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Aussteller zeigten sich optimistisch

Fachmesse Control: In der Krise ist Qualität wichtiger denn je
Aussteller zeigten sich optimistisch

Hohe Besucherqualität und verhaltener Optimismus – so lautet die Bilanz von Messemacher Paul E. Schall zur 23. Control. Die Fachmesse für Qualitätssicherung konnte in diesem Jahr mit rund 900 Firmen einen neuen Ausstellerrekord erzielen.

Mit Spannung erwartet, mit verhaltenem Optimismus gestartet, in Zufriedenheit geendet – so lautet beim Messeveranstalter Schall die Kurzform für den Verlauf der diesjährigen Control. Die internationale Fachmesse für Qualitätssicherung endete am 8. Mai 2009 in Stuttgart. Während mit 900 Firmen ein neuer Ausstellerrekord erzielt werden konnte, ließ die Zahl der Besucher allerdings merklich nach. Rund 18 900 Messegäste pilgerten an den drei Tagen nach Stuttgart. Das entspricht etwa der Besucherzahl von 1999, als die Control noch in Sinsheim stattfand. Zum Vergleich: Im letzten Jahr wurden in Stuttgart rund 6000 Besucher mehr registriert.

Doch für Messemacher Paul E. Schall steht die Qualität im Vordergrund, nicht die Quantität: „Die Control will das internationale Angebot einem internationalen Fachpublikum zugänglich machen.“ Das ist nach Ansicht von Schall auch im schwierigen Jahr 2009 gelungen, denn die Besucher zeigten sich „äußerst interessiert und entscheidungswillig“. Die gesammelten Ausstellerstimmen ergaben insgesamt ein realistisch-optimistisches Bild ab.
An neuen Produkten hat es wahrlich nicht gemangelt. Der Messtechnik-Spezialist Marposs hat mit dem Produkt i-Wave einen Handgriff mit Funkübertragung vorgestellt. In das neue Modell lassen sich Messköpfe mit M10-, M6– und M3,5-Anschlussgewinde einsetzen. Zu den möglichen Messmitteln zählen unter anderem Bohrungsmessköpfe mit Triebnadelsystem, Handmessgabeln, Handmessringe und Tiefenmessgeräte. Die Handgriffe gibt es in zwei Varianten für Standard-Batterien oder Li-Ionen Akkus. Da sich die Modelle nach Gebrauch automatisch abschalten, wird laut Hersteller eine Batterielebensdauer von mehreren Monaten erreicht. Mit der neuen Wechselkopfaufnahme lassen sich Wechselköpfe in wenigen Sekunden werkzeuglos austauschen. Die ermittelten Messdaten werden über eine Distanz bis zu 10 m an die Anzeigeelektronik übertragen. Die Vorteile für den Anwender liegen auf der Hand: Kein Kabelsalat, kein Kabelbruch. Die Handgriffe sind robust konstruiert und für den Einsatz in der harten Fertigungsumgebung ausgelegt.
Seine kompakten Profilscanner hat Micro-Epsilon um die Serie Scancontrol 2710 erweitert. Die Modelle sind mit einem integrierten Controller ausgestattet. Der Sensor ist eine Komplettlösung für einfache Messaufgaben. So lassen sich Winkel, Stufen und Positionen erkennen und verfolgen. Gleiches ist bei Profilen wie Kleberaupen, Schweißnähten, Nuten und Spalten möglich. Nachdem der Sensor per Software parametriert ist, läuft das System im Standalone-Betrieb und kann direkt mit einer Steuerung verbunden werden. Durch den integrierten Controller kann der Sensor die Datenaufnahme, Profilberechnung und Messwertgenerierung bei vollem Messfeld und voller Auflösung mit 100 Hz vornehmen. Die Profilinformationen werden über eine statische Laserlinie erreicht, die auf die Objektoberfläche projiziert wird. Das reflektierte Licht wird über eine Optik auf eine Sensor-Matrix abgebildet. Der Sensor berechnet aus dem Kamerabild die Profildaten und daraus die relevanten Kennwerte. Die kompakte Ausführung ermöglicht einen flexiblen Einsatz als befestigte Messeinheit oder auch im bewegten Betrieb am Roboter. Zur Konvertierung der Daten in gängige Feldbussysteme ist ein kleines Ausgabemodul für die Hutschienenmontage verfügbar.
