wenn der E-Motor nur bis 25 km/h unterstützt.
Akkus: Verwendet wird meist ein NiMH-, NiCd- oder Lithium-Ionen- Akkumulator, wobei letzterer derzeit die größten Reichweiten ermöglicht. Die liegen bei motorunterstützter Fahrt zwischen 7 km bergauf und bis zu 70 km in der Ebene – bei mittlerer Tretkraft etwa zwischen 20 und 50 km. Die Akkus sind herausnehmbar und können in einem Ladegerät je nach Bauart 500 bis 800 Mal geladen werden.
Bei den Akkus scheiden sich auch die Geister, besser die Reichweiten und Preise der Pedelecs. Es gibt durchaus „Schnäppchen“ für 800 bis 900 Euro, die haben aber meist NiMH- und nicht die länger unterstützenden Lithium-Ionen-Batterien. Für ein gutes Pedelec sollte man um die 2000 Euro anlegen.
Motorsteuerung: Unterschiedliche Messsystem-Varianten geben dem Motor vor, wie er mitzuarbeiten hat – unter anderem die Messung der Kraft oder des Drehmoments über das Signal eines Kraftsensors an der Tretkurbel.
Welches nun kaufen? Beim ADAC-Test (Heft 4/2010) schnitt zum Beispiel das Kalkhoff Agattu XXL mit der Note 1,3 ab: ein starkes, einfach zu bedienendes Komfortrad, das auch ohne Antrieb ein leicht laufendes Rad ist, Preis 2099 Euro, Ersatzakku 499 Euro, Gewicht 25,9 kg, Test-Reichweite 16 bis 40 km.
Herrlich der Augenblick, wenn Sie mit eigener Kraft strampeln und dann die E-Unterstützung einsetzt – probieren Sie’s einfach mal aus.
Klaus Diebold Fachjournalist in Nürnberg
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