Startseite » Themen » Energieeffizienz »

Strom selbst gemacht

Energieeffizienz
Strom selbst gemacht

Fachmesse I Schwarz-blau glänzende Module, armdicke Pumpenrohre, Gesprächsfetzen über Wirkungsgrade und tischhohe Batteriecontainer dominieren vom 10. bis 12. Juni die Münchner Messe: Auf der Intersolar Europe zeigen Aussteller Lösungen für den Solarstrom-Eigenverbrauch, Photovoltaik, Energiemanagementsysteme und Smart Home. §

Autor: Nora Nuissl

Die deutsche Solarbranche fährt Achterbahn, mal geht es auf-, mal abwärts. Das spiegelt sich vor allem in der führenden Branchenmesse Intersolar Europe wider: 2011 waren noch rund 2200 Aussteller vor Ort, dieses Jahr rechnen die Veranstalter mit etwa 1000 Unternehmen. Der Umsatz der Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik (PV) in Deutschland dagegen hat sich 2014 trotz eines schwachen letzten Quartals positiv entwickelt. Der Branchenverband VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel prognostiziert für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum von knapp 8 %. Insofern können sich Besucher der Messe Intersolar zwischen dem 10. und 12. Juni wieder auf viele technische Innovationen in der Solar- und PV-Branche freuen. Auf dem Programm stehen Workshops, Vorträge und Diskussionen zu Marktentwicklungen, Technologietrends und Finanzierungsmodellen.

Ein heißes Thema in den Messehallen wird der Solarstrom-Eigenverbrauch sein. Strompreise von rund 29 Cent/kWh für Endkunden und Solarstromerzeugungskosten von rund 12 Cent/kWh machen die Stromselbstversorgung mit einer PV-Anlage nicht nur für private Haushalte attraktiv. Auch für Gewerbe- und Industriebetriebe bietet sich der Direktverbrauch an, da Unternehmen mit einer PV-Anlage etwa ein Drittel an Stromkosten pro kWh sparen können. Ein neues PV-Modul hat beispielsweise LG Electronics im Gepäck auf seinem Messestand 170 in Halle A2. Das LG Neon2 basiert auf der firmeneigenen Cello-Technologie und setzt sich aus Zellverbindern mit zwölf Runddrähten anstelle von bisher drei flachen Bändern zusammen. Dabei bringt das Modul bei einer Größe von 1600 x 1000 mm mit 60 monokristallinen Solarzellen eine Leistung von maximal 320 W. LG ist mit seiner Produktneuheit sogar Anwärter für den diesjährigen Intersolar Award in der Kategorie PV. Der Branchenpreis wird jährlich für innovative Produkte, Anwendungen und Projekte verliehen – diesmal am Auftakttag, dem 10. Juni, an Stand 450 in Halle B3.
Im Zusammenhang mit der Eigenversorgung durch Solarstrom werden auch Energiespeichersysteme immer wichtiger. Parallel zur Intersolar findet dieses Jahr die Ees Europe statt. Auf der Fachmesse zeigen Aussteller stationäre und mobile elektrische Energiespeicher, neue Batterien und innovative Fertigungslösungen. Der Hersteller von Industriebatteriesystemen, Hoppecke, präsentiert beispielsweise sein sun powerpack premium in Halle B1 an Stand 230. Die Lithium-Ionen-Batterie ist mit einem Energiegehalt von 5 bis 30 kWh erhältlich und schafft laut Anbieter bei einer Entladetiefe von 80 % und einer maximalen Lebensdauer von 20 Jahren rund 7000 Zyklen. Auch der Konzern Panasonic Eco Solutions zeigt in Halle A2 an Stand 160 ein eigens entwickeltes Batteriespeichersystem für Privathaushalte. Das AC-gekoppelte, einphasige System enthält laut Herstellerangaben Lithium-Ionen-Akkus mit einer Speicherkapazität von 6,8 kWh. Aufgrund des schmalen Designs von 1380 x 966 x 278 mm kann der Speicher auch in kleinen Räumen aufgestellt werden.
Die Solartechnik integriert sich zudem immer besser in unsere vernetzte Welt. Viele Anwender wünschen sich intelligente Energiemanagementsysteme, die die Erzeugung, Speicherung und den Verbrauch von Strom effizient steuern. So kann zum Beispiel eine Wärmepumpe, die Erd- oder Umweltwärme zur Raumheizung und Warmwasserbereitung nutzt, mit einer PV-Anlage verbunden werden. Der Strom für die Wärmepumpe wird von der PV-Anlage erzeugt, die wiederum das Elektroauto auflädt. Ein komplettes Energiemanagement-System bietet beispielsweise Fronius. An seinem Stand 230 in Halle B3 zeigt der Wechselrichterhersteller das Fronius Energy Package, bestehend aus einem Wechselrichter, einer Solarbatterie und einem Smart Meter. Mit der unternehmenseigenen Multi-Flow-Technologie steuert der Wechselrichter als intelligenter Knotenpunkt sämtliche Stromflüsse. Dadurch wird der Eigenverbrauch auf das maximal mögliche gesteigert, betont der Anbieter.
Intersolar Conference fokussiert Lösungen für Smart Cities
Mit smarten Lösungen für die Steuerung verschiedener Energiequellen beschäftigt sich auch die Intersolar Europe Conference, die am 9. und 10. Juni im Internationalen Congress Center München stattfindet. Unter dem Titel „Smart Ideas in a Smart Energy Infrastructure“ diskutieren Vertreter lokaler Energieversorger, Netzbetreiber und weiterer Dienstleister über mögliche Auswirkungen der zunehmend dezentralen Stromerzeugung in PV-Anlagen. Im Fokus stehen dabei unter anderem dezentrale Energiespeichersysteme und Smart Grids. Die Konferenz thematisiert zudem technische Entwicklungen von Solarzellen- und Modulherstellern, geht auf aktuelle Trends in der Finanzierung und Betriebsführung von Solaranlagen ein und fokussiert die Gestaltung von Smart Grids und dezentralen Energiespeichersystemen sowie die Weiterentwicklung der städtischen Infrastruktur zu Smart Cities.
Ein weiteres Trendthema der Messe ist die Kopplung von PV-Modulen mit Diesel-Hybridsystemen. Die Solarsysteme verdrängen in netzfernen Regionen aufgrund ihres Preisvorteils und der geringen Umweltbelastung herkömmliche Dieselgeneratoren. Besonders attraktiv werden Hybrid-Systeme, die verschiedene erneuerbare Technologien wie PV und Wind oder PV und Wasserkraft in einer Anlage vereinen. Der VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel beleuchtet in zwei Workshops in Kooperation mit dem Partnerverband SEMI und der Messegesellschaft Markt- und Technologietrends in der PV-Produktion. Die Veranstaltungen finden am 11. Juni in der Halle B1 in Raum B13 statt und gehen auf technologische Trends und Perspektiven für PV-Zulieferer, Wettbewerbsfähigkeit, Marktentwicklung sowie die langfristige Stabilität von PV-Modulen und damit zusammenhängende technische Herausforderungen ein. •
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Tipps der Redaktion

Unsere Technik-Empfehlungen für Sie

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de