Um die Klimaschutzziele erfüllen zu können, schätzen die Unternehmen den Beitrag der Energieeffizienz für wichtiger ein als den Einsatz von erneuerbaren Energien. Diese Ansicht vertraten rund drei Viertel der vom Stuttgarter Universitätsinstitut EEP soeben befragten knapp 900 Unternehmen aus über 20 Branchen. Nur 6 % der Firmen halten Energieeffizienz für wenig oder gar nicht wichtig. Bei der Planung der Energiestrategie beziehen über 80 % der Unternehmen den eigenen Fuhrpark ein. Laut Umfrage wollen sie vor allem Kraftstoffkosten sparen, aber auch die Steigerung ihrer Energieeffizienz ist ihnen wichtig. Bereits 16 % beabsichtigen, ihr Flexibilisierungspotenzial zu erhöhen, indem sie den Fuhrpark kritisch unter die Lupe nehmen.
Zugleich verdeutlichte die Umfrage, dass die Unternehmen zwar noch nie so viel investieren wie seit Beginn der Erhebung im Jahr 2013. Allerdings sei die Steigerungsrate der Energieproduktivität und die Bedeutung der Energieeffizienz insgesamt gesunken, bemängeln die Forscher. Die Ursachen, warum rentable Maßnahmen in die Energieeffizienz nicht umgesetzt wurden, wären darin zu sehen, dass sie im Investitionsbudget zu gering priorisiert wurden und fachliche wie auch zeitliche Ressourcen fehlen würden.
„Die Lage spitzt sich zu: Steigende Investitionen bei nahezu konstantem Effizienzfortschritt bedeutet höhere Kosten pro eingesparter Kilowattstunde. So eine Entwicklung ist endlich“, warnt Institutsleiter Prof. Alexander Sauer. Seiner Meinung nach sollte das BMWi die aktuelle Investitionsbereitschaft mit entsprechenden Rahmenbedingungen in seiner geplanten Energieeffizienzstrategie unbedingt unterstützen und auch das Finanzministerium in die Pflicht nehmen. Sauer: „Unbürokratischer Zugang zu Fördermöglichkeiten wird immer wichtiger, hierzu zählt in Zeiten hoher Unternehmensgewinne auch eine degressive Abschreibung.“