Mit den Prognosen konnte die Realität nicht mithalten. Dennoch setzten die deutschen Robotik- und Automationshersteller 2001 fast 11 % mehr um als im Vorjahr.
Die 200 Mitglieder des Fachverbands Robotik + Automation im VDMA, Frankfurt/M., haben kein schlechtes Jahr hinter sich: Um 10,6 % legte ihr Umsatz zu, auf 6,2 Mrd. Euro im vergangenen Jahr. „Damit sind wir hinter unserer vor einem Jahr aufgestellten Prognose von 15 Prozent zurückgeblieben“, bekannte Stefan Müller, Vorsitzender des Fachverbandes und Geschäftsführer der Kuka Roboter GmbH in Augsburg, anlässlich der Hannover Messe. Schuld gab er dem „fulminanten Auftragseingang“ zum Zeitpunkt der damaligen Prognose, der sich im zweiten Quartal aber schon abschwächte, sowie der weltwirtschaftlichen Lage im weiteren Jahresverlauf. Müller machte gleichwohl ein „herausragendes Ergebnis“ geltend, schließlich sei die Investitionsgüterindustrie 2001 um 3 % gewachsen.
Einen ersten Hoffnungsschimmer sieht der Experte für dieses Jahr, dennoch bleibt der VDMA bescheiden: Die Prognose für die Branche stellte Müller bei einem Plus von 5 % auf 6,5 Mrd. Euro für 2002 auf.
Der Umsatz der Hersteller von Robotersystemen hat um 10,3 % auf 1,8 Mrd. Euro zugelegt, vor allem weil die Automobilindustrie als bedeutendster Anwender von Robotern weitgehend an ihren Investitionsplänen festgehalten habe. Gleichwohl sei beispielsweise das Geschäft rund um Halbleiter und Leiterplatten – vor allem Scara-Roboter werden dort zum Handling eingesetzt – regelrecht eingebrochen: „In den USA um 80 Prozent!“ Insgesamt wurden in Deutschland 2001 rund 12500 neue Roboter installiert, so dass hierzulande nun über 121000 Maschinen aktiv sind. Die Tatsache, dass in der gesamten Europäischen Union erst 200000 Roboter arbeiten – etwa 30000 wurden 2001 neu eingerichtet -, verdeutlicht die Bedeutung des deutschen Marktes.
Bei der Montage- und Handhabungstechnik sind Zuwächse von 9,8 % auf 3,7 Mrd. Euro zu verzeichnen, und die industrielle Bildverarbeitung legte gar um 16 % auf 650 Mio. Euro. tp
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