Mitutoyo feierte mit dem Koordinatenmessgerät Strato-Apex 9166 eine Weltpremiere auf der Control. Das Modell erweitert als neue Baureihe das Programm des Herstellers und steht für 3D-CNC-Messpräzision. Dabei überzeugt das Gerät mit einer Genauigkeit von MPEE = 0,9 + 0,25 L/100. Dieser Wert wird innerhalb des Modellangebots von Mitutoyo lediglich durch die Geräte der Legex-Spitzenbaureihe übertroffen. Das digitale Antriebssystem erlaubt Verfahrgeschwindigkeiten bis zu 520 mm/s und eine maximale Beschleunigung von 2165 mm/s² beziehungsweise 0,22 g. Zum Einsatz kommen neu entwickelte Glasmaßstäbe mit einer Auflösung von 0,02 µm und einer Nullausdehnung. Das neue Modell ermöglicht das Hochgeschwindigkeitsscannen für Regelgeometrien sowie das Messen von Masterwerkstücken und Lehren – was sich normalerweise ausschließt. Ein weiteres Highlight ist die Vibrationsdämpfung. Dabei werden Bodenvibrationen durch aktiv gesteuerte, schwingungsdämpfende Elemente absorbiert und vom Mess-System ferngehalten. Das Gerät ist eine Lösung vor allem für Messräume mit hohen Anforderungen an die Genauigkeit.
Ebenfalls neu im Programm bei Mitutoyo ist das Koordinatenmesssystem Mach-3A 653 für die fertigungsintegrierte Messung mit hohem Präzisionsanspruch. Die Längenmessabweichung des Modells liegt bei Werten ab 2,5 µm und die Verfahrgeschwindigkeit beträgt maximal 1212 mm/s. Die maximale Beschleunigung gibt der Hersteller mit 11 882 mm/s² oder 0,7 g an. Hochpräzise, staubgeschützte Glasmaßstäbe an allen Achsen und eine voll digitalisierte Servosteuerung gehören ebenfalls zum Leistungsumfang. Im Temperaturbereich von 5 bis 40° C gibt es eine thermische Fehlerkompensation für Messgerät und Werkstück. Ein integrierter Drehtisch mit Indexfunktion sowie eine Betriebszustandsanzeige durch Ampelleuchten gehören ebenfalls zur Grundausstattung.
Mit dem neuen Industrie-Vibrometer IVS-400 von Polytec lassen sich Bauteile und Komponenten in der Produktion berührungslos auf Schwingungsgrenzwerte und der damit zusammenhängenden Geräuschentwicklung testen. Durch direkte Messung des Körperschalls ist keine Schallisolation im Prüfstand notwendig. Ebenso entfallen kosten- und wartungsintensive Zustellmechaniken, wie sie bei berührenden Sensoren notwendig sind. Zudem ist eine spezielle Filtertechnologie in die Hardware des digitalen Laservibrometers integriert. Somit kann praktisch auf jeder technischen Oberfläche sicher gemessen werden – egal, ob es sich dabei um Guss, Aluminium, Kunststoff oder Keramik handelt. Zur Ausstattung gehört eine Datenerfassungs- und Analysesoftware für die Gut/Schlecht-Bewertung nach benutzerspezifischen Kriterien.
Der Messtechnik-Spezialist Renishaw stellte das optische Mess-System Resolute vor, durch das sich neue Dimensionen in der Positioniertechnik eröffnen sollen. Das Produkt ist das erste System, das bei rotativen Systemen eine 27-bit Auflösung bei Drehzahlen von 36000 min/s liefert. Dies bedeutet eine bislang nicht erreichte Auflösung von 1 nm bei Verfahrgeschwindigkeiten bis zu 100 m/s. Das Produkt arbeitet mit einer optischen Einspurtechnik und bietet als Feedback-System eine sofortige Positionsrückmeldung nach dem Einschalten. Damit wird die Referenzfahrt überflüssig. Die Kombination aus Robustheit, hoher Geschwindigkeiten und Auflösung prädestiniert das Modell für den Einsatz in Drehmaschinen und hochpräzisen Linearanwendungen. Das System arbeitet auf der 30-µm-Maßverkörperung mit einer Interpolationsgüte besser als 40 nm und einem Rauschen unter 10 nm. Das Produkt arbeitet nicht mit der konventionellen Technik der Zweispur-Systeme, die empfindlich bei Winkelabweichungen des Lesekopfes reagieren, sondern mit einer einzelnen Spur, die die absolute Position und die Phaseninformation enthält. Daher bietet das System größere Installationstoleranzen, eine einfachere Montage und hohe Zuverlässigkeit. Es sind verschiedene Maßverkörperungen lieferbar. Die Invar-Maßstäbe haben keine thermische Ausdehnung und liefern eine Genauigkeit von 1 µm bei einer Länge von 1 m. Für hohe Genauigkeit an langen Achsen kommt das Edelstahl-System mit einer Genauigkeit von 4 µm über 5 m Länge zum Einsatz. Für die schnelle und einfache Installation steht ein RTLA-Maßband mit einer Genauigkeit von 5 µm zur Verfügung. Der Lesekopf besitzt einen Sensor, der bei Temperaturen über 80 °C ein Alarmsignal generiert.
