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Revision an Blockheizkraftwerk bringt 40 Prozent Einsparung

Energiegarten: Haustechnik-Spezialist realisiert hocheffizientes Energiekonzept am Firmensitz
Revision an Blockheizkraftwerk bringt 40 Prozent Einsparung

Seit Ende der 1990er-Jahre realisierte der Haustechnik-Spezialist Tece ein effizientes Energiekonzept am Firmensitz in Emsdetten. Das BHKW wurde jetzt grundlegend überarbeitet und um eine Kühlfunktion auf Basis von Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung erweitert. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle hat das Kraftwerk als Hocheffizienzanlage anerkannt.

In den vergangenen Jahren hat Tece seinen Firmensitz in Emsdetten erheblich ausgebaut. Der Haustechnikanbieter entwickelte deshalb sein bestehendes Blockheizkraftwerk zu einer neuen und hocheffizienten Lösung weiter. Mit einer Leistung von 300 kW Strom und 332 kW Wärme nennt Tece seine Anlage neben der Produktionshalle Energiegarten. Hier finden die Großaggregate wie BHKW, Kesselanlage, Kühlturm und Pufferspeicher ihren Platz. Ein wichtiger Vorteil des Energiegartens ist die Möglichkeit, Komponenten bei Bedarf unkompliziert auszutauschen oder hinzufügen zu können.

Das neue Konzept des Bochumer Planers Stefan Wolf, Planungsbüro für Energie- und Haustechnik, setzt vor allem auf die Integration der Kühlung in den BHKW-Betrieb. Während das alte BHKW „nur“ elektrischen Strom und Wärme produzierte, arbeitet das neue Kraftwerk auf Basis einer Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung mit Wärmerückgewinnung. Das Besondere an dieser Lösung ist, dass die Kühlung nicht durch ein elektrisch angetriebenes Aggregat erzeugt wird, sondern über thermisch angetriebene Kältemaschinen.
Die integrierte Kältelösung bewirkt einen ganzjährig effizienten Betrieb. Im Winter wird hier ein Teil der Abwärme für die Heizung der Gebäude und die Warmwasseraufbereitung verwendet, ein weiterer Teil fließt in den thermischen Antrieb der Kältemaschinen, da die Produktionsanlagen auch im Winter gekühlt werden müssen. Hier zeigt sich eine weitere Besonderheit des Konzepts: Die Wärme, die dem Antrieb der Kältemaschinen dient, wird als Niedrigtemperaturwärme rückgewonnen und zum Betrieb der Niedertemperatur-Heizsysteme genutzt. Im Sommer, wenn die Gebäude nicht geheizt werden, wird der Großteil der im BHKW erzeugten Wärme für den Antrieb der Kältemaschinen genutzt. Die Kälte kommt dann nicht nur den Produktionsanlagen, sondern auch den Büro- und Schulungsgebäuden zugute. Zurzeit wird die Kühlung durch zwei Absorbtionskältemaschinen mit einer Gesamtnennleistung von 140 kW erzeugt. Der neue Energiegarten wurde durch umweltfreundliche Stromerzeugung ergänzt: eine Photovoltaik-Anlage, deren 504 Module rund 100 MWh Strom pro Jahr erzeugen. Für die Abdeckung von Spitzenlasten kauft Tece nur noch Strom, der aus erneuerbaren Quellen stammt. Aus ökologischer, aber auch aus wirtschaftlicher Sicht hat sich der Aufwand für die neue Energiegewinnungslösung gelohnt: Der Primärenergiebedarf für das Gesamtkonzept aus Blockheizkraftwerk und Solarstromerzeugung beträgt rund 5000 MWh. Bei herkömmlicher Energieerzeugung würden dagegen etwa 8500 MWh benötigt, um die gleiche Menge Strom und Wärme bereitzustellen. wm
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