Im deutschen Mittelstand ist die Stimmung so gut wie nie zuvor. 92 % der mittelständischen Unternehmen bewerten ihre aktuelle Lage mit „gut“ oder „sehr gut“. Dies geht aus der gemeinsamen Studie Mittelstand im Mittelpunkt des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und der DZ Bank hervor.
Uwe Berghaus, Firmenkundenvorstand der DZ Bank, erklärt: „Während sich das Ifo-Geschäftsklima seit Ende des vergangenen Jahres mehrmals in Folge verschlechterte, scheint der Mittelstand auf die ersten Anzeichen einer leichten globalen Konjunkturabkühlung nicht unmittelbar negativ zu reagieren.“ Grund hierfür sei eine stabile Binnennachfrage, die den inlandsorientierten Mittelständlern zugute kommt.
Von geo- und handelspolitischen Risiken kaum beeindruckt, bereiten dem Mittelstand derzeit allenfalls der Fachkräftemangel und die Bürokratie größere Sorgen. Hier geben 78 % der 1500 befragten Inhaber, Geschäftsführer und leitenden Angestellten an, fehlende Fachkräfte seien eine Herausforderung. 71 % der Befragten bereitet die Bürokratie Probleme und 48 % sorgen sich um Lohn- und Gehaltskosten.
Mit der Unternehmensgröße steigt jedoch der Optimismus, mit dem die aktuelle Geschäftslage und die kommenden sechs Monate bewertet werden. Dieser Logik folgend, machen sich Mittelständler mit bis zu 20 Beschäftigten weit überdurchschnittlich Sorgen über ihre Konkurrenzsituation, die Kosten- und Steuerbelastung sowie die Bürokratie.
Entsprechend der allgemein guten Stimmung, behauptet sich der Mittelstand weiter als Jobmotor: 30 % der Betriebe planen ihren Personalbestand in den kommen sechs Monaten auszubauen und nur 4 % wollen Personal abbauen – ein Rekordtief. Trotz der guten Lage, wollen derzeit nur 78 % der Mittelständler investieren, ein Minus von 4 % zum Vorjahr.