Mit dem Portal-Messgerät MMZ von Zeiss prüft Siemens Mechanical Drives die Qualität seiner Getriebeteile für Windkraftanlagen. So lassen sich gute Laufeigenschaften und ein hoher Wirkungsgrad sicherstellen.
Eine Windkraftanlage soll über den gesamten Lebenszyklus mit hohem Wirkungsgrad Windenergie in elektrische Energie umwandeln. Dazu müssen die Maß-, Form- und Lagetoleranzen bei der Fertigung der beweglichen Komponenten zuverlässig eingehalten werden. Das gilt vor allem für Planetenträger und Gehäuse von Planetengetrieben. Die Achsabstände müssen passen und die Achsenfluchten parallel liegen. Nur dann ergeben sich entsprechend gute Laufeigenschaften bei hohem Wirkungsgrad.
Siemens Mechanical Drives ist einer der führenden Anbieter von Systemen und Komponenten für die mechanische Antriebstechnik im mittleren und hohen Drehmomentbereich. Die Unternehmenseinheit mit Sitz in Bocholt fertigt komplexe Großbauteile wie beispielsweise Großgehäuse und Planetenträger. Diese kommen unter anderem auch bei Windgetrieben zum Einsatz.
Um die Fertigungsprozesse zu verbessern und somit die Bauteilqualität zu sichern ist eine zuverlässige Messtechnik notwendig. „Wir setzen auf hohe Qualität in der Fertigung“, betont Frank Howestädt, zuständig für Qualitätssicherung Messtechnik bei Mechanical Drives. „Nur so können wir die Lebensdauer unserer Produkte gewährleisten. Die Fertigung ist dabei direkt von der Messtechnik abhängig.“ Bei Siemens Mechanical Drives sind Portal-Messgeräte des Herstellers Zeiss im Einsatz, die die speziellen Ansprüche der Bocholter beim Bau von Windkraftanlagen erfüllen. „Weitere Portal-Messgeräte kommen an verschiedenen Standorten weltweit bei der Maß-, Form- und Lagemessung zum Einsatz“, ergänzt Frank Howestädt.
Die Messgeräte der MMZ-Reihe sind für das Messen großer Teile konzipiert. Dabei kann es sich um prismatische und runde Teile, aber auch um Freiformflächen handeln. „Die Modelle liefern reproduzierbare Messergebnisse in kurzer Zeit, da Messgerät und Software aufeinander abgestimmt sind“, weiß Howestädt. Die Messgeräte MMZ-T haben einen integrierten Messtisch. Die Baureihe MMZ-G nimmt Teile ebenerdig und mit Aufspannplatte auf. Zuführsysteme verringern die Nebenzeiten.
Die Portal-Messgeräte MMZ verfügen über die Genauigkeit, die bei Siemens Mechanical Drives gefordert ist. So liegt beim Modell MMZ G 2000 die Längenmessabweichung bei 2,8 + L/400 µm. Zeiss bietet das Modell MMZ-G mit Messvolumen bis zu 4000 x 8000 x 4000 mm an und entspricht damit dem Trend zu immer größeren Teilen. Mit Drehtisch sind Messungen an zylindrischen Teilen und Zahnrädern auch mit der vollen rechnerischen Kompensation der Exzenter- und Taumelbewegung möglich. Wahlweise stehen Drehtische bis 2000 mm Durchmesser und 8 t Tragfähigkeit zur Verfügung. Mit dem zusätzlichen Software-Paket lassen sich Verzahnungen auch ohne Drehtisch messen. Mit der CAD-basierten Messsoftware Calypso und der so genannten Vast-Technologie von Zeiss werden die Messprozesse zusätzlich optimiert. In einer Messung lassen sich Form, Maß und Lage von Bauteilen prüfen. Zudem lässt sich die Rundheit von Teilen checken. Der Vast-Navigator ist speziell für die Formmessung an Teilen mit weit innen liegenden Merkmalen konzipiert. Mit dem aktiven Scanning-Messkopf „Vast Gold“ lassen sich Verlängerungen bis zu 1000 mm nutzen, um auch tief liegende Geometrieelemente zu erreichen. Damit ist diese Technik für komplexe Teilegeometrien und automatisierte CNC-Messabläufe geeignet. Sind Merkmale in verschiedenen Orientierungen und Positionen zu prüfen, erhöht das rastende Dreh-Schwenk-Gelenk RDS zusätzlich die Messeffizienz, denn es bietet über 20 000 Tasterpositionen in 2,5-Grad-Schritten.
Uwe Böttger uwe.boettger@konradin.de
Messgerät und Software sind aufeinander abgestimmt
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