Der neue Mobilfunkstandard 5G wird die industrielle Fertigung spürbar verändern. Er ermöglicht die bedarfsgerechte Vernetzung mit hoher Bandbreite, niedriger Latenz und hoher Verbindungsanzahl – und schafft so die Grundlage für Industrie 4.0 sowie das Internet der Dinge. In Baden-Württemberg gibt es bereits vier 5G-Testumgebungen. In Karlsruhe kommt nun eine weitere hinzu. Jede der Testumgebungen stehen KMU offen, um den neuen Mobilfunkstandard gemeinsam mit Forschungseinrichtungen zu erproben sowie Produkt- und Geschäftsideen zu entwickeln, die ohne 5G nicht möglich wären.
Das Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA hat für den Aufbau der neuen Testumgebung in Karlsruhe 900.000 Euro vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg bekommen. An der Einrichtung sind zudem die Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie PAMB des Fraunhofer IPA, das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, das Reutlinger Zentrum Industrie 4.0, das Centrum für Digitalisierung, Führung und Nachhaltigkeit Schwarzwald (kurz: Campus Schwarzwald) in Freudenstadt und auch das wbk Institut für Produktionstechnik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) beteiligt, das am 21. April mit dem Aufbau begonnen hat.
5G-Testumgebungen mit fünf verschiedenen Forschungsschwerpunkten
Die neue Testumgebung in Karlsruhe soll Fragestellungen rund um Predictive Maintenance von Maschinen und der dafür nötigen Auswertung von Daten durch intelligente Algorithmen beleuchten. Weitere Forschungsschwerpunkteliegen beispielsweise in der Lokalisierung von Betriebsmitteln, Augmented-Reality-Brillen und der Interaktion von Mensch und Maschine.
Jede Testumgebung widmet sich anderen Forschungsthemen. So konzentriert sich in Stuttgart das Fraunhofer IPA auf Potenziale von 5G für Fabriken und Produktionssysteme. Das Fraunhofer IAO beschäftigt sich mit Smart Services und Smart Products. In Freudenstadt legt der Campus Schwarzwald den Fokus auf Fragestellungen rund um die Produktion. Hier stehen der Maschinenbau und die Fertigungsindustrie im Mittelpunkt. Am Reutlinger Zentrum Industrie 4.0 stehen Logistik und die Informationsbereitstellung im Fokus. In Mannheim untersucht die Projektgruppe für Automatisierung in Medizin und Biotechnologie PAMB, welche Möglichkeiten 5G Kliniken und medizinischen Labors eröffnet.
Bewerbung um Quick Checks ab sofort möglich
Ab sofort ist die Bewerbung um gemeinsame Projekte in der neuen 5G-Testumgebung möglich. Dabei prüfen die Wissenschaftler von den Unternehmen eingereichte Produkt- und Geschäftsideen auf ihre Machbarkeit. Danach kann die weitere Zusammenarbeit in Form eines sogenannten Exploring Projects erfolgen. Hier wird gemeinsam mit den Unternehmen ein Konzept entworfen, prototypisch implementiert und im 5G-Netz einer der fünf Testumgebungen erprobt. Die Aufwände der Forschungseinrichtungen für Quick Checks und Exploring Projects werden aus den Mitteln des Transferzentrums 5G4KMU finanziert, sodass teilnehmenden Unternehmen keine Fremdkosten entstehen. Weitere Infos zur Bewerbung gibt es unter: 5g4kmu.de/working-together
Kontakt:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Nobelstr. 12
70569 Stuttgart
E-Mail: info@zv.fraunhofer.de
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