Medizintechnik | Hand aufs Herz: Würden Sie sich bei Rückenschmerzen von einem Roboter durchkneten lassen? Die Jury des Robotics Award hatte da auch gewisse Vorbehalte, aber den Sprung in die Top 10 hat die außergewöhnliche Robotik-Lösung allemal geschafft.
Früher oder später landen wir alle mal auf der Pritsche des Physiotherapeuten – sei es nach einer Operation, einer Verletzung oder einem Unfall. Durch die gezielte Behandlung von Muskeln, Sehnen und Gelenken wird uns der Schmerz genommen und die Beweglichkeit wieder gegeben. Die Therapie besteht aus verschiedenen Prozeduren, die sich zum Teil täglich über mehrere Wochen wiederholen. Traditionell wird die Behandlung von einem geschulten Physiotherapeuten durchgeführt – bis jetzt.
CBot heißt der mit Kameras ausgestattete Roboter, der automatisch eine Reihe von physiotherapeutischen Behandlungen durchführen kann. Entwickelt wurde das System von dem Unternehmen Robotics SA mit Sitz im nordspanischen Oviedo. Der Zusatz SA steht für „Special Applications“ – und diese Anwendung ist in der Tat etwas speziell. Der Patient erhält die Diagnose wie gehabt vom Therapeuten. Der programmiert aber auch gleich den Roboter über ein Touch-Screen und eine eigens entwickelte Software.
Das Modell wurde speziell für die Behandlung von Rückenleiden entwickelt, denn die können viele Ursachen haben und kommen entsprechend häufig vor. Das Basismodell stammt vom Robotik-Spezialisten Universal Robots und ist mit zugeschnittenen Greifern ausgestattet. Für die unterschiedlichen Anwendungen stehen spezielle Endeffektoren zur Verfügung, die der Greifer auswählen und wechseln kann. An die Sicherheitsfeatures für die Mensch-Maschine-Interaktion haben die spanischen Spezialisten natürlich auch gedacht. Zu Beginn der Sitzung identifiziert sich der Patient über einen RFID-Chip und die Krankendaten werden geladen. Danach legt er sich entspannt auf den Bauch und CBot startet sein Programm. (ub) •
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