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Erdwärme aus Bergwerken ist sauber und ständig verfügbar

Energie-Nische in Bergbaugebieten entdeckt
Erdwärme aus Bergwerken ist sauber und ständig verfügbar

Erdwärme aus Bergwerken ist sauber und ständig verfügbar
Vor der Schachtverfüllung wurde eine Stahlrohrleitung für den Einbau einer Erdwärmesonde vorbereitet Bild Evoniks Wohnen
Wer an der Saar oder zwischen Ruhr und Emscher seinen Betrieb hat, kann Glück haben und Erdwärme aus mehreren hundert Metern Tiefe wirtschaftlich nutzen, ohne aufwändige Bohrungen finanzieren zu müssen. Bergwerken und deren Grubenwasser sei Dank.

Dem Grubenwasser die Wärme entziehen, das wollen die von Experten der RAG (Deutsche Steinkohle) und Evoniks Industries. Im Grubenwasser, das ohnehin wegen der notwendigen Wasserhaltung an der Erdoberfläche schon vorhanden ist, steckt noch so viel Energie, dass es sich lohnt diese zu nutzen. Der lokale Energieversorger aus Bochum macht nun den Anfang. Die verantwortlichen Planer der Stadtwerke sind dabei, ein Schulzentrum im Bochumer Stadtteil Werne und eine ebenfalls dort befindlichen Feuerwache mit der sauberer Energie aus einem Schacht der ehemaligen Zeche „Robert Müser“ zu versorgen. Pro Minute werden 27 m³ Grubenwasser allein an diesem Standort an die Oberfläche gepumpt. Zwischen 20 und 25 °C beträgt die Temperatur dieser Wassermassen. Ein Energiepotenzial, das bis dato ungenutzt in den umliegenden Abwasserkanälen und Flüssen verschwand.

Die hierzu notwendigen Investitionen halten sich in Grenzen. Alles was benötigt wird ist eine Kunststoffleitung durch die das Grubenwasser in die Nähe des Verbrauchers transportiert wird. Dort werden dann lediglich noch Wärmetauscher und Wärmepumpen benötigt, um die Energie aus dem Grubenwasser für Heiz- oder Kühlanlagen zu gewinnen. Die Bochumer Experten der Stadtwerke haben sich für den Einsatz von Gaswärmepumpen entschieden. Zum eine weil schon Gasanschlüssen vor Ort vorhanden sind. Zum anderen, weil die Gaswärmepumpen dank ihrer besonders effizienten Verbindung von Gas als Antriebsenergie, Umweltwärme und einer neuen, wegweisenden technischen Konstruktion zu den bedeutendsten Ergänzungs- und Nachfolgetechnologien der heutigen Gas-Brennwert-Technik gehören.
In einem weiteren Projekt wird die Erdwärme aus einem alten, Schacht des Bergwerks „Auguste Victoria“ in Marl gewonnen. Hier wurde vor der Schachtverfüllung eine ehemals zur Grubenwasserförderung genutzte Stahlrohrleitung bis in eine Tiefe von 700 m für den späteren Einbau einer Erdwärmesonde vorbereitet. Eine neu erstellte Rohrleitung führt das erwärmte Wärmeträgermedium vom Bergwerksschacht zu den Wärmepumpen der Abnehmer. Die in der Tiefe erwärmte Flüssigkeit wird über Vor- und Rücklaufleitungen den einzelnen Wärmepumpen der Häuser zugeführt. Als mögliche Folgenutzung für die stillgelegte Bergwerksinfrastruktur hat das Projekt aber Pilotcharakter. Voraussetzung für einen Erfolg waren jedoch aufwändige Entwicklungsarbeiten.
Hans-Ulrich Tschätsch Fachjournalist in Oberhausen
Industrieanzeiger
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