Sie gelten als die Lichtquelle der Zukunft: OLEDs – organische Leuchtdioden – könnten die Beleuchtungsindustrie revolutionieren. Grund dafür ist nicht nur ihr natürliches Licht und ihre extreme Dünne, sondern auch die Art und Weise, wie sie dieses Licht abgeben: diffus über die gesamte Oberfläche. Die neue Technologie ist erst seit kurzem auf dem Markt und augenblicklich noch teurer als herkömmliche Lichtquellen. Auch in Sachen Effizienz liegen OLEDs erst am unteren Rand ihrer Möglichkeiten. Doch dies soll sich bald ändern. An der Hochschule Niederrhein arbeiten Wissenschaftler mit mehreren Partnern aus der Wirtschaft im Rahmen des Verbundprojekts HARPOON – die Abkürzung steht für Hochgeschwindigkeits-Abscheidung restriktiv präziser organisch optoelektronischer Nanoschichten – an der OLED von morgen. Ziele des Projektes, welches von der Philips Technologie GmbH geleitet wird, sind die Steigerung der Energieeffizienz, die Optimierung der OLED-Produktion und damit eine kostengünstigere Herstellung der Leuchtmittel in größerer Stückzahl.
Die Wissenschaftler der Hochschule Niederrhein erforschen innerhalb des Projektes numerische Strömungssimulations-Methoden und entwickeln Programme, die für Beschichtungsströmungsvorgänge im Übergangsbereich vom Fein- zum Hochvakuum geeignet sind. Diese Grundlagenforschung erfolgt am Institut für Modellbildung und Hochleistungsrechnen (IMH). Die dortigen Wissenschaftler sind spezialisiert in der Entwicklung mathematischer Modelle und der Simulation technischer Prozesse.
Um die gestellten Aufgaben zu lösen, arbeiten die Forscher an der Verbindung eines kommerziellen CFD-Programms für Numerische Strömungssimulation mit einem Open Source Code. Die Numerische Strömungssimulation – kurz CFD für Computational Fluid Dynamics – ist eine etablierte Methode der Strömungsmechanik mit dem Ziel, mit numerischen Methoden ein vorgegebenes strömungsmechanisches Problem zu lösen. Mit CFD lassen sich Entwicklungsvorgänge zur Optimierung von industriellen Fertigungsprozessen, beispielsweise zur Verbesserung der Energieeffizienz, schneller, mit höherer Qualität und kostengünstiger darstellen. Um die aufwändigen Rechnungen in angemessener Zeit durchführen zu können, hat die Hochschule einen neuen Hochleistungsrechner mit 128 Rechenkernen angeschafft.
Die Hochschule Niederrhein ist mit vier Professoren sowie drei wissenschaftlichen Mitarbeitern aus drei Fachbereichen und zwei Instituten in dem Hightech-Projekt vertreten. Das Projekt wird über zwei Jahre mit 15 Mio. Euro vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert. 177.000 Euro fließen als projektbezogene Zuwendung an das IMH.
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