Mit einer Fläche von knapp 1 km², 19 Antennen und einer Bandbreite von 10 Gbit pro Sekunde ist das größte 5 G-Forschungsnetz in Europa in Form des 5 G-Industry Campus Europe in Aachen seit dem 12. Mai in Betrieb.
Das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderte Netz am RWTH-Aachen-Campus verbindet das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT, das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, das Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen sowie zukünftig noch weitere Institute der Hochschule mit dem neuen Mobilfunkstandard. Gemeinsam können die Partner am 5 G-Industry Campus Europe nun die Einsatzgebiete von 5 G in der industriellen Anwendung ausführlich erforschen und erproben.
Lizenzzuteilung für 5G-Campus im März
Im März dieses Jahres wurde dem 5 G-Industry Campus Europe eine erste 5 G-Lizenz im Bereich 3,7 bis 3,8 GHz zugeteilt. Mit den Projektpartnern von WZL und FIR wird das Fraunhofer IPT in den kommenden drei Jahren Anwendungen und Lösungen für eine digitalisierte und vernetze Produktion entwickeln und umsetzen. Partner für den Aufbau der 5 G-Infrastruktur ist der Mobilfunknetzausrüster Ericsson sowie das IT-Center der RWTH Aachen.
„Wir freuen uns, dass aus einer gemeinsam präsentierten Idee auf der Hannover Messe 2019 jetzt Realität wird, und dass mit dem 5 G-Industry Campus Europe weltweit ein einzigartiges Ökosystem zur Forschung, Entwicklung und Anpassung von 5 G-Technologien für die Industrie 4.0 entsteht“, erläutert Jan-Peter Meyer-Kahlen, Leiter des Ericsson ICT Development Center Eurolab in Herzogenrath bei Aachen.
Ausführliche Tests zum Einsatz von 5G
Ein weiteres Ziel der Aachener Wissenschaftler ist es, den Einsatz moderner Edge-Cloud-Systeme zur schnellen Datenerarbeitung zu testen, um weitere Potenziale von 5 G für eine vollständig vernetzte und adaptive Produktion auszuschöpfen.
„Durch das intelligente Zusammenspiel des 5 G-Netzes und lokalen Edge-Cloud-Systemen sind wir in der Lage, durchgängige Echtzeit-Anwendungen auf eine skalierbare Weise umzusetzen – vom Sensor bis in die Cloud. Damit entsteht in Aachen ein einmaliges Ökosystem, in dem sich zukunftsweisende Konzepte und Architekturen, wie zum Beispiel Prozessanalysen in Echtzeit oder Closed-Loop-Anwendungen, ganzheitlich umsetzen und validieren lassen“, erklärt Sven Jung, der den Aufbau auf technischer Seite leitet.
5G-Forschung in Deutschland vorantreiben
Der 5 G-Industry Campus Europe wird in einem mit rund 6 Mio. Euro geförderten Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aufgebaut und zielt unmittelbar auf die Einführung des neuen Mobilfunkstandards in der produzierenden Industrie. „Mit dem 5 G-Industry Campus Europe haben wir das größte 5 G-Forschungsnetz Europas geschaffen. Es soll uns dabei helfen, 5 G-Forschung und Industrie 4.0 zu vernetzen. Ich bin fest davon überzeugt, dass Projekte wie dieses die Zukunft der deutschen Industrie sind“, so Bundesminister Andreas Scheuer.
Interessierte Unternehmen und Forschungspartner, die sich informieren oder beteiligen möchten, können das Konsortium online kontaktieren via: www.5G-Industry-Campus.com
Projektkonsortium im Überblick
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT, Aachen (Projektleitung)
Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) e. V. an der RWTH Aachen
Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen
IT-Center der RWTH Aachen
Das Forschungsprojekt „5 G-Industry Campus Europe“ wird für drei Jahre durch Mittel des BMVI gefördert.
Kontakt:
Ericsson
Prinzenallee 21
40549 Düsseldorf
Tel.: +49211534 1157
www.ericsson.com