Mit einer Batterie können Hausbesitzer den lukrativen Eigenverbrauch von Solarstrom deutlich steigern. Das ergab ein Feldtest des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW).
Batteriesysteme für den Endverbraucher alltagstauglich zu machen, ist das Ziel des deutsch-französischen Forschungsprojekts „Sol-Ion“. Ein in dessen Rahmen entwickeltes und sechs Monate getestetes Speichersystem konnte den Eigenverbrauchsanteil im Testgebäude des ZSW Baden-Württemberg um 26 % erhöhen. Die gespeicherte Energiemenge deckt den durchschnittlichen Strombedarf eines Einfamilienhaushalts in den Abendstunden ab. An dem Projekt sind unter anderem Voltwerk, E.on, die RWTH Aachen und das Fraunhofer IWES beteiligt.
Mit der Speicherung wird aus fluktuierendem, erzeugungsabhängigem Solarstrom eine abrufbare nachfrageorientierte Energiequelle. Besitzer von neuen Photovoltaikanlagen auf dem Hausdach sparen laut Angaben künftig einige Cent pro Kilowattstunde, wenn sie ihren Solarstrom selbst verbrauchen und nicht in das Netz einspeisen.
Der Eigenverbrauch wird seit Kurzem auch gesetzlich gefordert. Die EEG-Novelle von April 2012 sieht 20 % vor. Mehr zu verbrauchen, kann jedoch schwierig werden. Mit Batteriespeichersystemen dagegen ist ein deutlich größerer Eigenverbrauch möglich. Teile des am Mittag anfallenden Ökostroms werden dann für Verbrauchszwecke am Abend und in der Nacht gespeichert.
Die für das Projekt entwickelte Speicheranlage ist so groß wie eine Haushaltskühltruhe und enthält den üblichen Wechselrichter für die Solaranlage, Batterien und Steuerungselektronik. Die verwendete Lithium-Ionen-Batterie verfügt über eine genutzte Speicherkapazität von 6 kWh. Hinzu kommen ein 5 kW Wechselrichter und ein Batterieladegleichrichter mit derselben Nennleistung. In den nächsten Jahren werde es nach Herstellerangaben aufgrund fallender Preise für Batteriespeicher günstiger sein, den eigenen Strom selbst zu nutzen, als den stetig teurer werdenden Strom vom Energieversorger zu beziehen. cm
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