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Roboter folgt der Bewegung der Abkantpresse

Fanuc will mit 24-h-Service und neuen Konzepten Kunden gewinnen
Roboter folgt der Bewegung der Abkantpresse

Fanuc Robotics baut sein Servicenetz in Europa aus, um Kunden zu binden. Mit einem System zur Automatisierung von Pressen sollen neue gewonnen werden.

Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Preuß – thomas.preuss@konradin.de

Wenn Produkte aus den Hochlohnländern Deutschland und Japan am Markt bestehen sollen, müssen die Hersteller weiter automatisieren“, sagt Michael Knaf. „Das ist natürlich gut für uns.“ Dennoch, so setzt der Geschäftsführer der Fanuc Robotics Deutschland GmbH in Neuhausen hinzu, „müssen wir noch schneller, besser und günstiger werden.“
Zuwachsraten erwartet der Manager vor allem in der Verpackungsindustrie. Bislang erzielt Fanuc in dieser Branche einen Umsatzanteil von etwa 16 %. Weil der Handel immer mehr Paletten mit bunt gemischten Produkten kommissionieren müsse, werde er zukünftig an Robotern nicht mehr vorbeikommen.
Gut die Hälfte des Umsatzes machen die Schwaben derweil in der Automobilindustrie. Das ist Chance und Risiko zugleich: 1999 investierten die Autohersteller kaum in Roboter, Fanuc verkaufte nur 475 Maschinen. 2000 und 2001 wendete sich das Blatt, die Stückzahlen verdoppelten sich auf rund 900. Weltweit setzte Fanuc Ltd. im zurückliegenden Geschäftsjahr 9342 Roboter ab und erlöste 2,3 Mrd. Euro.
Um Marktanteile zu sichern, soll in Europa das Netzwerk der Systempartner erweitert werden. Damit wolle man vor allem neue Kunden gewinnen. Und damit, dass die Stützpunkte einen 24-h-Service an 365 Tagen im Jahr bieten.
Interesse bei neuen und alten Kunden könnte Fanuc mit einem System zum Automatisieren von Abkantpressen wecken. Solche Maschinen mit Robotern zu beschicken, hat bislang vor allem Programmierer stundenlang beschäftigt. Ein Sensor und eine Software sollen diese zeitraubende Arbeit nun vereinfachen und die Automatisierung wirtschaftlicher machen. Bislang werde an solchen Pressen noch manuell bedient, oder es würden Roboter mit gehörigem Programmieraufwand eingesetzt, weiß Michael Knaf. In beiden Fällen sei es ein einfaches Rechen-exempel, in welcher Zeit sich eine Automatisierung amortisiere.
Das vom italienischen Fanuc-Systempartner Starmatik s.r.l. Automazioni, Nervesa Della Battaglia, entwickelte Konzept Press Bending soll Berührungsängste abbauen. Der Roboter, der das Blech während des Biegevorgangs festhält, folgt einfach der Bewegung des Teiles. Das senkt die Nebenzeiten. Es ließe sich zwar auch konventionell, aber nur mit hohem Aufwand programmieren.
„Dahinter steckt eine pfiffige Nutzung der Software-Funktionalität Line Tracking und die Fähigkeit unserer Steuerung, die Maschinen schnell auf Fremdbewegungen zu synchronisieren“, erklärt Knaf. Das Modul Line Tracking wurde ursprünglich für die Synchronisation von Roboter und Transportband entwickelt. Im neuen Softwaremodul nutzten die Entwickler die bewährten Algorithmen: Gemessen wird die lineare Bewegung des Messers der Abkantpresse. Ein Sensor erfasst die Geschwindigkeit. Die RJ-3i-Steuerung verarbeitet das Signal und regelt die Bewegung des Roboters. Dessen Programmierung beschränkt sich im Wesentlichen auf die Start- und Endpunkte der einzelnen Arbeitsschritte. Die Geschwindigkeit des Pressbalkens spielt für die Programmierung des Roboters keine Rolle.
Zentrales Element der Biegezelle ist der Roboter R-2000i. Sein Bewegungsradius beträgt 2650 mm, bei einem Überschlag nach rückwärts gut 1900 mm. Die Peripherie kann der Anwender frei wählen. Wegen der einfachen Kombination von Sensor und Line Tracking lässt sich das Konzept mit jeder handelsüblichen Abkantpresse realisieren.
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