I/O-System | Mit der IEC 61850 ist eine internationale Norm zur einheitlichen Gestaltung von Kommunikationsnetzen und -systemen geschaffen worden. Das I/O-System Axioline F von Phoenix Contact unterstützt dieses und sorgt für eine zuverlässige Stromversorgung.
Harald Grewe Market Management I/O Systems, Phoenix Contact Electronics
Aufgrund des steigenden Anteils der Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen und kleinen, dezentralen Kraftwerken ist ein systemweiter, einheitlicher Datenaustausch notwendig. Hier spielt die IEC 61850 eine entscheidende Rolle. Auf dessen Grundlage und der darin definierten objektorientierten Datenübertragung ist es erstmals möglich, komplexe Vorgänge und Geräte für alle Teilnehmer im Kommunikationsnetz verständlich zu beschreiben.
Ein wesentlicher Grundsatz der Norm liegt in der Herstellerunabhängigkeit und Interoperabilität der Geräte untereinander. Diese beschränkt sich nicht nur auf den Datenaustausch via Ethernet. Der Engineering-Prozess ist ebenfalls eindeutig festgelegt. Hier greift der Anwender auf vordefinierte Funktionseinheiten zurück. Die IEC 61850 bestimmt zudem, dass die in Energieanlagen betriebenen Geräte den besonderen dort herrschenden Umgebungsbedingungen standhalten und zu jedem Zeitpunkt verfügbar sein müssen.
Erfolgt die Kommunikation gemäß IEC 61850, kommt den eingesetzten I/O-Systemen eine wichtige Aufgabe zu. Mit dem I/O-System Axioline F für die Datenübertragung gemäß IEC 61850 hat Phoenix Contact ein System für diese Anforderungen entwickelt. Dieses bietet schnellen Datenaustausch, robusten Betrieb sowie einfache Handhabung während des Engineerings und der Inbetriebnahme.
Axioline F unterstützt MMS-Kommunikation mit dem Leitsystem sowie schnelle, Event-gesteuerte GOOSE-Übertragung zum direkten Austausch von Informationen zwischen den Servern. So sollen zeitkritische Signale schnellstmöglich an alle Teilnehmer weitergeleitet werden.
Der größte Vorteil dieses I/O-Systems liegt in der einfachen Handhabung des Systems, ohne die Robustheit zu vernachlässigen. Die speziell auf diese Industrieumgebung abgestimmten Module für digitale Eingänge und Relais-Ausgänge bis zu einer Nennspannung von 220 V DC verfügen über eine Stoßspannungsfestigkeit von 5 kV. Trotzdem lassen sich die Module beliebig innerhalb der I/O-Station anordnen, ohne dass besondere Segmente aufgebaut werden müssen. Das erlaubt eine flexible Zusammenstellung der Station mit beliebiger Platzierung der Steuer-, Melde- oder Analogmodule.
Flexibel gestaltet sich auch die Zuordnung der Klemmstellen zu den Attributen der IEC 61850: entweder über ein Web-Interface oder mit einer einfachen Textdatei. Für das komplette Engineering der I/O-Station sind keine speziellen Tools notwendig. Die vollständige Parametrierung erfolgt über den Austausch der Konfigurationsdateien der IEC 61850. Zu diesem Zweck steht ebenfalls das Web-Interface zur Verfügung. Der Anwender muss also nicht programmieren. •
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