500-kg-Roboter und Schnell-Picker zogen Besucher an die Stände. Wichtiger ist für die Kunden aber, was sie darüber hinaus fürs Geld bekommen: Service, Simulationstools, gute Finanzierungsmöglichkeiten oder neue Sicherheitskonzepte.
Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Preuß
Welchen Roboter Sie heute kaufen, ist fast zweitrangig“, sagt Norbert Cottone, Gruppenleiter Robotik beim Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart. „Wichtiger ist, was Ihnen der Anbieter an Support oder an Zusatzfunktionen zur Verfügung stellt.“ Die Hersteller scheinen den Ruf gehört zu haben.
Die Dortmunder Adept Technology GmbH beispielsweise zeigte den Besuchern erstmals auf einer Hannover Messe ihr komplettes Produktspektrum, das von kleinen Linearachsen über Scara-Systeme mit vier Achsen bis zu 6-Achsen-Knickarmrobotern reicht. Mit diesem Auftritt wollen sich die Westfalen als Komplettanbieter im Gedächtnis der Anwender verankern.
Bei der Augsburger Kuka Roboter GmbH lautete das Schlagwort „Customer Support“. Für die Bayern zählen dazu fundierte Anwendungsberatung, Unterstützung bei der Inbetriebnahme, individuelle Softwareentwicklung, Offline-Simulation und -Programmierung oder das Anpassen von Maschinendaten und Bedienoberflächen an spezielle Einsatzfälle.
Auch die ABB Flexible Automation GmbH, Friedberg, steht dem Wettbewerb nicht nach. Das Unternehmen bietet in Flex-Rent nun ein Paket für Hardware, Installation, Service, Versicherung und Finanzierung robotergestützter Automation an. Der Kunde entlastet seine Bilanz durch feste Leasingraten. Das Angebot bezieht sich auch auf die Software und schließt Installation, Service und einen Wartungsvertrag mit jeweils neuestem Update ein. Daneben bieten die Hessen auch für das Ersatzteilmanagement alternative Finanzierungsmöglichkeiten: Der Kunde least ein individuelles Ersatzteilpaket und entnimmt Teile nach Bedarf, ABB füllt das Lager wieder auf. Bezahlt werden nur die genutzten Teile.
Einen Novum im Robotermarkt stellte die Obernburger Reis GmbH & Co. Maschinenfabrik auf der Messe vor: die frei konfigurierbare Sicherheitssteuerung Safety-Controller. Damit lässt sich ein Industrieroboter jenseits elektrischer und mechanischer Maßnahmen in der Bewegungsfreiheit eingrenzen, um Personen zu schützen. Der Safety-Controller, der zusätzlich zur Robotersteuerung eingesetzt wird, überwacht die aktuelle Position oder Bewegung des Roboters. Dies gelingt, weil der Controller aus den Achsstellungen des Roboters die kartesische Position des Werkzeugflansches im Arbeitsraum berechnen kann. Bei einem inkonsistenten Zustand setzt er die Anlage still. Der Anwender kann auf weitere Sicherheitskomponenten verzichten.
Einige Überwachungsfunktionen des Safety-Controllers:
– Kartesische Schutzzonen: Durch einfaches Einlernen können Schutzzonen definiert werden, innerhalb derer sich der Roboter bewegen, oder solche, in die er nicht eindringen darf.
– Achsenspezifische Bereichsüberwachung: Peripherie- oder Roboterachsen können in ihrem Bewegungsraum eingeschränkt und überwacht werden.
– Geschwindigkeitsüberwachung: Das Roboterwerkzeug kann, ebenso wie jede Achse, auf eine maximale Geschwindigkeitsgrenze überwacht werden. Wird diese überschritten, erfolgt ein Stillsetzen der Anlage.
Neuer Anbieter: Isel verkauft jetzt auch Roboter
Mit einem Querschnitt der Palette an Industrierobotern des koreanischen Herstellers Samsung stellte sich die Isel Automation KG, Eichenzell, mit ihrem Geschäftsbereich Robotik in Hannover erstmals auf dem deutschen Markt vor. Das Unternehmen bietet kartesische Roboter als 1-, 2-, 3- und 4-Achser für Nutzlasten bis 20 kg, Wiederholgenauigkeiten bis ± 0,02 mm und Verfahrgeschwindigkeiten bis 1,4 m/s an. Dazu kommen Scaras mit Taktzeiten von bis zu 0,6 s und einer Präzision bis ± 0,03 mm, Palettierroboter sowie Knickarm-Roboter mit fünf oder sechs Achsen mit Nutzlasten von jeweils maximal 120 kg.
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