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Cebit wird eingestellt

Aus für die einst weltgrößte Computershow
Cebit wird eingestellt

Cebit wird eingestellt
Auch Konzeptänderung und Verlagerung in den Sommer konnten die Cebit nicht vor dem Aus bewahren. Bild: Deutsche Messe

Zur Jahrtausendwende strömten noch 800.000 Besucher in den Messehallen in Hannover. Jetzt ist das einstige „Mekka“ für Fans von Computern, Internet und Telekommunikation Geschichte. Angesichts rückläufiger Flächenbuchungen für die für Ende Juni 2019 geplante Cebit bereinigt die Deutsche Messe AG laut eigenen Angaben ihr Veranstaltungsportfolio. Die industrienahen Digitalthemen der Cebit werden in der Hannover Messe weitergeführt, für die übrigen Themenfelder der Cebit sollen inhaltlich spitze Fachveranstaltungen entwickelt werden, die sich gezielt an Entscheider ausgewählter Branchen richten, so der Veranstalter.

Die technologische Entwicklung der vergangenen Jahre habe gezeigt, dass eine Horizontalmesse wie die Cebit in der digitalen Wirtschaft zunehmend auf rückläufige Nachfrage stoße, so der Veranstalter. Da die Innovationsschritte durch die Digitalisierung vor allem in den Anwendungsbranchen greifen, sei Digitalisierung bei nahezu allen Branchenfachmessen das beherrschende Thema. Dies beeinflusse die Messepolitik der Unternehmen, die zu den klassischen Kernausstellern der Cebit gehörten. Sie würden immer häufiger die Branchenmessen der Anwender als Plattform für Geschäftsanbahnung nutzen, heißt es aus Hannover.

„Die deutsche Wirtschaft hat in den vergangenen Jahren immer wieder über die thematische Überschneidung von Hannover Messe und Cebit diskutiert. Wir werden daher die Themen überführen, die inhaltlich zur klaren Ausrichtung der Hannover Messe passen“, sagte Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG. In den nächsten Wochen werde zudem intensiv mit dem Digital-Markt geprüft, welche Themen Potenzial für fokussierte Fachmessen aufweisen.

Das neue Konzept der Cebit hat auf den Dreiklang aus Messe, Konferenz und Festival gesetzt. Doch auch dies konnte den Abwärtstrends der Besucherzahlen nicht stoppen. Da auch der Negativtrend bei den Flächenbuchungen über alle Themensegmente hinweg nicht aufgehalten werden konnte, werde die Cebit künftig nicht mehr ausgerichtet, argumentiert der Veranstalter.

Im Zuge dessen bat der Deutsche Messe-Vorstand Oliver Frese das Aufsichtsratspräsidium um Entbindung von seinen Aufgaben zum Jahresende. Das Gremium gab diesem Ersuchen statt. „Wir nehmen die Entscheidung von Herrn Frese mit Bedauern und Respekt zur Kenntnis. Es ist sehr bedauerlich, einen so erfahrenen Messemacher und Vorstand zu verlieren. Frese hat sich bei der Deutschen Messe viele Jahre für das Veranstaltungsportfolio verdient gemacht, zuletzt als für die Cebit verantwortlicher Vorstand“, sagte der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann. „Gerade mit dem neuen Konzept der Cebit hat Frese Mut, Innovationskraft und Pioniergeist bewiesen. Der weitere Nachfragerückgang bei der neuen Cebit ist umso bedauerlicher, gleichzeitig zeigt er aber auch, dass die Cebit- Idee in der gesamten Wirtschaft angekommen ist und aufgenommen wurde. Die in ihr repräsentierten Themen wie etwa Digitalisierung und Künstliche Intelligenz werden inzwischen als Querschnittsaufgabe wahrgenommen – was auch ein Erfolg der Cebit ist.“

Die Bedeutung der Cebit im Veranstaltungsportfolio und im wirtschaftlichen Ergebnis hatte sich bereits in den vergangenen Jahren relativiert. „Wir haben durch viele andere starke Veranstaltungen und das stringente Wachstum im Auslandsgeschäft die Deutsche Messe als Unternehmen sicher und solide aufgestellt“, sagte Köckler. Die Marke Cebit soll bei den Veranstaltungen im Ausland weiter genutzt werden.

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