Servicerobotik | Der Care-O-bot 4 wurde vom Fraunhofer IPA in Stuttgart entwickelt und wird vom Spezialisten für Spanntechnik und Greifsysteme Schunk in Halle 17 auf dem Stand E28 präsentiert. Modular aufgebaut bietet das Modell verschiedene Konfigurationen und Einsatzszenarien.
Der neue Star in der Servicerobotik besitzt einen hohen Standardisierungsgrad. Armgelenke und die Ein-Finger-Hand des Modells stammen aus dem Modulprogramm für mobile Greifsysteme von Schunk. Die Komponenten lassen sich in industriellen Anwendungen ebenso einsetzen wie in Mess- und Prüfapplikationen oder in Assistenz-Systemen, die Menschen im Alltag unterstützen.
Während bei den Vorgängern noch Grundlagen wie Objekterkennung oder sichere Navigation im Vordergrund standen, ist jetzt ein wichtiger Schritt in Richtung Kommerzialisierung gelungen. Die vierte Generation ist nicht nur agiler, vielseitiger und charmanter als seine Vorgänger. Es kamen auch kostendämpfende Konstruktionsprinzipien zum Einsatz. So besteht ein Großteil des inneren Aufbaus aus Blechfaltkonstruktionen, die bereits bei geringen Stückzahlen kostengünstig zu fertigen sind.
Durch das modulare Konzept sind verschiedene Konfigurationen möglich. So kann man zum Beispiel auf einen Arm verzichten oder sogar beide Arme weglassen. Standardisierte Module werden als Armgelenke eingesetzt und ließen sich dank der kompakten Kugelform leicht integrieren. Die komplette Steuer- und Regelelektronik ist bei diesen Komponenten bereits in die Gelenkantriebe integriert. Position, Geschwindigkeit und Drehmoment lassen sich flexibel regeln. Da die Versorgungsleitungen für Greifer und Tools komplett im Innern der Arme verlaufen, entfallen störende und fehleranfällige Kabel an der Peripherie. Konsequenter Leichtbau und Torquemotoren sichern einen geringen Energieverbrauch. Das zahlt sich bei Akkubetrieb in Form langer Laufzeiten aus und ermöglicht die Verwendung kleinformatiger Batterien.
Die aufwendigen Kugelgelenke in Hals und Hüfte sowie viele der Sensoren sind optional. Geht es nur um das Servieren von Getränken, könnte man auch eine Hand durch ein Tablett ersetzen oder nur die mobile Basis als Servier- und Transportwagen nutzen. Die gezielte Anpassung an die jeweiligen Aufgaben schafft kostengünstige Lösungen. Viel Wert haben die Entwickler auch auf eine einfache Handhabung gelegt. Denn Nutzer sind nur dann bereit, sich von einem Roboter helfen zu lassen, wenn sie damit problemlos umgehen können. Über eine leicht zugängliche Interaktionsfläche am Kopf lässt sich das Modell intuitiv bedienen. Natürlich kann man mit dem Roboter auch durch Worte oder Gesten in Dialog treten. Kameras und Mikrofone sorgen dafür, dass Sprache, Personen und Gesten erkannt werden. Dabei gibt das Modell durch Nicken oder Kopfschütteln klar zu verstehen, ob er die Botschaft verstanden hat. (ub) •
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