Der Messtechnik-Spezialist Wenzel stellte in Stuttgart erstmalig eine integrierte CT-Workstation (CT = Computertomographie) für die industrielle Anwendung vor. Mit der Lösung können 3D-Messungen von inneren und äußeren Strukturen berührungslos durchgeführt werden. Dies ermöglicht zerstörungsfreie und zeitsparende Anwendungen in vielen Unternehmensbereichen, beispielsweise in der Qualitätskontrolle, in der Prüftechnik und im Reverse Engineering. Bei der Neuentwicklung hat Wenzel Wert darauf gelegt, dass diese richtungweisende Technik auch für mittelständische Unternehmen bezahlbar ist. Ein Highlight des Systems ist die Leistungsfähigkeit und Bedienbarkeit der Applikationssoftware. So wurde ein Datenerfassungs-Programm für die optimierte Aufnahme der Durchstrahlungsbilder und eine Rekonstruktionssoftware für die Berechnung der 3D-Voxeldaten entwickelt. Mit der Mess-Software Metrosoft Quartis können die erfassten Daten messtechnisch ausgewertet werden. Die Teileoberflächen sind ganzheitlich verfügbar. Dadurch lassen sich alle Konturen und Flächen im Bauteil auswerten. Dies beinhaltet insbesondere auch die inneren Strukturen, die nun zerstörungsfrei und berührungslos erfasst werden können. Die hohe Auflösung ermöglicht zudem eine sichere Beurteilung der Ergebnisse. Bei Bemusterungen von Bauteilen lässt sich mit dem Verfahren viel Zeit sparen. Zielgruppe für diesen Anlagentyp sind Unternehmen, die kleine und mittlere Teile aus den Bereichen Kunststoff, Verbundwerkstoffe, Keramik, Aluminium und Magnesium mess- und prüftechnisch untersuchen und auswerten müssen.
Den Tastschnittsensor Contour Probe WCP hat der Hersteller Werth pünktlich zur Control komplett überarbeitet und in sein Magnetwechselsystem integriert. Ein neues Führungssystem erlaubt nun das Scannen in allen Achsen ohne Vorzugsrichtung mit Tastnadelradien bis zu 2µm. Der Sensor arbeitet in Kombination mit dem Werth Laser Probe, der die Auslenkung der Tastspitze kontinuierlich erfasst. Der WCP kann komfortabel über eine Parkstation ein- und ausgewechselt werden. Aufgaben, die bisher durch Tastschnittgeräte (auch Konturographen genannt) gelöst wurden, können dank des den Contour Probe nun von Multisensor-Koordinatenmessgeräten mit übernommen werden. Der Tastschnittsensor ermöglicht erstmals eine taktile Konturmessung in definierten Werkstückkoordinaten. Das Gerät kann auch zur Kalibrierung von Laserkonturmessungen eingesetzt werden. Eine umfangreiche Palette verschiedener Tastspitzen steht zur Verfügung.
Mit der Vacuum-Disc hat Witte ein Produkt zum Befestigen von mobilen Messarmen vorgestellt. Durch spezielle Adapter können Messarme nahezu aller Fabrikate auf dem Vakuum-Teller autark, also ohne Energie-Versorgungsleitungen, zum Einsatz kommen. Normal werden Messarme auf Grundplatten oder Gestellen mechanisch befestigt. Häufig werden die mobilen Arme auch mit Magnetadaptern versehen, damit sie auf Stahlplatten positioniert werden können. Mit dem neuen Vakuumteller ergeben sich flexiblere Möglichkeiten. Messarme können jetzt auf nahezu allen Grundflächen eingesetzt werden. Diese müssen lediglich einen Durchmesser von mindestens 300 mm haben. Durch eine ringförmige, äußere Abdichtung und eine 3-Punkt-Auflage zur Geometrieanpassung wird der Einsatz auch auf stark gewölbten Grundflächen in sämtlichen Lagen möglich. Sogar der Einsatz über Kopf ist laut Hersteller möglich. Die Vakuumerzeugung erfolgt über eine batteriebetriebene Pumpe. Ein regelmäßiges Nachpumpen des Vakuums während des Einsatzes sorgt für die zuverlässige Standfestigkeit. Betriebsvakuum und Batteriezustand werden überwacht.
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